Ich saß an meinem Schreibtisch und schrieb noch benötigte Informationen für das Internat von mir auf, da sie mich darum gebeten hatten. Währenddessen telefonierte ich mit Karl, meinem besten Freund. Der einzige der mich wirklich kannte. Der einzige mit dem ich sorglos auch mal Mist bauen konnte außerhalb der Reichweite von Menschen, die uns kannten.
,,Und, wie lebt es sich in deinem neuen Zuhause?'' zog er mich ein wenig auf. Ich hatte jedoch keine Ahnung, dass George das Zimmer betreten hatte und lauschte, da ich ihn nicht sah. Er stand mit Absicht hinter mir an der Türe.
,,Wenn alles gut läuft bin ich bald wieder Zuhause'' versicherte ich ihm.
,,Große Töne mit wenig Hoffnung'' lachte Karl.
,,Ach halt doch die Klappe'' lachte ich nun ebenfalls.,,Und dein Zimmerpartner? Wie hieß er nochmal? George?'' fing er an.
,,Mh'' machte ich nur.
,,Geht er dir noch immer auf die Nerven?''
,,Nicht nur mir'' scherzte ich.
,,Er muss ganz schön verbittert sein, wenn er nach so viel Aufmerksamkeit strebt.''
,,Von irgendwo muss er ja welche bekommen, wenn sein Daddy ihn nicht beachtet'' entgegnete ich ihm.Plötzlich vernahm ich ein Räuspern hinter mir und drehte mich augenblicklich um. George war hier und lief auf sein Bett zu auf das er sich fallen ließ. Wie lange war er schon da? Hatte er gehört, was wir gesagt hatten? Die Röte stieg mir schon förmlich ins Gesicht.
,,Ich muss auflegen, wir hören uns'' entgegnete ich Karl, ehe ich auflegte.George schien mich nicht zu beachten und scrollte auf seinem Handy herum.
Mich ließ jedoch nicht das Gefühl los, dass er alles gehört hatte. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Sachen und beließ es dabei. Vielleicht hatte er auch nichts mitbekommen.,,Ganz schöne große Klappe für so einen netten jungen Mann'' kam es wenige Minuten später von ihm. Ich erstarrte in meiner Position, er hatte es also doch gehört.
,,Das war nicht so gemeint'' entgegnete ich ihm, während ich meinen Blick auf die Sachen vor mir gerichtet hielt.
,,Natürlich.''Wieder baute sich diese merkwürdige Anspannung auf, doch diesmal anders...bedrückter.
,,Wer war das am Telefon?'' fragte er.
,,Ich glaube nicht, dass dich das was angeht.''
,,Geheimnisvoller Lover, verstehe'' kam es von ihm, woraufhin ich die Augen verdrehte.
,,Wenn du was für eine Nacht suchst, musst du mir nur bescheid geben'' zwinkerte er mir zu, was mich irritierte. Was sollte das bedeuten? Stand er etwa auf Jungs? Nicht dass es mich stören würde, schließlich stand ich selbst auf Jungs. Ich hätte ihn nur nicht so eingeschätzt.,,Lässt du mich deshalb nicht in Ruhe?'' fragte ich ihn in einem neckenden Ton, seine Augen trafen auf meine.
,,Wenn du was für eine Nacht suchst, musst du mir nur bescheid geben'' wiederholte ich seine Worte, ebenfalls zwinkernd. Sein Blick war für einen Moment starr, damit hatte er nicht gerechnet. Noch immer schauten wir uns fest in die Augen.Plötzlich bemerkte ich, wie sich mein Puls begann zu beschleunigen. So unterbrach ich den Augenkontakt und konzentrierte mich wieder auf meine Sachen. Jedenfalls versuchte ich es, denn mein Kopf wirkte auf unerklärliche Weise so durcheinander.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie George vom Bett aufstand und sich zu seinem Kleiderschrank begab. Er holte sich frische Klamotten heraus und warf sie sich über die Schulter, ehe er zur Türe lief.
,,Diese unartige Seite gefällt mir'' hörte ich ihn sagen, bevor er gegangen war.
Perplex starrte ich ihm hinterher. Was war die letzten Minuten überhaupt geschehen? Es war keine übliche Auseinandersetzung mit ihm gewesen, das war klar.
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All My Sins
FanfictionGeorge liebte es, Aufsehen zu erregen, Menschen zu verärgern und zu provozieren, dabei war er eine ziemlich einsame Seele. Clay hingegen versuchte den perfekten jungen Mann zu spielen, obwohl er es nicht war. Auf dem Internat für Jungen trafen sie a...