Kapitel 28

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»Fox, es ist schön dich wiederzusehen«, sagte Folder und reichte mir die Hand. Ich erwiderte seinen Händedruck und lächelte ihn an. Samuel Folder hier in unserem Boxcenter zu sehen, war wie für einen Teenie seinen Boybandliebling Backstage zu treffen. Samuel hatte in seiner gesamten Laufbahn, achtundzwanzig K.o.'s hingelegt von insgesamt hundertachtzig Kämpfen, bei denen er gerade mal fünf Niederlagen hatte. Und das nur in der Zeit als er Profiboxer war. Er hatte nicht nur einen Sponsor gehabt, sondern gleich mehrere. Er war der Goldjunge gewesen, um den sich alle gerissen hatten. Folder hatte seine Karriere mit einem sauberen Schnitt beendet und hatte sich, als es dem Ende zuging, für verschiedene Werbeagenturen ablichten lassen, um seine eigene zudem Zeitpunkt noch entstehen Marke zu vermarkten. Mittlerweile war er im Sportgeschäft nicht mehr wegzudenken und seine Marke mit seinem ganz persönlichen Logo zierte Sportklamotten in aller Welt. Man konnte sagen, er hatte alles richtig gemacht, nachdem es mit seiner Karriere zu Ende gegangen war.

Jeder wusste, dass er eine Tochter hatte, die den Sport ebenso geliebt hatte, wie er. Doch als sie älter geworden war, hatte sie sich neu sortiert und war, wie ich jetzt wusste, dazu übergegangen, ihren Körper voll zu verzieren und sich für Tattoozeitschriften ablichten zu lassen. Das Cover-up Model, das nebenbei tätowierte.

»Danke fürs Herkommen«, sagte ich. Samuel trug immer einen Hut, seitdem er nicht mehr boxte. Diesmal war es so eine Art Strohhut, der ihn wie einen Urlauber aussehen ließ, nicht wie einen ehemaligen Profiboxer.

»Hey, ich hab zu danken, dass du mir zeigst, was ihr hier so treibt. Gibst du mir 'ne Führung?« Ich nickte.

Unser Boxcenter war wirklich groß, doch es würde noch größer werden, wenn ich erstmal genug Geld besaß, um es zu erweitern. Dad und Chase hatten jetzt schon soviel Kohle hineingesteckt, dass es gut im Kommen war, dennoch war es immer noch nicht fertig. Wir würden gerne mehr Kurse anbieten. Doch zum jetzigen Zeitpunkt, waren wir zwar in der Umgebung bekannt, aber noch nicht so, dass wir genug Kurse anbieten konnten, unter anderem fehlten hier und da auch Leute. Deswegen war es mehr oder weniger so, dass Dad und Chase überwiegend hier waren und neben meinem Training auch noch ein paar Einzelkurse anboten. Der Empfang war mal besetzt und mal nicht. Mal kam Mom her und übernahm die organisatorischen Sachen, die am Empfang zu tätigen waren, aber die meiste Zeit waren Dad und Chase hier, mal ganz davon abgesehen, dass Ben und ich täglich hier boxten.

Nachdem ich Samuel das Boxcenter gezeigt hatte, setzten wir uns, an einem der silbernen Bistrotische, in den Empfangsbereich. Die Tische waren eines der Dinge, die ich sofort ändern würde, wenn ich könnte. In meiner Vorstellung, würde ich das Boxcenter etwas stilvoller gestalten. Samuel legte den Kopf schief und musterte mich.

»Ich weiß, dass du gut bist, Fox. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, wann ich das letzte Mal jemanden wie dich kämpfen gesehen haben.« Er fasste sich an die Brust. »Außer mir natürlich.«

Ich musste lachen. Natürlich, er war der Beste. Samuel Folder war das für mich, was ich für Ben war. Ein Vorbild.

»Nein Spaß beiseite! Erzähl mir doch mal, was du dir, nach deinem Abschluss so vorstellst.«

Ich erzählte ihm, dass ich Profiboxer werden wollte, dass ich mich dem voll und ganz verschreiben würde. Ich boxte, seitdem ich klein war. Den Titel wollte ich nicht einfach nur gewinnen, ich wollte ihn leben. Weder wollte ich mich vermarkten, noch berühmt werden. Ich wollte einfach nur kämpfen, einer der besten sein. Mir in der Boxwelt einen Namen machen, der, wenn man ihn hörte, jeder sofort wusste, das ist Fox Warren der Profiboxer. Ebenso wollte ich damit Geld machen, um nebenbei das Boxcenter weiter auszuschmücken.

»Das Center ist eine ehemalige Werkstatt, die schon in Vorgeneration in den Händen meiner Familie lag. Ich würde es neben der Karriere gerne weiter aufziehen«, erklärte ich.

Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt