Kapitel 35

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Vergangenheit

Folder hatte mir nicht nur einen Trainingsplan aufgestellt. Nein, er hatte mich auch dazu verdonnert, jeden Tag laufen zu gehen. Er meinte, dass es für die weitere Kondition gut wäre. Die zwei Wochen, die ich in San Diego bei Folder verbracht hatte, waren nun vorbei. Das Gute war gewesen, dass Kaly mich begleitet hatte. Das Schlechte war, dass ich kaum Zeit für sie gehabt hatte. Es war noch mitten in den Ferien und sie würde, nächste Woche in der Konditorei beginnen. Dann würde es nicht mehr so einfach sein, sie mitzunehmen, wenn ich wieder nach San Diego musste. Folder hatte mir auch gesagt, dass er zwischendurch nach Long Beach käme. Und dass ich in drei Monaten einen Kampf in Los Angeles hatte. Es lag eine Vorbereitungszeit vor mir. Folder hatte gesagt er wollte, nicht dass sich mein Trainingsplan mit Dad und Chase änderte, ich sollte einfach nur gewisse Elemente mit einbauen.

Das Appartement, das Folder mir zur Verfügung gestellt hatte, beinhaltete eine großzügige Wohnfläche, mit so einem Riesen Flachbildschirm an der Wand. Einem Schlafzimmer mit einem Doppelbett und einem Wandschrank. Die Küche war auch nicht zu verachten. Das Badezimmer beinhaltete, eine Art Jacuzzi Badewanne. Ganz ehrlich, vermutlich war es für manche Leute schön viel Geld zu haben, doch ich war niemand der sich damit wohlfühlte. Es war nett und Kaly und ich hatten den Jacuzzi auch eingeweiht, ebenso wie das Bett, den Boden, die Kücheninsel und ja sogar den Waschtisch. Okay, wir hatten die meiste Zeit Sex, weil wir uns spätabends sahen und uns dann nur die Nacht blieb. Doch da wir eh nicht viel redeten, war es zumindest für mich nicht ganz so schlimm.

Tagsüber war ich beim Training gewesen und Kaly war entweder in dem Appartement geblieben oder Folder hatte sie, mit seiner Assistentin los geschickt, damit wenigstens sie etwas von der Stadt sehen konnte. Für die Kosten war er aufgekommen und zum Abschluss, bevor wir nach Hause aufgebrochen waren, hatte er uns in so ein feines Restaurant zum Essen eingeladen.

War das jetzt mein Leben? Würde das ab jetzt für immer so sein?

Vermutlich. Doch das wichtigste war, das Boxen. Und sie. Das Mädchen, das gerade neben mir im Dogde saß und aus dem Fenster sah. Sie gehörte mir und mit dem Wissen trieb ich alles Weitere an. Ich hielt vor ihrem Haus.

»Ich komme nachher vorbei«, sagte ich und gab ihr einen Kuss auf ihre Lippen. Sie nickte und lächelte.

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»Zwei Wochen ohne dich, daran muss ich mich erstmal gewöhnen«, sagte Mom und schloss mich in die Arme.

Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange. Mein Bruder, sowie meine Cousine, waren ebenfalls zu Hause. Sunny sprang mir in die Arme und ihr vertrauter Geruch stieg mir in die Nase. Es tat gut, sie in die Arme zu schließen. Wir waren dabei, erwachsen zu werden. Alles war dabei, sich zu verändern. Und wenigstens für diesen einen Moment konnte ich so tun, als ob wir immer noch zwölf waren.

Sunny wäre gerne mit nach San Diego gekommen, doch sie hatte, in den Ferien bereits angefangen in dem Klamottenladen zu arbeiten.

»Okay erzähl mir, was ich verpasst habe«, befahl ich, als wir nach oben in mein Zimmer gegangen waren. Sie hatte sich wie immer auf mein Bett, gelegt, als wäre es ihres und gestrahlt.

»Weißt du, ich hab ein, zweimal hier geschlafen als du weg warst.« Ich packte meinen Koffer aus. »Hast du wenigstens die Hände über der Bettdecke gelassen?«

Sie kniff die Augen etwas zusammen. »Ha ha, wie du weißt, hab ich eine Freundin, die übernimmt das für mich.«

Ich schüttelte den Kopf. »Zu viel, Info, Sunny«

»Ach komm schon, Mister Player, muss ich, dich an die Nacht des Abschlussballs erinnern! Als du und Kaly beinahe Sex im Pool gehabt hattet und das vor den Augen unserer Familie.«

Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt