Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)

Kapitel 6

Foto: „Barney Warren"

Es war Freitag und um ehrlich zu sein hatte die Woche, ihre Spuren hinterlassen. Ich wollte nichts lieber, als mich in irgendeiner Schönheit zu versenken und den ganzen Druck hinter mir lassen. Gestern hatte ich noch mit meinem Dad wegen Taylor gesprochen. Ich hatte ihm davon erzählt, wie abgefuckt die ganze Situation war und wie sehr Taylor ebenfalls darunter litt. Er war genau wie ich davon ausgegangen, dass wir uns um Sunny Sorgen machen mussten, dabei war es Taylor, um den wir uns Sorgen machen mussten. Sunny hatte getobt, nachdem ich ihr verklickert hatte, dass auch sie nicht zu der Party durfte. Ebenso wie Taylor. Keine Frage, es war scheiße, wenn der eine was verbockt hatte und der andere mitbestraft wurde. Genauso hätten Mom und Dad es bei Ben und mir gemacht. Mein Vorschlag, dass wir alle nicht hingingen, kam zwar nicht gut an, wurde aber akzeptiert. Ben ärgerte es richtig und ich konnte es verstehen. Doch da war sie wieder, die gute alte Loyalität.

Wir saßen zusammen mit Mom und Dad in der Küche und spielten Gesellschaftsspiele und das an einem Freitagabend! Ben hatte zuvor wieder versucht eine Unterschrift von Mom zu bekommen, die sie aber mit einem „Wenn du siebzehn bist" abgetan hatte. Mein Bruder war echt hartnäckig, was das anging. In ein paar Tagen würde er es wieder bei Dad versuchen.

Ich war gerade mit meinem Püppchen am Zug als Bens Handy klingelte und nicht mehr aufhörte. Er war jetzt schon sehr beliebt. Wir beide waren es. Beide auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Er war derjenige, der unzählige Freunde hatte und die Aufmerksamkeit genoss. Ich war derjenige, der nur eine Freundin hatte und der Aufmerksamkeit eher abgeneigt. Als Dad ihn fragte, warum sein Handy die ganze Zeit klingelte, antwortete er, dass viele seiner Freunde fragen würden, wo er denn bliebe. Mom bestärkte uns, dass wir dahin gehen sollten, wir dürften ja, doch auch wenn es Ben schwerfiel, blieb er wo er war. Etwa zwei Stunden später bekam ich eine Nachricht. Wir hatten uns gerade ins Wohnzimmer gesetzt und wollten uns zusammen einen Film ansehen. Die Nachricht war von Taylor.

»Sam hat sich mit Mom gestritten und ist abgehauen.« Ein Gefühl von leichter Panik machte sich in mir breit. Sobald es um Sunny ging, wurde ich nervös. Das Handy meines Vaters ging ebenso und er blickte zu mir auf.

»Ich weiß, wo sie ist«, verkündete ich. Mein Dad nickte. Ben, der sich zusammen mit Barney nach oben verzogen hatte, um Videospiele zu spielen, eilte ebenfalls die Treppe hinunter. Dieselbe Nachricht von Taylor. Seufzend erhob ich mich. 

Ben und Barney waren mitgekommen. Mir war klar, dass sie mitgekommen waren, um die Party abzuchecken, nicht um Sunny zu suchen. Aus dem Haus dröhnte die Musik und die Mädchen ebenso, die Jungs, rannten leicht bekleidet am Strand herum. Es floss Alkohol in hohen Mengen und als wir zum Eingang liefen, übergab sich irgendein Mädchen im Busch davor. Na herzlichen Glückwunsch. Als wir das Haus betraten, hörte ich ständig Leute meinen Namen rufen, so als wäre ich der Gast, auf den alle gewartet hatten. Das ging mir auf die Nerven. Ich wollte Sunny finden und dann verschwinden. Es roch nach Bier, Schweiß und Sex und umso länger ich nach ihr suchte, umso nervöser wurde ich. Sie hatte sich mit ihrer Mom gestritten und war sauer, weil sie nicht zur Party durfte. Die Mischung schrie nach einem Besäufnis und wenn Sunny sich betrank, dann war sie unausstehlich. Und zwar so unausstehlich, dass ich sie am liebsten erwürgen wollte.

»Oh, die Warren Brüder sind da!«, hörte ich eine Stimme sagen und als ich die Person dazu fand, wollte ich am liebsten kotzen. Ryan Mc Kennen. Zwölftklässler so wie ich und sah sich, obwohl ich ihn nicht mochte, immer als mein Freund.

»Ich habe doch gesagt, die kommen noch, na, was sagt, ihr jetzt!«

Er schrie in die Menge, als wäre er ein Ansager bei einem Boxkampf. So ein Vollidiot. Ein Arm in Verbindung mit einem Parfüm, das sehr intensiv roch, legte sich um mich. »Hi, ich bin Shona, die Gastgeberin.«