Kaede Uzumaki

33. Kapitel

Pov.: Kaede (Leafa)

Überrascht blieb ich stehen. Ich hatte nicht erwartet das hier jemand weiteres ist. Rote Haare waren zu sehen und das Kanji für Liebe. Gaara saß in der Mitte des Daches und blickte in den Himmel. Stumm musterte ich ihn. Dunkle Augenringe verliefen unter seinen Augen und er sah totmüde aus. Und trotzdem schlief er nicht. Gedankenverloren blickte er in den Himmel und bemerkte mich nicht. Nach einigen Minuten wurde es mir zu blöd und ich legte mich aufs Dach. Die Wolken zogen über den strahlend blauen Himmel und versteckten die Sonne. Sanft wehte der Wind und spielte mit meinen Haaren, die wiedermal ein völliges durcheinander waren. Es war eine angenehme Temperatur und es sollte sich in den nächsten Tagen nicht ändern. Ich schloss meine Augen und genoss es einfach nur dazuliegen als eine Stimme meine Gedanken durchbrach: "Hast du denn gar keine Angst vor mir?" Verwirrt öffne ich meine Augen wieder und sah das Gaara mich bemerkt hatte. "Nein, wieso sollte ich?", fragte ich ihn. "Alle haben doch angst vor mir. Immer nennen sie mich 'Das Monster aus Sunagakure' und schauen mich mit verächtlichen und gleichzeitig ängstlichen Blicken an." Stumm hörte ich ihm zu. Dieses Gefühl kenne ich, damals war es nicht besser, als die Dorfbewohner mich beleidigt haben. Nur hatte keiner Angst vor mir gehabt. "Nein, ich habe keine Angst. Sowohl in Naruto, als auch im Vierten und seiner Frau Kushina ist der Neunschwänzige versiegelt und alle behandeln sie respektvoll. In dir ist ebenfalls ein Bijuu versiegelt aber dafür kannst du ja nichts. Ich kenne das, wenn die Leute um dich herum, vor Vorurteilen, dich nicht mehr sehen sondern nur das was sie Glauben das du bist. Du hast es nicht einfach aber wenn du hart daran arbeitest wirst du sicherlich irgendwann mal respektiert. Natürlich ist es nicht Fair das ausgerechnet du als Jinchuriki ausgewählt wurdest, aber sieh es Positiv, damit kannst du deinen Kameraden besser helfen und das Dorf ist erstmal sicher da der Bijuu nicht frei ist. Du kannst etwas verändern wenn du es annimmst." Irgendwann während ich redete bin ich vom Thema abgeschweift, allerdings sah Gaara mich während des Gesprächs nur stumm an und schien mir wirklich zuzuhören. "Du bist ganz schön weise.", stellte er fest und fragte mich: "Wie alt bist du eigentlich?" "Ich bin Sechzehn. Du bist wahrscheinlich zwölf oder? Die anderen aus meinem Jahrgang sind auch alle so alt.", antwortete ich auf seine Frage. "Warum bist du in einem Jahrgang für zwölfjährige?", wollte er wissen und ich lächelte schief. "Weil ich später mit der Ninjaakademie angefangen habe als die anderen. Aber der Grund dafür bleibt erstmal mein Geheimnis." Er nickte und wir schwiegen eine weile. Dann kam mir eine Idee: "Sag mal, Gaara, darf ich mit deinem Bijuu reden?" Irritiert sah er mich an, dann murmelte er ein: "Besser nicht." und blickte betrübt weg. "Bitte, es tut auch nicht weh. Und du musst ja nicht dabei sein wenn ich angebrüllt werde ok?", bat ich ihn erneut und dieses mal gab er nach. Ich legte eine Hand auf seinen Bauch wo sich das Siegel befand. Gaara zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber wieder und ich tauchte in sein Unterbewusstsein ein. Der sandfarbende Maderhund lag vor mir, allerdings waren Gitter zwischen uns das ihn davon abhielt zu mir zu kommen oder mich gar anzugreifen. Wütend funkelte er mich mit seinen gelben Augen an und schrie mir Beleidigungen und Morddrohungen um die Ohren. Ich grinste und sah ihm dabei nur zu. Es ist schon witzig zu sehen das sich der Maderhund so aufregt während man noch nichtmal etwas gesagt hatte. Irgendwann bemerkte er das ich keine Angst vor ihm hatte und hielt verdutzt inne. Diesen Moment benutzte ich um ihn zu begrüßen: "Hallo Onkel Shukaku." Er erstarrte. Einerseits weil er Onkel genannt wurde und andererseits weil ich ihm bei seinem Namen genannt habe. "Wer bist du?", fragte er mich bedrohlich und fügte noch ein: "und hör auf mich Onkel zu nennen.", hinzu. Ich blickte ihn belustigt an und sprach: "Aber du bist doch mein Onkel, wieso sollte ich also aufhören dich so zu nennen?" Shukaku überlegte einen Moment bevor er kalkweiß anlief: "Bist du etwa die Tochter einer meiner Geschwister?" Ich nickte nur und er regte sich weiter auf. Sein Schweif peitschte auf den Boden und wirbelte Sand auf. Genervt sah ich ihn an. Was wollte ich hier nochmal? Ach ja ... "Kannst du vielleicht deinen Jinchuriki mal schlafen lassen? Zu wenig is sehr Gesundheitsschädlich. Und irgendwann wird er dann wegklappen und du kannst auch nichts mehr mit seinem Körper anfangen. Es ist einfach nur ein Nachteil für euch beide. Du solltest echt mal anfangen dich auch um andere zu kümmern.", beschwerte ich mich bei ihm. "Von wem bist du die Tochter? Dein Temperament kommt mir bekannt vor.", unterbrach er mich und jetzt war ich diejenige die ihn böse anfunkelt: "Wenn du mir antwortest antworte ich dir. Also?" "Ich überlegs mir.", gab er Zähneknirschend zurück und ich nickte zufrieden: "Ich bin die Tochter von Kurama, dem Neunschwänzigen." Mit diesen Worten verließ ich Gaaras Unterbewusstsein und öffnete meine Augen. //Ist er immer so schlecht gelaunt?// Ja, dagegen kann man nix ändern, leider. Ich kicherte in mich hinein und blickte zu Gaara. "Danke sehr.", bedankte ich mich bei ihm und er nickte nur: "Gern geschehen." Eine weile saßen wir noch auf dem Dach und beobachteten die Wolken, dann knurrte mein Magen. "Du Gaara? Ich werde jetzt erstmal in die Mensa gehen und etwas essen. Kommst du mit?", fragte ich ihn und er nickte stumm. Gemeinsam sprangen wir vom Dach und liefen den Weg zur Mensa zurück. Dort angekommen waren auch Gaaras Teamkollegen und wirkten verwundert als ich gemeinsam mit ihm den Raum betrat. Wir nahmen uns was zu Essen und setzten uns zu seinen Kameraden an den Tisch. Gaara stellte mich kurz vor und meinte das das seine Geschwister sind. Kankuro welcher ein Jahr älter ist, also dreizehn, und Temari mit 14 und zwei Jahre älter als Gaara. Nach dem Essen begab ich mich in den Schlafsaal und meditierte.