Kapitel 21

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Clays PoV

,,Clay - ''
,, - wach auf...''
Ich spürte wie jemand an mir rüttelte, langsam öffnete ich meine Augen.
,,Niel?'' entfuhr es mir irritiert, während ich mich aufrichtete. Das grelle Licht im Zimmer und draußen ließ mich realisieren, dass es bereits der nächste Tag war. Hatte ich wirklich so lange durchgeschlafen?

,,Ich wusste nicht, ob ich dich wecken soll oder nicht.''
,,Wie viel Uhr ist es?'' fragte ich.
,,Kurz nach 13.'' Meine Augen rissen sich auf. Wie konnte es sein, dass ich so lange durchgeschlafen hatte? Wieso hatte George mich nicht geweckt? Ich schaute zu meinem Bett herüber, er war nicht dort.

,,Wo ist George?'' fragte ich instinktiv.
,,Ich habe ihn zuletzt beim Frühstück mit Nick gesehen'' antwortete er.
Erneut stellte ich mir die Frage, wieso hatte George mich nicht geweckt? Oder wollte er mich einfach nur ausschlafen lassen?
,,Das Frühstück kann ich jetzt wohl vergessen'' scherzte ich, während ich mich auf die Bettkante setzte.

Niel musterte mich mit einem merkwürdigem Blick.
,,Hab ich was im Gesicht?'' fragte ich daraufhin.
,,Sorry, es ist nur...ist alles in Ordnung bei euch?'' fragte er.
,,Huh? Was meinst du?''
,,George ist letzten Abend in unser Zimmer gestürmt und sah so aus als hätte er geweint.''
,,Was?'' entfuhr es mir nun noch irritierter.
,,Er verhält sich den ganzen Morgen auch schon seltsam'' zuckte er ebenfalls ahnungslos mit den Schultern.

,,Bist du dir sicher, dass du dir das nicht vielleicht eingebildet hast?'' Er nickte.
Ich verstand es nicht, wie soll sich diese Situation überhaupt ergeben haben? Bevor ich eingeschlafen war, schlief George selbst noch.
,,Oh, dein Handy habe ich auf den Schreibtisch gelegt. Es lag auf dem Boden, wäre beinah drauf getreten'' gab Niel mir bescheid und deutete auf den Schreibtisch von George.

Ich nahm mein Handy in die Handy und entsperrte es. Der Chat von Karl war noch geöffnet, doch ich dachte mir nichts dabei und schloss ihn einfach. Es war nun wichtig George zu finden und zu schauen, ob es ihm gut ging.

,,Weißt du, wo er sich gerade befindet?'' fragte ich.
,,Ich habe ihn seit dem Frühstück nicht mehr gesehen.''
,,Okay. Danke, dass du mich geweckt hast'' entgegnete ich ihm, ehe wir das Zimmer verließen und ich mich auf die Suche nach George machte.

Ich fing beim Gemeinschaftsraum an, als Nächstes die Cafeteria und anschließend den Rest des gesamten Gebäudes. Selbst auf dem Dach schaute ich nach, wobei ich mich ungern dort aufhielt, vor allem alleine. Er war nirgends zu finden, doch nicht nur er, Nick ebenfalls. Ich vermutete, dass sie sich überhaupt nicht im Gebäude befanden. Wenn sie im Waldgebiet waren, in den wir durften, würde es zu lange dauern sie zu finden. Ich konnte also nur abwarten bis er wiederkommen würde.

Während sich die restlichen Stunden vom Tag dem Ende näherten und ich vergeblich noch immer auf George wartete wurde ich immer frustrierter. Was Niel mir gesagt hatte ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
,,George ist letzten Abend in unser Zimmer gestürmt und sah so aus als hätte er geweint.''

Alleine die Vorstellung, dass er geweint haben könnte und ich nicht bei ihm war, um ihn zu beruhigen machte mich wahnsinnig. Was, wenn er versucht hatte mich zu wecken, doch ich zu fest und tief schlief? Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und starrte seit zwei Stunden, die ich auf meinem Bett lag, gegen die Türe in der Hoffnung er würde endlich wiederkommen.

Selbst auf meine Nachrichten oder Anrufe hatte er den ganzen Tag über nicht reagiert. Ich verstand im Moment rein gar nichts und dieses unwissende trieb mich ebenfalls in den Wahnsinn. Erneut wählte ich seine Nummer, doch wieder begrüßte mich die Mailbox.

Irgendwann fiel ich in den Halbschlaf, doch wurde wieder hellwach als ich hörte wie jemand das Zimmer betrat. Ich hob meinen Kopf an und sah George. Er lief ohne mir ein Blick zu würdigen zu seinem Bett und ließ sich hinauf fallen.

,,Ich habe dich den ganzen Tag gesucht und versucht zu erreichen, was ist los mit dir?'' fragte ich, doch weder drehte er sich mit seinem Gesicht zu mir, noch gab er mir eine Antwort.
,,George?'' rief ich seinen Namen.
,,Wieso redest du nicht mit mir?''
,,Ich mache mir Sorgen.''
Ich hörte ihn leise Seufzen.

Ich stand vom Bett auf und lief auf ihn zu. Als ich meine Hand auf seine Schulter legte, drehte er sich ruckartig um und schlug meine Hand weg.
,,Fass mich nicht an'' fauchte er. Völlig perplex starrte ich ihn an.
Nun setzte er sich auf und schaute mich richtig an.
,,Deine Sorgen kannst du dir sonst wohin stecken, Clay.''
Bei diesen Worten, mit dieser Stimme, gefror mir das Blut in den Adern.


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