Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)

Kapitel 33

Vor fünf Jahren

Mom drehte am Rad als sie uns sah. Sie klatschte vor Freude in die Hände. »Hank!«, rief sie Dads Namen. »Sieh dir das an.«

Sie hüpfte vor Freude auf und ab. Ich kam mir wie ein Zootier vor.

»Baby, ich stehe direkt neben dir«, gab Dad so trocken wie immer von sich.

»Oh Mann«, murmelte ich in Kalys Haar.

Mir hatte es den Atem verschlagen, nachdem ich Kaly von zu Hause abgeholt und sie hergebracht hatte. Sie sah wunderschön aus, mit ihrer weißen Ansteckrose, die ich ihr besorgt und auch angesteckt hatte. Ihrem wirklich hübschen rosafarbenen Kleid, das sich mit einem weißen seidenen Gürtel um ihre Taille schmiegte und ihrem Haar, welches sie in leichten Wellen zur Seite trug.

Mir kam es ein bisschen so vor wie, er wusste nicht, was er tat, dennoch war er anwesend. Unwirklich, als wäre ich in irgendeinem Paralleluniversum. Wenn, ich genauer darüber nachdachte, glaubte ich von Aliens entführt worden zu sein. Dass Mom mich tatsächlich dazu bekommen hatte, einen verdammten Anzug zu tragen. Ben hatte damit nicht so die Probleme. Er fand seinen Anzug ganz toll und sein Date anscheinend auch. Tja, die Warren Kinder gingen zum Abschlussball. Ich hatte schon das Foto von Linda über mich ergehen lassen, neben der ein grinsender Jason gestanden hatte und jetzt musste ich das mit Mom einfach auch noch ertragen.

»Okay, macht mal irgendeine andere Pose«, wies sie uns an.

Ich hatte gerade den Arm um Kalys Taille gelegt und meine Nase in ihrem Haar vergraben. Ben und sein Date stellten sich direkt anders hin. Ich hatte die Schnauze voll.

»Wir gehen!«

»Fox«, rief Mom. »Bitte noch ein Foto«, bettelte sie und wie konnte ich ihr das abschlagen.

Ich stellte mich wieder in eine andere Pose mit Kaly und nahm sie dabei von hinten in den Arm. Als Mom endlich zufrieden war, durften wir gehen.

Der Abschlussball fand wie bei vielen Highschools in der Sporthalle statt. Jede Jahrgangsstufe war vertreten. Nur, dass es für Sunny, Kaly und mich, das Ende der Senior High School bedeutete. Sunny hatte sich für ein Studium an der Kalifornia State University, Long Beach beworben. Sie würde nebenbei in einem Klamottenladen jobben. Izzy war, soweit ich wusste, schon angenommen worden. Sunny hatte sich zu lange nicht entscheiden können, also stand sie auf der Warteliste. Kaly würde, nach dem Sommer in der Konditorei eine Ausbildung anfangen und bei mir ging es direkt mit dem Boxen weiter. Heute war nicht nur der Abschlussball, sondern auch Kalys Geburtstag. Wir würden nachher zum Strandhaus meines Onkels fahren, um dort zu feiern.

Ich hatte ihr tatsächlich ein Geschenk besorgt. Ach so und meine Eier hatte ich auch schon abgegeben, das war somit das größte Geschenk. Ich hatte ihr eine Halskette besorgt, an der ein kleiner Cupcake hing. Ja, das war Bens Idee gewesen, nicht meine. Ich wollte das Ding mit den Ohrringen, die, die sagten. »Du bist mir wichtig, aber wir lassen es langsam angehen.«

Ben hatte gemeint. »Das passt zu Kaly, es ist persönlich und nötig, nachdem was war.«

Ich hatte die Augenbrauen gehoben und wusste ehrlich nicht, was ich darauf antworten sollte.

»Ernsthaft Bro, sie wird deine Misses werden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«

Na, wenn er sich da mal nicht irrte.

Ich musste mich noch an den Gedanken gewöhnen, jemanden zu haben. Eine Freundin zu haben, denn irgendwie war Kaly jetzt zu meiner Freundin geworden. Auch wenn wir uns immer noch wenig unterhielten und viel Sex hatten, gab es aber auch andere Sachen, die wir miteinander teilten. Ich machte sie zum Beispiel nicht mehr an, wenn sie irgendwelche Sachen für mich backte. Und sie backte echt oft, da sie für ihre bevorstehende Ausbildung einiges an Gebäck ausprobierte. Ich war ein mal mit ihr zum Strand gefahren, klar, die anderen waren auch dabei gewesen, doch wir hingen miteinander ab. Wir benahmen uns nicht wie so ein typisches Paar, das in der Öffentlichkeit rum knutschte, sich betatschte oder kuschelte, aber wir warfen uns Blicke zu. Wir beschränkten das Intime nur auf unsere Zeit zu zweit. Sie war oft im Boxcenter, auch schon alleine wegen Lynni und mir schien es immer weniger auszumachen.