Kapitel 15

422 28 85
                                    

Achtung dieses Kapitel enthält sexuelle Handlungen 

In etwas mehr als zwei Wochen stand mein Kampf an. Der Name des Gegners war bekannt gegeben worden. Irgendein Amateurkämpfer, genau wie ich, der sich einen Namen im Ring gemacht hatte. Shawn Blaider. Ich hatte noch nie von ihm gehört. Mein Dad teilte mir mit, dass auch wieder weitere Sponsoren bei dem Kampf sein würden, ebenso Dreyer. Meinem Dad, genau wie Chase war bei den Trainingseinheiten aufgefallen, dass ich nicht ganz bei der Sache war und das lag an Kaly.

»Fühlst du dich fit genug, Junge?«, hatte mein Dad gefragt. »Ja«, hatte ich geantwortet.

Ich wollte das. Ich, wollte das, so sehr, aber ich musste das mit Kaly irgendwie in den Griff bekommen. Diese Besessenheit von ihr, anders konnte ich das nicht mehr nennen. Vielleicht würde ich sie einfach zum Kampf mitnehmen. Ja, das war doch ein guter Plan. Nein, das war ein beschissener Plan.

Zwei Tage vor Bens Party, hatte Mom uns beim Abendessen mitgeteilt, dass Ben seine Party unter Aufsicht im Strandhaus bei meinem Onkel feiern durfte. Als Ben sie gefragt hatte, was sie mit Aufsicht meinte, hatte sie geantwortet, dass Seth wieder da sei. Ob das mal wirklich so eine gute Entscheidung war? Mein Onkel war cool, keine Frage, doch er war nicht unbedingt das, was man als Vaterfigur bezeichnen konnte, aber ich sagte nichts dazu. Ben hatte sich bei mir deswegen bedankt.

Die Sache mit dem Tattoo hatte ich auch geregelt. Ich hatte Dad bei einem Trainingsnachmittag darum gebeten, es sich zu überlegen. Jetzt wollten Mom und er, es Ben als Überraschung zum Geburtstag schenken. Man konnte sagen, bei Ben lief es, bei mir weniger. Als ich an dem Abend hoch in mein Zimmer ging, wurde mir klar, dass ich den Scheiß endlich beenden musste. Kurz darauf, schnappte ich mir meine Autoschlüssel und fuhr zu Kaly.

Das Gute in Amerika war, dass die Leute in luxuriösen Vororten weniger Angst vor Kriminalität hatten, sodass entweder ihre Fenster leicht zu öffnen waren oder wie in dem Fall von Kaly das Fenster offen stand. Ich kletterte an so einer Blumenranke, wie in den Liebesfilmen hoch und stieg bei ihr durchs Fenster, um dann zu sehen, dass ihr Zimmer leer war. Doch es war definitiv ihr Zimmer. Alles roch nach ihr. Die Einrichtung passte zu ihr. Der weiße Teppich, das leicht rosafarbene Bett. Ihr Schreibtisch, der voll mit Büchern und Zetteln war. Der Schrank. Ich kam mir vor, wie so ein Stalker. Oh scheiße, ich war ein Stalker. Ich stand in einem Zimmer, in dem ich durchs Fenster gestiegen war. Was zur Hölle...? Das Ganze entwickelte sich langsam zu einem Stoff, aus dem Liebesromane bestanden. Ich musste hier raus und das so schnell wie möglich.

Als ich gerade wieder zum Fenster gehen und hinausklettern wollte, öffnete sich ihre Zimmertür und Kaly trat ein. Sie war zusammen gezuckt als sie mich gesehen hatte und Fuck, das Timing hätte nicht besser sein können. Sie stand nur in einem Handtuch bekleidet vor mir. Ihr Haar war noch feucht. Sie kam aus der Dusche und starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an. Irgendwas in mir, riet mir mich ganz schnell umzudrehen und abzuhauen. Doch der andere Teil, der offensichtlich größere Teil, ließ mich einfach wie ein Idiot vor ihr stehen bleiben und sie wie ein Besessener anstarren. Sie war wunderschön. Fuck! Ich steckte in riesengroßen Schwierigkeiten. Ich würde sie ficken hier und jetzt. Da gab es keinen Zweifel mehr. Ich musste sie ficken. Es ging nicht anders, wenn ich es nicht tat, würde ich durchdrehen.

»Fox«, flüsterte sie nur meinen Namen, mehr sagte sie nicht.

»Schließ deine Tür ab«, befahl ich rau, kaum noch in der Lage, oberhalb meines Schwanzes zu denken.

Sie sah ein wenig hilflos aus, aber sie schloss ihre Tür ab. Als sie sich wieder zu mir umdrehte und mich anblickte, trat ich einen Schritt auf sie zu. »Einmal. Wir ficken, einmal, mehr nicht!«

Meine Stimme klang fest und bestimmt, dennoch wusste ein winziger Teil in mir, dass ich das mehr zu mir, als zu ihr sagte. »Ich will, danach keine Liebesbriefchen von dir. Kein „Ich stelle dich meinen Eltern vor" Scheiß und keine Cupcakes, ist das klar?«

Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt