Kapitel 14

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Gerade fuhr ich an einer Bushaltestelle vorbei und konnte es nicht fassen, Kaly dort sitzen zu sehen. Ich hatte mir absolut keine Gedanken darüber gemacht, wie sie zum Boxcenter gekommen war. Doch jetzt wusste ich es. Sie war mit ihrem gelben Behältnis, in dem die Muffins waren, dem Behältnis, das jetzt auf meinem Rücksitz lag, zusammen mit meiner Tasche, mit dem Bus hergefahren und ich hatte nichts Besseres zu tun, als ihr zu sagen, dass sie wieder gehen sollte. Meine Mutter hatte recht, ich war ein Arschloch. Ich hielt an, wendete den Wagen und blieb dann neben der Bushaltestelle stehen. Ich lehnte mich über den Beifahrersitz.

»Ich fahre dich nach Hause, steig ein.« Sie sah wie immer leicht erschrocken aus.

»Ich...ich will dir keine Umstände machen.«

»Steig ein, Kaly«, befahl ich und sie tat es.

Sie stieg zu mir in den Wagen. Ihr Duft nach irgendwas Blumigem erfüllte sofort mein Auto. Wir schwiegen. Warum auch immer, aber ich brachte sie nicht nach Hause. Sie protestierte nicht, genau wie beim letzten Mal. Ich fuhr durch ein kleines abgelegenes Waldstück und hielt ein Stück weit weg, vor dem See an. Dann stieg ich aus, lief um das Auto und lehnte mich mit dem Arsch an die Motorhaube.

Die Sonne hinterließ die letzten Strahlen des Tages auf dem Wasser, sodass die Oberfläche funkelte, konzentriert starrte ich darauf. Als ich hörte, dass die Beifahrertür geöffnet wurde, vernahm ich ihre Sandalen, die auf dem viel zu trockenen Gras von der Sonne raschelten. Dann stand sie auch schon neben mir.

»Es tut mir leid, dass ich einfach ins Center gekommen bin, ohne dich vorher zu fragen.«

Sie entschuldigte sich, genau wie nach unseren Trockensex. Scheiße, sie war viel zu nett. Viel zu weich und ich war viel zu geil. Sie war der netteste Mensch, der mir jemals begegnet war und ich war einfach nur scheiße vorhin zu ihr gewesen. Das hatte sie nicht verdient. Aber wer war ich, um vorauszusagen, was sie verdient hatte? Ich kannte sie nicht! Ich sah nur das von ihr. Sie war naiv, nett und anscheinend zu allem bereit. Mein Herz klopfte mit einem Mal ganz wild, als ich sie ansah und ehe ich mich versah, küsste ich sie.

Sie war weich und wundervoll. Sie roch gut und mit jedem ihrer Atemzüge wollte ich ihr noch näher kommen. Fuck! Irgendwas noch nie da Gewesenes verlangte nach ihr. Ich stieß meine Zunge immer und immer wieder in sie und wurde verdammt nochmal viel zu hart als sie so einen kleinen Laut von sich gab. Ich hob sie an der Taille hoch, um sie auf die Motorhaube zu setzen. Ihre kleinen Arme legte sie um meine Schultern und ich drängte mich zwischen ihre Beine, um noch enger, noch näher bei ihr zu sein. Sie schmeckte wie eine Süßigkeit, von der ich nicht genug bekam und ich sog wie ein Abhängiger ihren Duft nach Zuckerwatte ein.

Ich ließ meine Hände hinunter zu ihrer Hose wandern, öffnete sie und schob eine Hand hinein. Natürlich war sie feucht und bereit für mich. Als ich in ihre Nässe tauchte, stöhnte sie ganz zaghaft. Ganz leise und viel zu süß. Sie keuchte in meinen Mund und ich hatte das Gefühl süchtig nach diesem Geräusch zu werden. Mit kreisenden Bewegungen fuhr ich mit dem Daumen um ihre Klitoris, während ich mit zwei Fingern wieder und wieder in sie stieß. Ich war so hart und geil, dass selbst ich das Gefühl hatte, zu kommen. Ich löste meine Lippen von ihren, um sie beobachten zu können. Sie war wie ein Traum.

Ihre angestrengten Gesichtszüge schienen sich nur noch darauf zu konzentrieren. Sie hatte die Stirn gerunzelt, ihre Augen geschlossen und den Mund zu einem leisen Keuchen geöffnet. Scheiße, war ich erregt. Warum erregte mich das hier mit ihr so sehr? Das tat es bei anderen Mädchen auch nicht. Als sie kam, drückte ich meine Lippen erneut auf ihre hart und fordernd, solange bis sie den Orgasmus überwunden hatte. Wir atmeten denselben Atem als ich meine Stirn an ihre legte. Sie war atemberaubend. Fuck! Ich fühlte mich wie ein Betrunkener, obwohl nur ich ihr Lust bereitet hatte. Ich war immer noch steinhart. Doch auch wenn ich es selbst nicht glauben konnte, reichte es mir. Genau das hier mit ihr reichte mir. Es war verrückt, dass ich sie erneut ablehnte, als sie sagte:

»Wir können es hier machen. Es ist okay für mich.«

Sie hätte sich jetzt und hier von mir vögeln lassen, doch ich hatte den Kopf geschüttelt und ihren Kiefer in Besitz genommen. Ihr tief in die Augen geschaut und gesagt: »Ich komme nachher bei dir vorbei.«

Ja, das war es. Mein Leben, als Schultoilettenficker, Schrägstrich Autoficker war vorbei. Ich warf meine ganzen Prinzipien über Bord. Nur, weil ich einmal von ihr gekostet hatte. Nein, zweimal, um genau zu sein. Würde die Scheiße besser werden, nachdem ich sie gefickt hatte? Nein, würde es nicht! Ich wusste um die Gefahr. Ich war mir dessen völlig bewusst. Doch ich war High. Kaly High. Verdammt nochmal.

Ich wollte sie dringend und ich wollte sie so wie sie es wollte. Danach brachte ich sie nach Hause und küsste sie zum Abschied. Ich sagte ihr, dass ich später zu ihr kommen würde. Doch als ich auf dem Weg nach Hause war und der Nebel in meinem Kopf sich langsam lichtete, begann der Kampf mit dem Engel und dem Teufel. Fuck, auch wenn ich es nicht zugeben wollte, der Engel gewann. Ich fuhr nicht zu ihr. Nein, ich wedelte mir in der Dunkelheit meines Zimmers ein von der Palme, mit ihrem Bild vor den Augen.

                          ****

Die nächsten Tage in der Schule ging ich ihr aus dem Weg. Wenn sie sich in der Pause zu uns setzte, stand ich auf und ging. Wenn ich sie über den Flur laufen sah, wartete ich bis sie weg war. Das eine Mal als wir zusammen mit Izzy und Sunny am Mittagstisch saßen, sah es so aus, als ob sie mit mir sprechen wollte. Sie schien aber wie immer den Mund nicht aufzukriegen. Also war ich wieder aufgestanden und gegangen. Ich konnte mir denken, was sie mich fragen würde. Warum ich nicht zu ihr gekommen war. Ganz ehrlich. Ich wollte ihr, darauf keine Antwort geben und ich schuldete ihr diesbezüglich auch keine Erklärung. Wir hatten rumgemacht und ich hatte entschieden, dass es besser war es nicht mehr zu tun.

Das Problem war, dass ich sie einfach nicht mehr aus dem Kopf bekam und ich sah, wie sie von den Jungen an unserer Schule angesehen wurde. Jeder der notgeilen Wichser wollte sie haben. Ich bräuchte nur ein Wort sagen und dann wäre das vorbei. Niemand würde mehr in ihre Richtung sehen. Niemand würde sich trauen, nur in ihre Richtung zu atmen. Doch sowas zu tun, bedeutete etwas. Es bedeutete, dass ich Besitzanspruch auf sie erhob, dass sie sowas wie meine Freundin war. Nein, zur Hölle. Ich war nicht der Typ, der eine Freundin hatte.

Nach ein paar Tagen redete ich mir ein, dass ich mich nur um ihre Unschuld sorgte. Als ich zum Beispiel Chris Atum, in einer stillen Ecke, davon abhielt, ihre Bücher zu tragen. Ja verdammt solche Typen gab es noch, die einem die Bücher trugen. Doch, wenn wir mal ganz ehrlich waren, tat er das doch nur, um in ihr Höschen zu kommen und das konnte ich nicht zulassen. Nein wirklich nicht!

Ich hatte mich zu so was wie einem Unschuld-Bewahrer entwickelt. Man konnte mich in gewisser Weise auch buchen. Auf meiner Karte würde dann auch stehen: „Wollen Sie ihre Unschuld behalten, buchen Sie jetzt den Unschuld-Bewahrer. Mit ihm behalten Sie zu hundert Prozent, ihre Jungfräulichkeit."

Scheiße war das erbärmlich!

Sunny, Izzy und Marisa, die neuerdings ebenfalls mit uns rum hing, bekamen es da mit, als mich irgendein Mädchen fragte, ob sie mir einen auf der Toilette blasen sollte und ich es ablehnte. Ich lehnte keine Blowjobs ab. Izzy war aufgestanden, hatte mich traurig angesehen und gesagt: »Du hast sie immer noch nicht gefickt! Was sagt das über dich aus?« Dann war sie weggegangen.

Das Maß war buchstäblich voll, als ich sie am Donnerstag nach der Schule zusammen mit irgend so einem schwarzhaarigen Typen, nach Hause laufen gesehen hatte. Wir waren an ihnen vorbeigefahren und ich hatte angehalten. Ich hatte dem Typen gesagt, dass er sich verpissen sollte und ihr gesagt, dass sie einstiegen sollte. Ben und Sunny waren dabei gewesen und hatten dem nichts hinzugefügt.

»Was ist, willst du dich von ihm ficken lassen?«, hatte ich sie gefragt, als sie neben mir eingestiegen war.

Es war ihr sichtlich unangenehm gewesen, denn sie war wie immer rot geworden und hatte nichts dazu gesagt. Ich hatte nur geschnaubt und sie nach Hause gefahren. Sunny hatte mir hinterher an den Kopf geworfen, dass ich mich wie ein Arschloch benahm. Vielen Dank, auch das wusste ich selber. Nichtsdestotrotz hatte ich sie im Sack. Ich nahm sie jeden Tag von der Schule mit nach Hause. Wir redeten nicht miteinander. Entweder redeten Sunny oder Ben mit ihr. Ben lud sie sogar zu seiner Party ein. Das wurde ja immer besser. Obwohl ich alles dafür getan hatte, um sie so weit weg von mir zu bekommen, wie es nur möglich war, war sie jetzt doch irgendwie ein Teil in meinem Leben. Sie hatte sich ausgebreitet und ich schien kaum noch was dagegen unternehmen zu können. Sie war präsent. An meiner Schule. Bei meinen Freunden, meinem Bruder, sogar in meinen Träumen.

Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt