Kapitel 18

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,,Erde an Clay'' riss mich George aus meinen Gedanken, während ein Kissen in meinem Gesicht landete. Ich nahm es und legte es neben mir auf dem Bett zur Seite, ehe meine Augen hinüber zu seinem Bett wanderten.
,,Machst du dir immer noch Sorgen wegen der Sache in der Bibliothek?'' fragte er.
Ich wollte es verneinen, doch es war mir anzusehen.

,,Es ist schon einen Tag her und nichts passiert und es wird auch nichts passieren'' sagte er.
,,Wahrscheinlich hat sie es nicht mal der Direktorin erzählt und wollte uns nur einschüchtern.''
Ich bewunderte es, wie positiv er darüber dachte. Jedoch war es bei mir etwas anders, denn meine Eltern durften davon nichts mitbekommen.

Er stand auf und kam zu mir herübergelaufen.
,,Du machst dir zu viele Sorgen'' griff er nach meiner Hand und strich sanft mit seinem Daumen hinüber. Dabei widmete er mir ein zuversichtliches Lächeln, das mich tatsächlich etwas beruhigte.

Ich zog ihn auf meinen Schoß und küsste ihn, wenige Sekunden später öffnete sich plötzlich unsere Zimmertüre.
,,Ich...uhm...tut mir leid, ich hätte anklopfen sollen'' kam es von Niel, der rückwärts wieder hinauslief.
,,Hast du noch nicht mit ihm gesprochen?'' fragte George mich überrascht.
,,Nein, das hatte ich noch vor.''

Während ich George mit Vorsicht von meinem Schoß neben mich hinunterstieß, gab ich ihm noch einen Kuss und stand vom Bett auf. Etwas irritiert starrte er mich an.
,,Er wollte wahrscheinlich irgendetwas, sonst wäre er nicht hergekommen. Ich geh mal nach ihm schauen'' entgegnete ich ihm, woraufhin er nur nickte.

Ich stand vor Niels Zimmertüre und klopfte an.
,,Ja?'' ertönte eine Stimme, die jedoch nicht wie Niel klang, dennoch öffnete ich die Türe und lief hinein. Verwundert schaute ich in das ebenfalls verwunderte Gesicht von Nick, Georges besten Freund. Ich wusste gar nicht, dass er Niels Zimmergenosse war. Niel hatte es nie erwähnt.

,,Weißt du vielleicht, wo Niel ist?'' fragte ich ihn.
,,Vorhin irgendwo hingegangen'' antwortete er und drehte sich wieder zu seinem Schreibtisch um an dem er saß. Ehe ich gehen wollte drehte er sich wieder zu mir um.
,,Was genau läuft da eigentlich zwischen dir und George?'' fragte er plötzlich
,,Uhm...'' machte ich, da ich keine passende Antwort fand. George und ich hatten diese Art von Gespräch noch nicht, was wir wären.

,,Naja was auch immer es ist, verletz ihn nur nicht'' ich wusste nicht, ob er es gut meinte oder schon eine Drohung war. Klang wie beides.
,,Du bist der erste der es geschafft hat zu ihm durchzudringen, zerstör das nicht.''
Ich nickte aus Überforderung nur, ehe ich loslief um Niel zu suchen. Diesen fand ich relativ schnell im Gemeinschaftsraum wieder, nur er war dort.

,,Hey'' ich ließ mich am Tisch gegenüber auf den Stuhl fallen.
,,Hey'' widmete er mir ein kurzes Lächeln.
,,Tut mir leid, dass ich nicht geklopft habe. Ich wollte nicht - ''
,,Schon gut, halb so schlimm. Tut mir leid, dass ich dir noch nichts davon erzählt habe'' unterbrach ich ihn.

,,Du bist mir keine Rechenschaft schuldig'' sagte er.
,,Ich weiß. Ich weiß aber auch, dass er dir keine leichte Zeit gegeben hat und ich dein Freund bin, der dich sogar vor ihm verteidigt hat.'' Er nickte.
,,Eigentlich bin ich froh darüber'' sagte er unerwartet.
,,Froh?'' entfuhr es mir verwundert.
,,Seit du hier bist ist er anders, offensichtlich. Abgesehen vom Anfang...''
,,Du hast einen Einfluss auf ihn wie niemand anderes, nicht einmal Nick.''

,,Apropos Nick, ich wusste gar nicht, dass ihr euch ein Zimmer teilt'' wechselte ich mehr oder weniger das Thema. Er zuckte mit den Schultern.
,,Ich fand es nicht wirklich relevant, wir haben auch eigentlich nichts miteinander zu tun oder sehen uns viel'' erzählte er.
,,Ich hab vorhin mit ihm kurz gesprochen als ich dich gesucht habe'' erzählte ich ihm nun.
,,Er meinte, dass ich George nicht verletzen solle.''
,,Das wäre vermutlich auch sehr schlecht, für alle'' sagte er.
,,Inwiefern?'' fragte ich.
,,Wie gesagt hat niemand einen so großen Einfluss auf George wie du. So wie du ihn zum positiven verändern kannst, könntest du auch das Gegenteil nur schlimmer bewirken...''

So langsam verstand ich, was Nick sowie Niel meinten. Genau deshalb wollte ich es erst vermeiden ihm überhaupt so nah zu kommen. Denn für mich stand noch immer fest nach Hause zu wollen. Natürlich würde ich George weder verlassen, ghosten, sonst noch etwas derart, aber so würde es sich für ihn wahrscheinlich anfühlen. Anfühlen, als würde ich ihn verlassen und vergessen wollen. Mir war bewusst, dass mit ihm darüber dringend gesprochen werden musste, bevor Dinge außer Kontrolle geraten würden.


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All My SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt