Kapitel 9

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Ich fühle mich so erniedrigt, als ich weiter nach meinem Höschen suche. Irgendwo hier muss es doch sein. Ich hatte mich von Black auf seinem Schreibtisch lecken lassen, total verloren im Augenblick, ohne zu realisieren, dass für unsere Privatsphäre nicht gesorgt worden war. Der Raum riecht nach animalischer Lust und die Röte in meinem Gesicht breitet sich immer weiter über mein Dekolleté aus. Ich fühle mich ausgeliefert. Endlich finde ich meinen Slip. Das triumphierende Gefühl verlässt mich jedoch bald wieder, als ich mir das Gesicht des Eindringlings wieder vor Augen rufe. Oh Gott. Ich blicke zu Black der noch mit dem überstreifen seines Shirts beschäftigt ist. Leise flucht er vor sich hin. Ich glätte mein Kleid ehe ich mir die Maske wieder vor die Augen binde, um wenigstens einen Teil meiner Scham zu verbergen. Ich will Black erst einmal nicht in Augen sehen. Als ich sicher bin alles wieder an mir zu tragen haste ich aus dem Zimmer. Im Gang sehe ich den Störfaktor wieder. Belustigt steht er der Bürotür gegenüber, aus der ich gerade zu fliehen versuche.
"Hey, ich bin Mike", lächelt er und streckt mir seine Hand entgegen die ich allerdings nicht annehme. Ich schlucke den sauren Geschmack hinunter, die Schamesröte in meinem Gesicht scheint sich immer weiter auszubreiten. Resigniert schließe ich die Augen.
"Marie", gebe ich ihm knapp zur Antwort. Bitte Boden mache dich auf und verschlucke mich, diese Schande lässt sich nicht mehr ertragen, flehe ich innerlich. Schlimm genug, dass ich mich in Blacks Armen so wohl gefühlt habe, da muss uns auch noch Mike erwischen. Er ist in recht zierlicher Mann mit einer dicken Hornbrille auf der Nase. Seine treuen braunen Augen kann er jedoch nicht dahinter verbergen, auch wenn sie jetzt einen Ausdruck von Belustigung innehaben. Braune Strähnen fallen ihm in die Stirn, die er unwirsch auf die Seite streicht. Eine Geste die ihm nicht aufzufallen scheint.
"Marie, bleib doch noch ein wenig. Ich bin sicher, Alexander würde sich ebenso freuen. Ehrlich gesagt, bin ich noch nie einer seiner Bekanntschaften persönlich gegenüber gestanden." Das Gefühl ausgeliefert zu sein wurde immer größer, doch bevor ich etwas erwidern kann spüre ich Blacks Hand auf meinem Rücken.
"Mike ich glaube es wäre besser wir würden Marie nun aus ihrem Unbehagen befreien. Du willst sicher nach Hause. Wenn du möchtest kann ich meinem Fahrer Bescheid geben", bietet er an und die letzten Worte richtet er direkt an mich. Verdutzt sehe ich ihn an. Eigentlich dachte ich, dass er nach dieser Erfahrung so schnell keinen Kontakt mehr zu mir wollte, geschweige denn, dass er dafür sorgen würde mich sicher nach Hause zu bekommen. Trotzdem schüttle ich den Kopf, immer noch unfähig einen ordentlichen Satz zu bilden. Sein Daumen streicht auf meinen Rücken auf und ab und aus einem Reflex heraus lehne ich mich gegen seine Hand, um seine Berührungen weiter zu genießen. Alexander lächelt mich an, ehe er mir einen Kuss auf die Wange gibt. Völlig überrumpelt von dieser Geste blinzle ich.
"Wenn du etwas brauchen solltest, schreib mir eine Nachricht." Er sieht mir direkt in die Augen und ich schmelze förmlich dahin. "So Mike und nun zu dir, wie kann ich dir helfen?" Ich schüttle den Kopf. Gerade eben hatte er mich in diesem Raum verwöhnt, nun wollte er sich dort über geschäftliche Belange mit unserem Störenfried unterhalten. Er wirkt als würde ihn das Ganze gar nicht berühren. So muss es auch sein, ich bin nicht mehr als das junge Ding, das er eben einmal benutzen konnte. Beide Männer wenden sich ihrem Gespräch zu und verschwinden wieder durch die Tür in das Büro. Ich hole einmal tief Luft, versuche das pulsieren meiner Klit, die an diesem Abend oft genug gereizt aber doch nie befriedigt wurde, zu ignorieren. Beflügelt durch seinen Kuss mache ich mich auf dem Weg durch die Galerie. Trotz des Gefühls der Enttäuschung, nur eines seiner Betthäschen gewesen zu sein, sind meine Gedanken wieder bei Black und seiner Zunge.

***

Als ich James endlich dazu überreden konnte, mich nach Hause zu entlassen, ohne seine Eskorte, fiel eine Last von mir. Ich weiß, dass er es liebt zu feiern und wollte ihm daher den Abend nicht ruinieren. Kaum Daheim angekommen, habe ich mich auf mein Bett geschmissen. Ich kriege das Bild von Black zwischen meinen Beinen nicht mehr aus meinem Kopf. Es ist als hätte sich diese Erinnerung festgesetzt wie eine Zecke, um mich nun langsam zu quälen. Seine Zunge zwischen meinen Beinen, wie sie immer wieder um meinen empfindlichsten Punkt kreist und mir einen Orgasmus zu entlocken versucht. Ich atme tief durch aber das löst den Knoten in meiner Brust leider ebenfalls nicht. Seine heutige Verführungstaktik hat mir gefallen. Er hat mich um seinen Finger gewickelt. Klar weiß ich, dass er mich begehrt, seine Finger kaum von mir lassen kann und wenn ich ehrlich war, geht es mir mit ihm ähnlich. Mein Klingelton reißt mich wieder aus meinen Gedanken.
Ich sehe mich nach meinem Handy um und entdecke eine unbekannte Nummer auf dem Display. Als der Anruf auf die Mailbox weitergeleitet wird vergleiche ich die Nummer mit der, der SMS-Nachrichten. Es ist dieselbe. Alexander hat versucht mich zu erreichen, ruft die kleine Stimme meines Herzens glücklich, noch bevor ich sie zum Schweigen bringen kann. Ich speichere sie unter "Alex" und muss mir ein Grinsen verkneifen, als ich mir vorstelle wie er darauf reagieren würde, könnte er das sehen. Der starke, durchsetzungskräftige Black wird mit einem Spitznamen in mein Mobiltelefon eingetragen. Gleich darauf klingelt mein Handy erneut, doch ich bin so aufgewühlt, dass ich an ein Gespräch mit ihm jetzt nicht einmal denken kann. Er verwirrt mich, bringt meine Fassade zum Bröckeln, leckt mich auf seinem Schreibtisch...Gott Marie, komm doch über diesen Fakt endlich hinweg. Ich bin sicher nicht die Erste, geschweige denn die Letzte, der er eine solche Freude bereitet.
Und was für eine Freude es war. Mein Handy piept einmal kurz und signalisiert somit einen neuen Nachrichten Eingang. Ich blicke auf das Display und bin nicht überrascht, dass ich dort Blacks Namen lese.

Ich hoffe Du hast es gut nach Hause geschafft. Dein Freund hat mir erzählt, dass Du allein aufgebrochen bist. - Alex

Ich lächle vor mich hin. Macht er sich etwa Sorgen um mich? Das Gefühl in meiner Brust schwillt weiter an und ich unterdrücke es wieder, in dem ich mir einrede, dass er das mit all seinen Eroberungen so handhabt. Ein Seufzen bahnt sich einen Weg aus meinem Mund.

Ja mir geht es gut. Danke. - Marie

Das mit Mike tut mir Leid. Das nächste Mal sorge ich für verschlossene Türen. ;-) - Alex

Das nächste Mal? Du bist ja sehr überzeugt von Dir. Gute Nacht, Black. - Marie

Mehr überzeugen mich Deine Reaktionen auf meinen Körper. Gute Nacht, Marie. - Alex

Ein dummes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ich bereite mich für die Nacht vor und schlüpfe anschließend unter meine Bettdecke, mit den Gedanken bin ich bei ihm.

Mr. Blacks geheime Leidenschaft | BAND 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt