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Ariya Miraz

»Merheba, Apo«, begrüße ich Kadir apo.

Er ist der beste Freund von Babo. Sie haben sich kennengelernt als mein Vater nach Izmir gezogen ist. Kadir apo hat von meinen Vater kurdisch beigebracht bekommen, weil er es unbedingt wollte. Deshalb redet er oft mit mir kurdisch, wenn nicht dann eben türkisch. [Hallo, Onkel]

Er ist aber nicht alleine hier die ganze Arifaj Familie ist da. Seine Frau Eriona und seine 3 Kinder sind auch da.Eriona ist Albanerin, aber kann türkisch sprechen. Der älteste von ihnen ist 22, der jüngerer Bruder ist 15 und die jüngste ist 13. Ich verstehe mich mit allen richtig gut.

Ehrlich gesagt hab ich sie alle total vermisst. Sie sind vor paar Monaten hierhergezogen und wir konnten uns erst jetzt sehen. Als meine Eltern zu ihnen gefahren sind konnte ich nicht mit, weil ich gearbeitet hab. Sie wohnen in Livorno also 40min entfernt, es ist wirklich schön dort und ebenso deren Haus. Bevor sie hier hergezogen sind haben sie in Albanien gelebt, dadurch haben wir uns ab und zu in den Sommerferien in Türkei nur sehen können.

»Ariya? Wie wär's mit ein Hallo anstatt mich so anzusehen?« rief mir Esad zu während er mir seine winkende Hand vors Gesicht hält.

Er ist der jüngere Bruder.

»Sorry, war kurz in einer anderen Welt. Du bist hübscher geworden muss man sagen« antworte ich ihm, nebenbei wuschele ich durch seine hellbraunen, leicht welligen Haaren.

Alle der 3 Geschwister haben deren Haare von Eriona, sie sind wirklich wunderschön. Der älteste hat graue Augen, die er von seinen Vater geerbt hat. Esad hat hell braune Augen wie Eriona und Luana die jüngste von den 3 Geschwistern hat grünbraune Augen, wie ihre Oma. Eriona ist bildhübsch und Kadir apo sieht aus wie ein Model, ist dann halt normal das deren Kinder so Atemberaubend aussehen. Allahuma Barik

Ich lieb Luana sie einfach Zucker süß, aber wirklich. Wir beide Haben wirklich die tollsten Deep Talks auch wenn ich 6 Jahre älter bin. Sie ist wirklich reif für ihr alter. Ich liebe sie einfach. Es fühlt sich so an als wäre sie meine kleine Schwester. Ich weiß nicht wieso aber ich sehe mein kleineres ich in ihr.

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Mamma, Eriona, Luana und ich waren in der Küche. Luana und ich decken den Tisch, während unsere Mütter das Essen fertig kochen. Die Männer waren noch im Wohnzimmer und schauen Fußball.

Als wir fertig sind geht Mamma die Männer ins Esszimmer holen, da wir jetzt alles fertig haben und Todes Hunger haben.

»Kommt essen und wir sagen es kein zweites mal. Dann essen wir halt eben ohne euch.« sagt meine Mamma streng zu ihnen.

Sofort höre ich auch wie sie den Fernseher ausschalten und zu uns laufen.

»Ich will neben Ariya sitzen!« kündigt Esad an.

Ich lächele ihn an und zeige ihn den freien Platz neben mir, wo er sich auch sofort hinsetzt. Rechts von mir sitzt Esad und links von mir Luana. Ich fühle mich wie eine Mama.

Alle haben sich hingesetzt und angefangen zu essen. Irgendwas hat mich aber gestört. In mein Bauch fliegen Schmetterlinge und ich fühle mich äußerst beobachtet. Als ich mein Kopf hoch hebe, treffen meine Augen seine grauen Augen. Arian Arifaj, ya rab....wieso guckt er mich an? Ich versuche schon seit Jahren so viel es geht ihn zu ignorieren, weil ich mit 14 den größten Crush auf ihn hatte und das ist mir jetzt wirklich peinlich, aber keiner außer ich und Allah wussten es.

Senk dein Blick Ariya.

Gesagt, getan. Doch ich spüre sein Blick immer noch auf mir. Ich kippe hier gleich um wenn er nicht aufhört zu glotzten Ker. Ich versuche ihn einfach zu ignorieren und unterhalte mich mit den anderen.[Esel]

»Deste te saxbe« bedanken sich alle als sie fertig mit dem essen waren.

Nach dem essen sind die Männer ins Garten gegangen .[Möge deine Hand gesund sein, dass sagt man nach dem Essen um sich zu bedanken.]

Wir vier haben noch schnell aufgeräumt. Danach sind wir den anderen ins Garten gefolgt. Wir haben dort Cay getrunken und Sonnenblumen Kerne gegessen. Ich bekomme voll die Nostalgie. Es fühlt sich so an als würden wir grade in der Heimat von Babo sein und die schönsten Gespräche führen die es je gibt.

Der Mond ist schon aufgegangen. Ich liebe den Mond, genauso auch die Nacht. In der Nacht ist es ruhig. Ich rede mit Allah jede Nacht und er vertreibt mir die Sorgen. Wenn ich auf den Mond starre und weiß, dass es derselbe Mond ist, auf den der Prophet Muhammad einst geschaut hat, spüre ich die Ruhe in mir. In der Dunkeln Nacht führt uns dieser Mond nachhause, genauso wie der Islam, in einer Dunkeln Welt führt er dich ins Paradies, in das Licht, der Ruhe, des Friedens, der Gerechtigkeit und der Wahrheit.

der Mond ist ja Silber, aber was mich verwirrt, ist das ich nie Silber mochte. Im Gegenteil liebe ich Gold, ich hab schon als Neugeborene Gold getragen. Die Sonne ist Gold. Die Sonne steht für die Kurden, die Kinder der Sonne. Dann muss ich wohl nach mein Mond suchen, mein Silber, mein Licht das mich durch die Dunkelheit führt.

»Ariya, kece willst du mit?« höre ich mein Bruder neben mir, mich fragen.
»Hm, wohin?« frage ich ihn zurück.
»Bas bas, du hörst mir wie immer nicht zu. Wir wollen durch die Stadt und so bisschen fahren. Willst du mit? « wiederholt er.
Mit wir meint er wohl Luana, Esad, Ariyan und er.
»Na bire min, bin müde.« antworte ich ihm. »Wie du willst, ciao.« verabschiedet er sich. [Mädchen / gut gut / nein Bruder]

Esad und Luana umarmen mich schnell und laufen mein Bruder hinterher. Arian bin ich vorbeigelaufen, ich will in mein Zimmer, mit dem will ich meine Zeit nicht verschwenden.

Als ich in mein Zimmer angekommen bin, habe ich mich sofort in die Dusche geworfen. Das hat mich sehr erleichtert. In der Dusche hab ich auch wudu gemacht. Da ich Dhuhr und Asr immer auf der Arbeit bete, muss ich zuhause nur Maghrib und Isha beten. Hab ich auch sofort nach dem ich aus der Dusche raus bin gemacht. Alle fünf Gebete sind wie immer gebetet worden. Ohne alle gebetet zu habe kann ich einfach nicht schlafen.

Ich räume meine Gebetssachen weg, zieh mir meinen pinken Schlafanzug an und binde meine Haare zu einem Messy-bun. Ich setzt mich an meinen Schreibtisch und hole mein Block raus. In diesem Block schreib ich alle meine Gedanken, Gefühle und Gesehenes auf. Da drin sind auch paar Briefe an meinen Nasip. Auch wenn ich nicht weiß wer er ist, wie er aussieht oder woher er kommt, soll er wissen das ich ihn liebe, weil Allah ihn mir schon vor 50.000 Jahren vorgeschrieben hat. Allahs Pläne sind die besten Pläne.

Ich hab meine AirPods drin und beginne langsam meine Sätze zuschreiben. Ich zucke zusammen als etwas gegen mein Fenster knallte, dass genau vor meinen Schreibtisch ist. Ich stehe auf um nachzuschauen wer oder was das war. Genau als ich den Vorhang zur Seite schieben wollte, läuft mir ein Schauer über den Rücken.

»Ah Zemer, wer wagt es dich um diese Uhrzeit zu stören?« fragt diese tiefe aber melodische Stimme mir zuflüsternd. [Herz]

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NasipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt