Kapitel 37

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Luana POV:

"Ich gehe mit dir nirgendswo hin", sagte ich mit fester Stimme. Der Wind umhüllte mein Gesicht kalt, mit Tränen vermischt. Ich schaute zu Adriano, bevor ich ihm den Rücken kehrte und in Richtung Meer lief.

"Wo gehst du hin?", fragte er und lief mir nach. "Was hat dich das zu interessieren? Es ist doch nur eine arrangierte Ehe."wiederholte ich seine Worte.

Ich lief immer schneller, und er folgte mir, wagte es jedoch nicht, mich zu berühren. Das Wasser umhüllte meine Füße, und Adriano blieb vom Wasser fern. Ich ging immer tiefer, ohne zurückzuschauen.

"Luana, komm zurück!" schrie er. Ich wusste nicht, was ich hier tat, aber es lief darauf hinaus, dass ich ihn testete.

Ich ging weiter und weiter, bis ich weit genug war und nur noch seine kleine Gestalt aus der Ferne sehen konnte. Dann tat ich etwas, was selbst für mich ein Schock war – ich tauchte ins Wasser und hielt meine Luft an. Ich würde nicht auftauchen, nur wenn er versuchte, mich zu retten.

Jede Sekunde zählte, ich bemerkte, wie ich unter Wasser immer mehr die Stärke verlor, meine Luft anzuhalten. Doch ich hielt stand und blieb unten, hoffend, dass er kommen würde. Meine Hoffnung verging von Sekunde zu Sekunde. Wird dieser Anblick der Tiefe das letzte sein, was ich sehen werde, oder wird unsere Geschichte weitergehen?

Meine Sicht verschwamm, und ich merkte, wie mein Körper nachließ. Ich bemerkte nicht einmal mehr, ob ich noch am Leben war oder nicht. Wenig später spürte ich eine Hand, die mich hochzog.

"Was machst du für eine Scheiße!" schrie er und trug mich auf seinen Händen. Ich war nicht ganz bei Sinnen, doch was ich bemerkte, waren Adrianos Arme, die mich umhüllten, und sein Gesicht, das so voller Sorge war.

"Ich wusste es, ich bedeute dir doch was", sagte ich mit einem Husten und leiser Stimme.

„Natürlich bedeutest du mir was Luana,das hast du schon immer.Mach das nie wieder hörst du." sagte er mit einer zitternden Stimme.

Ich redete kein Wort mehr, mein Körper fand nicht die Kraft dazu. Das Wasser hatte mir meine Stärke genommen, aber eines wusste ich jetzt sicher: Ich bedeutete ihm etwas, und seine Worte im Restaurant stimmten nicht.

Man könnte sagen, dass ich verrückt bin, aber ich konnte nicht im Ungewissen leben, ob er nicht doch etwas gutes für mich empfindet.

Der nächste Tag...

"Wie kannst du so etwas zu ihr sagen? Überdenke mal deine Worte, Adriano!" hörte ich eine Stimme, die der von Cristina ähnelte. Langsam stand ich verschlafen vom Bett auf, an dem mich Adriano gestern vollkommen abgelegt hatte. Das Zimmer war in einem Chaos, und ich erinnerte mich dann an das Ereignis von gestern.War das wirklich passiert oder bilde ich mir das nur ein?

"Luana, bist du schon wach? Leg dich hin, überanstrenge dich nicht. Andrea kommt gleich vorbei und bringt dir etwas zu essen." Sie nahm mich zur Hand und setzte mich wieder auf das Bett. Irgendwie konnte ich noch keine Worte fassen, da es schon ziemlich viel war, an was ich mich gerade wieder zurück erinnerte.Mein Kopf pochte wie wild.

Mit einem Blick zur Tür sah ich Adriano, der besorgniserregend zu mir schaute. Angelehnt an der Tür stand er da und schien in seinen Gedanken versunken zu sein. Im nächsten Moment klingelte schon sein Handy, er nahm ab und verschwand. Ich blickte weiterhin wie versteinert zur Tür. Cristina bemerkte dies und schnipste mit ihren Fingern vor meinen Augen, um mich aus meiner Trance zu holen.

"Hey, mach dir jetzt keine Gedanken. Ruhe dich aus." Ich atmete kurz aus und schaute zu ihr. Sie wirkte genauso besorgt wie ihr Bruder. Ich wollte kein Mitleid von niemandem für das, was gestern passiert war. Mir wurde einiges klar seit gestern, und das war letztendlich, was ich erreichen wollte.

Das einzige, was mich an all dem störte, war, dass Adriano mir immer noch etwas verheimlichte, und ich musste herausfinden, was es ist.

"Schau mal, wir wissen, was gestern passiert ist. Adriano kam komplett verzweifelt zu uns gestern mit dir in seinen Armen. Wir haben einen Arzt gerufen, und jetzt bist du zum Glück wach."

Ich nickte wie benommen,und dachte daran wie Adriano sich um mich gekümmert hat.Naja,er hat es so weit kommen lassen,dass kann ich nicht abstreiten,dennoch war es gut etwas mehr über seine Gefühlslage zu wissen.

„Ehm ich möchte mich ich noch entschuldigen fürs Einmischen in eurer Situation. Ich hätte das nicht tun sollen", sagte sie mir mit ihrem Gesicht zum Boden, ich musste leicht lächeln. Sie war so nett zu mir und ich nahm es ihr nicht böse, dass sie das Date gestern arrangiert hat. Warum auch? Sie meinte es nur gut. Es liegt an uns, an Adriano.

„Das ist nicht deine Schuld,es lag an mir und Adriano.Trotzdem danke ich dir für deine Mühe."Ich legte meine Hand auf ihre, und sie umhüllte meine und lächelte mir warm zu.

*Ding*

Mit einem Blick auf mein Handy sah ich Nachrichten von Nonna und Sara. Es waren nicht nur eine, sondern Unmengen von Nachrichten. Ich wusste nicht, ob sie von dem wussten, was gestern passiert war, aber ich entschied mich, ihnen zu antworten.Sie sollten wissen,dass ich in Sicherheit bin.

„Was hältst du davon wenn wir einen Spa Tag machen nur wir drei.Du,ich und Andrea." Fragte mich Cristina,so als könnte sie meine Gedanken lesen.

„Ich komme mit.Solange es nur wir drei bleiben und ich will nicht hören, dass ‚irgendeine' bekannte dazu kommt." Ich kommandierte sie mit meinen Fingern herum, und wir schauten uns kurz an, bevor wir beide in lautes Lachen ausbrachen. Es war schon erstaunlich, wie gut ich mich mit ihr verstand.

Nach dem köstlichen Essen, das Andrea für uns zubereitet hatte, machten wir uns bereit und begaben uns in den Spa, um dort neue Energie zu tanken. Während ich die entspannte Atmosphäre genoss, fragte ich mich, ob ich Adriano später wiedersehen würde. Ich weiß, dass durch meine Konfrontationen in letzter Zeit nichts Gutes geschehen ist, dennoch lässt mich dieses Gefühl von seinen Geheimnissen nicht los. Die Frage nach der Wahrheit schwebte weiterhin wie ein Schatten über uns, und ich spürte, dass die Antwort nicht mehr auf sich warten lassen würde.

Ich werde es herausfinden,egal was es kostet ...

Forbidden DesiresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt