Friends and Brothers - Wie das Leben spielt!

Kapitel 92 #neue Chance

Tja natürlich glaubte sie mir nicht und ließ den ganzen Tag in der Schule auch nicht locker, was sonst. Mason hat sie auch gleich informiert und wie ich den kenne, wissen es seine Brüder auch schon. Von mir werden sie allerdings nichts zu hören bekommen. Das ist mein Kampf und den möchte ich alleine schaffen. Zwei Jahre lang haben Emily, Rob und besonders Jonah meine Kämpfe für mich mehr oder weniger ausgetragen, doch die sind nicht hier und ich muss mit 17 Jahren endlich in der Lage sein, alleine gegen etwas zu bestehen. Jetzt bin ich endlich zu Hause und der Schultag ist zu Ende, also auch keine Josie oder eine der anderen beiden in Sicht.

David Kingston: "Kyra was ist mit deinem Gesicht passiert?"

David steht im Foyer und schaut mich besorgt an. Oh man der auch noch. Ich ziehe meine Schuhe aus und hänge meine Jacke auf um dann ohne ein Wort in die Küche zu gehen.

David Kingston: "Kyra bitte! Ich weiss das ich dein Vertrauen Missbraucht habe aber ich wollte dich damit nicht verletzen, sondern einfach besser verstehen. Ich hatte Angst um dich und habe mir Sorgen gemacht. Genauso wie ich mir jetzt um dich Sorgen machen, auch wenn du es mir nicht glaubst."

In seinen Augen sehe ich nichts als die Wahrheit seiner Worte. Ich glaube ihn aber es ist verdammt schwer und ich bin müde davon gegen ihn an zu kämpfen. Was aber nicht heißt, das ich ihm die letzten fast 17 Jahre verzeihen kann. All das was ich erleben musste, weil er nicht da war und sich nicht für mich interessiert hat.

Kyra: "Ich nehme deine Entschuldigung an aber ich brauche Zeit, ich kann dir nicht einfach verzeihen. So einfach ist das leider nicht, denn dafür ist zu viel passiert."

Es heißt doch immer der klügere gibt nach oder? Ich meine ich muss hier noch mindestens ein Jahr hier leben, da ist es denke ich besser nicht noch mehr stress zu haben, wie man eh schon hat. Wenn ich überlege was ich in den letzten drei Monaten hier erlebt habe, brauche ich meine Energie für ganz andere Dinge um überhaupt klar zu kommen. Ich habe hier meine Mauern immer mehr fallen lassen, nähe zugelassen und verwundbar gemacht. Ich denke es ist Zeit für eine andere Kyra die aus New York passt nicht nach Miami.

David Kingston: "Ich danke dir und selbstverständlich bekommst du so viel Zeit wie du brauchst. ich bin dankbar für die Chance die ich bekomme und werde Sie nutzen, versprochen. Aber jetzt sag mir bitte was mit dir passiert ist und wer dir weh getan hat."

Ja ich gebe ihm eine neue Chance, doch das heißt nicht das ich ihm alles sagen muss.

Kyra: "Ich bin nur gestürzt du brauchst dir keine Sorgen machen. Maria hat sich dann um mich gekümmert. Ich werde jetzt nach oben gehen und noch ein wenig für meine Physikklausur lernen. Wir sehen uns später vielleicht noch beim Abendessen."

Und genau das tue ich auch, vorher schnappe ich mir aber noch eine Flasche Wasser aus der Küche. Oben angekommen, schlüpfe ich erstmal in eine bequeme Jogginghose und ein Trägertop. Schnappe mir dann meinen Laptop und ein paar Schreibutensilien und mache es mir auf dem Bett bequem. Ich habe vorhin in der Physik Doppelstunde viel zu viel verpasst und muss sehen das ich es nach arbeite und mich nicht wieder ablenken lasse. Nicht mal zehn Minuten nach dem ich diesen Entschluss getroffen habe, schwingt meine Tür ohne vorher an zu klopfen auf und meine Stiefbrüder kommen herein gestürmt. Erst Nathan, dann Dario und zum Schluss Mason, der mich entschuldigend ansieht. Na habe ich nicht gesagt er hat es ihnen schon erzählt? Es wundert mich das sie nicht schon auf mich in meinem Zimmer gewartet haben. Ich sehe sie abwartend an und lasse sie zu erst sprechen.

Nathan: "Mason hat uns erzählt das du einen Unfall in der Schule hattest, geht es dir gut"

Nathan setzt sich ans Fußende und scannt regelrecht mein Gesicht ab. Dario lässt sich neben mich auf die rechte Seite meines Bettes fallen und reibt mir über den Rücken, wie einem Kind das getröstet werden muss. Mason setzt sich weiter abseits auf den Schreibtisch Stuhl, denn er war in der Schule schon nach dem Unfall auf Schritt und tritt an meiner Seite. Und ja dafür musste er sich auch etwas anhören, worüber er nur gelacht hat. Was ist daran bitte witzig, wenn ich jemanden sage, das ich kein Hündchen brauche das mir hinter her dackelt und mich beschützt.

Kyra: "Jungs kommt mal wieder runter ok? Und Dario, ich muss nicht getröstet werden wie ein kleines Kind. Mir geht's gut! Ich bin nur ausgerutscht, weil der Boden auf den Toiletten nass war."

Sie sehen mich misstrauisch an und glauben mir offensichtlich nicht ein Wort was aus meinem Mund kommt.

Kyra: "Danke das ihr nach mir gesehen habt aber ich muss den Stoff für die Physikklausur lernen, damit ich meine Noten halten kann. Also könnt ihr mich bitte lernen lassen?"

Ja ich schmeiße sich förmlich aus meinem Zimmer aber die Schule hat für mich oberste Priorität momentan und ich kann es mir für meine Zukunft nicht leisten eine schlechte Note zu bekommen.

Mason: "Ach komm Prinzessin, was redet du da für einen Blödsinn? Du bist Jahrgangsbeste. Du kannst jeden Stoff im Schlaf und hast in jedem Test und in jeder Arbeit meistens eine 1 und bist nie schlechter wie eine 2+. Du musst also nicht wirklich lernen und kannst es dir lieber mit uns gemütlich machen."

Ich sehe zwischen ihnen hin und her und merke wie ich einknicke. Die haben aber auch alle drei einen süßen Dackelblick gerade drauf, oh man. Ich seufze einmal theatralisch laut auf und klappe den Laptop zu.

Kyra: "Ok ihr habt gewonnen. Sollte ich aber schlechte wie mit einer 2+ abschneiden, helfen euch eure süßen Dackelblicke auch nicht weiter."

Mason Springt auf und klatscht Freude strahlend in die Hände.

Kyra: "Und an was genau habt ihr gedacht?"

Vielleicht hätte ich erst nachfragen sollen und dann zustimmen, denn aus meiner Erfahrung sind die drei ja in allen Bereichen Unberechenbar.