Kapitel 30

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»Ich denke, wir sollten für Kaly eine Party herrichten, es ist immerhin ihr Geburtstag«, schlug meine Mutter vor, als besagte Kaly, gerade oben am Duschen war. Seit gestern Abend war Barney wieder einmal bei uns, da mein Onkel Seth zusammen mit Mira nach Thailand verreist war.

»Keine schlechte Idee, Tante Annie«, sagte dieser und selbst mein Bruder schien von der Idee begeistert zu sein.

»Hey, der Abschlussball ist in drei Wochen. Wir könnten doch im Strandhaus feiern.«

Wieso wollte eigentlich jeder von ihnen, dass ich erstens zum Abschlussball ging, was ich in den letzten Tagen immer und immer wieder ablehnen musste und zweitens, dass ich mich um Kalys Geburtstag scherte. Was ich ehrlich gesagt nicht wollte. Meine Mutter war mittlerweile davon besessen, dass Kaly und ich ein Paar waren, auch wenn es nach außen hin so wirkte, weil wir ständig miteinander abhingen. In der Schule, meist kam sie mit ins Boxcenter und sie wohnte quasi bei uns, obwohl ihr Onkel und ihre Mutter seit ein paar Tagen wieder zurück waren. Wir hatten zweimal bei ihr geschlafen, doch jedes Mal, hatte ihr Onkel uns gestört, wenn wir gerade miteinander intim wurden. Ehrlich, es hatte so gewirkt, als ob er vor der Tür gestanden hatte und nur darauf gewartet hatte, bis wir loslegten.

Er hätte seine Nichte beinahe dabei erwischt, wie sie mir einen blies. Ganz ehrlich, das wollte man doch nicht sehen! Na ja, nach ein paar Diskussionen zwischen ihm und Dad, weil ich nicht dazu bereit gewesen war Kaly alleine zu lassen, schlief sie bei uns. Ja, es wirkte, als wären wir Freund und Freundin, doch das waren wir nicht. Wir redeten nicht viel miteinander und wenn ging es größtenteils darum, dass ich ihr irgendwelche Schweinereien ins Ohr flüsterte, oder dass ich ihr Befehle erteilte so was wie: »Steig ins Auto, zieh dich aus oder bist du bald fertig!«

Ich wollte nett sein, aber es ging nicht. Ich hatte sie, ich hatte alles, was ich wollte. Ihren Körper und jede Nacht ihren Geruch. Ich hatte sie um mich, so wie ich es wollte und genau so war es gut für mich. Sie schien es nicht groß zu stören. Zumindest sagte sie nichts. Sie tat alles, was ich wollte und auch wenn das wirklich machohaft war und das war es, dessen war ich mir bewusst, gefiel es mir. Wir hatten diese kleine stille Vereinbarung, die zwischen uns lief und es lief meiner Auffassung nach gut.

»Fox, was meinst du?«, fragte Mom. Ja, was meinte ich dazu. Wenn sie für Kaly eine Party schmeißen wollte, sollte sie es doch tun. Ich zuckte unbeteiligt die Schultern. Manchmal benahm ich mich wirklich wie ein Arsch.

»Er zuckt die Schultern«, sagte Mom in einem sehr piepsigen Ton. »Sie ist deine Freundin.«

Der Satz, dass sie nicht meine Freundin war, lag mir auf den Lippen, aber ich verkniff ihn mir. Mom reagierte mittlerweile, wenn es um Kaly ging, fast genauso wie bei Sunny. Sie würde ausflippen, wenn ich das sagte und das wollte ich an diesem Sonntagabend nicht noch riskieren. Wir waren heute bei meinen Großeltern zum Essen gewesen, genauso wie, Malcolm, Taylor, Sunny und Barney. Amy war nicht dabei gewesen und als mein Großvater gefragt hatte, wer Kaly war, hatte Mom ihm brühwarm erzählt, dass sie meine Freundin sei.

Ich hatte nichts dazu gesagt, weil ich auch schon da keine Diskussion herauf beschwören wollte. Bei den Warrens war es so, dass jeder direkt mit zur Familie gehörte. Meine Großeltern hatten Kaly direkt wie eine von uns behandelt. Ich wusste natürlich wer an dem ganzen Schuld hatte, das war ich. Ich war mittlerweile wie besessen von ihr. Ernsthaft, ich wollte sie am liebsten jede Minute des Tages um mich haben. Was im völligen Zwiespalt zudem stand, dass ich keine Beziehung mit ihr wollte. Genauso wie kuscheln nach dem Sex. Sie hatte letztens nach dem Sex wieder angefangen zu weinen. Nachdem ich sie ein wenig getröstet hatte und sie gefragt hatte, was los war, hatte sie wieder gesagt, dass es schön war. Ich war sauer geworden, hatte sie deswegen an gemault und sie auf ihren Platz verwiesen. Ich war, man konnte es nicht anders sagen, einfach vollkommen gestört und zugleich völlig verrückt nach ihr.

Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt