Kapitel 27

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Clays PoV

Ich stand mit Karl an der Toreinfahrt, wir warteten auf sein Taxi.
,,Du solltest hier bleiben'' kam es plötzlich von ihm.
,,Huh?'' machte ich irritiert.
,,Du solltest hier bleiben, bei George'' wiederholte er sich.
Noch irritierter starrte ich ihn an.

,,Du bedeutest ihm viel, das sieht und merkt man ihm sofort an. Genauso wie dir, also verlier es nicht indem du meinetwegen nach Hause kommst.'' Ich war sichtlich sprachlos, da es aus dem Nichts gekommen war. Hatte er etwa mit George oder Nick darüber gesprochen?

,,Es ist nicht einfach...''
,,Liebst du ihn?'' fragte er unerwartet.
,,Ja'' antwortete ich.
,,Also ist es einfach'' sagte er und legte seine Hand auf meine Schulter.
,,Ich komme dich auch oft genug besuchen, schließlich wartet hier noch jemand auf mich'' zwinkerte er.

,,Ich konnte ihn am Ende so sehr von mir überzeugen, dass er mir doch seine Nummer gegeben hat'' erzählte er stolz. Wenn man bedachte, was Nick zunächst von Karl gehalten hatte, war es eine starke Leistung. Es war ihm schließlich anzusehen, dass er auf das Ganze nicht wirklich Lust hatte. Aber es freute mich, wenn es sich doch noch zum Guten wenden konnte.

Wenn selbst Karl sagte, dass ich hier bleiben sollte war es wohl offensichtlich. Es war dennoch eine große Umstellung für mich, denn als ich hergekommen war rechnete ich damit auch wieder zu gehen und nun würde ich doch bis zum Ende wohl hier bleiben. Ich hätte anfangs nie geglaubt, dass die Dinge so eine Wendung nehmen würden.

George trat so unerwartet in mein Leben, dass ich es manchmal selbst noch kaum glauben konnte. Durch ihn konnte ich lernen so sein wie ich auch wirklich war. Kein Verstellen, keine Show. Einfach nur Clay Conner.

Ich war an das Verstellen schon so sehr gewöhnt, dass es normal für mich wurde, sobald ich mit Menschen interagierte. Im Nachhinein war es reiner Schwachsinn, denn ich tat es nie für mich selbst, sondern immer nur für meine Eltern. Für toxische Eltern, die weder gute noch schlechte Sachen voneinander entscheiden konnten, da sie so geblendet von allem und jedem waren.
Hier zu bleiben war die beste Entscheidung für mich.

Nachdem Karl losgefahren war und ich im Zimmer wieder angekommen war entschied ich mich dazu mit George darüber zu reden. Schließlich war ich endlich zu einer Entscheidung gekommen und er wartete sicherlich schon lange darauf, dass ich ihm diese Entscheidung mitteilte.

,,Ist er weg?'' fragte er, nachdem ich das Zimmer betreten hatte.
,,Ja'' nickte ich und schlüpfte aus meinen Schuhen, ehe ich auf ihn zu gegangen war. Er lag auf seinem Bett, ich hatte mich über ihn gelegt und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergruben. Seine Finger fuhren sanfte Kreise auf meinem Rücken, während seine andere Hand an meinem Hinterkopf verweilte.

,,Ich bleibe hier'' flüsterte ich in sein Ohr hinein.
,,Huh?'' kam es von ihm, während er wie erstarrt wirkte. Als hätte er verstanden, doch zugleich auch nicht, was ich gesagt hatte. Ich richtete mich mit meinem Oberkörper auf und schaute ihm ins Gesicht.
,,Ich werde nicht wieder gehen.''
Seine Augen weiteten sich.

Plötzlich zog er mich mit einer unerwarteten Kraft zu sich hinunter und presste seine Lippen auf meine. Er verschlang mich schon förmlich so sehr er seine Zunge zum Einsatz brachte. Ich spürte, wie er seinen Körper anhob und ihn gegen meinen presste. Ich versuchte die Oberhand beim Küssen zu gewinnen, doch er ließ mich nicht. Zum ersten Mal dominierte er mich. Es war verdammt heiß, zudem es so unerwartet gekommen war.

Ihm entfuhr ein sanftes Laut, das wie ein Stöhnen klang und mich verrückt machte.
,,George...'' hauchte ich und versuchte mich von ihm für einen Moment zu lösen, was mir tatsächlich nur schwer gelang, da er sich so an mich gekrallt hatte.
,,Wir müssen aufhören...sonst - ''
,,Sonst? Hart sind wir sowieso schon'' zuckte er gelassen und grinsend mit den Schultern.

Für wenige Sekunden hatte es mich sprachlos gemacht, doch im Guten Sinne.
,,Bist du dir sicher, dass du so weit gehen willst?'' fragte ich vorsichtshalber nach.
,,Sowas von'' hauchte er, ehe er seine Lippen wieder auf meine presste und den Moment ausnutzte, um mich umzuwerfen und nun über mir lag.
Während er mich küsste war er bereits dabei den Bund meiner Hose zu öffnen.


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Crazy

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