Nasip

~𝟏𝟖~

☼ Ariya Miraz ☼

Der Typ spinnt wohl, erst stürmt er meine Tanzschule, dann kontrolliert er mein Handy und daraufhin gibt er mir noch eine Backpfeife. Ich werde nicht mit ihm reden. In diesem Moment haben sich die ganzen Erinnerungen mit Matteo erweckt und diese Backpfeife die er mir an unseren Hochzeitstag im Auto gegeben hat. Matteo hat mir körperlich wirklich vieles angetan, ich hatte jeden Tag blaue Flecken. Er hat es wirklich sehr oft versucht mich ins Bett zu kriegen, doch Alhamdulilah ist es nie soweit gekommen. Matteo hat mich nicht nur körperlich sondern auch psychisch mitgenommen, aber ich bin dankbar dafür. Es hört sich sehr komisch an, aber Dank ihn konnte ich meiner Religion und meinen Gott näher kommen. Ich habe Angst, Angst das Arian mich genauso behandelt wird wie er.

Heute bin ich viel früher als normal gekommen und hab mich auf dem Klo versteckt, um nicht von ihn gesichtet zu werden. Ich hab auf dem Klo auch Elisa die ganze Sache erklärt und sie war äußerst schockiert, aber zu ihrer Aussage sollte ich noch froh sein das er hübsch ist. Wo sie recht hat, hat sie recht. Grade sitze ich in Architekturgeschichte und überlege wie ich mich in der Pause und am Schulschluss vor ihn verstecken werde.

Ich glaube, ich werde die Pause im vorderen Hof verbringen, weil da keiner ist und vorallem Arian nicht dort ist. In der letzten Stunde habe ich Projektmanagement, da werde ich mich einfach bisschen mit der Lehrerin unterhalten und dann das Gebäude verlassen. Ich und meine Cousine Hawrin werden nach der Schule in die Moschee fahren, sie geht ebenfalls auf die Uni hier. Sie ist in der gleichen Stufe wie Arian, sie studiert Medizin, da sie gerne Kinderärztin werden will. Ich finde der Beruf passt perfekt zu ihr. Insha Allah werde ich eines Tages dann meine Kinder zu ihr in die Praxis bringen, um sie zu versorgen.

☾☼☽

Es ist soweit, Mission „Von Arian fliehen" beginnt jetzt. Ich renne buchstäblich aus dem Gebäude und sehe auch direkt Hawrin an meinen Auto stehen.
»Ariya!« höre ich eine Stimme rufen.
Es ist nicht Hawrin, ihr Mund bewegt sich nicht und die Stimme ist viel zu tief um ihre zu sein.
Oh nein, er ist es.

Ich öffne schnell mein Auto und signalisiere ihr, das sie schnell einsteigen soll, was sie auch tut. Ich sehe wie er mit schnellen Schritten und einer verfinsterten Miene auf das Auto zuläuft, weshalb ich schnell das Auto Start und losfahre.
»Wieso rennst vor ihm weg? Ihr heiratet doch.« fragt mich Hawrin besorgt.
»Ja, ich will nicht das er mich ne halbe Stunde abfragt.« antworte ich.
»Achso, ja verstehe.« sagt sie lächelnd und lehnt sich zurück.
Sie ist so süß wenn sie lächelt, ihr Backen sehen dann so knuffig und niedlich aus.

☾☼☽

Ich sitze noch und mach dua, genauso wie Hawrin. Wir haben uns beide unsere Abayas angezogen und sind noch pünktlich zum Gebet angekommen, was wir grade verrichtet haben.

»Ariya, ich wollte dich was fragen.« fängt Hawrin an zu reden.
»Schieß los.« sage ich.
»Wieso hast du mir nie von euch, von ihn erzählt. Alle sagen das ihr euch so sehr liebt, das ihr sogar wegrennen wolltet, stimmt das alles?« fragt sie, ich kann die Verwirrung und die Sorge in ihrer Stimme hören.
»Ich sag es dir nur, weil ich dir vertraue, bitte sag es keinem weiter. Ich heirate ihn nicht freiwillig, ich heirate ihn, weil ich muss.« antworte ich flüsternd und lege mein Kopf auf ihre Schulter.
»Omg, wirklich? Keine Sorge ich sag es keinem weiter. Mein Vater ist da, ich muss los. Pass auf dich auf.« sagt sie.
Wir verabschieden uns, sie steigt in ihr Auto und ich steige in meinen.

☾☼☽

Ich bin so voll, meine Mamma hatte Lasagne gebacken und ich hab bestimmt so drei Teller gegessen. Ich liebe Lasagne, vor allem wenn sie meine Mamma backt. Ich hab seit heute Morgen kein einziges Mal auf meinen Handy geschaut, mal sehen wer mir alles geschrieben hat.

Über hundert Nachricht und Anrufe habe ich auf meinem Handy. Fünfundvierzig verpasste Anrufe von Ker, also von Arian. Sechsundsechzig Nachrichten ebenfalls von Ker. Der Rest alles sind nur Snaps. Ich werde ihn ganz bestimmt nicht Antworten.

Bis Donnerstag kann ich ihm noch wegrennen, aber dann nicht mehr. Wir gehen nämlich am Donnerstag einkaufen, also die Kleider und als das. Ich würde eigentlich ungern diese traditionellen Hochzeitsfeier machen, aber unsere Familie wurde das nie akzeptieren. Ich bekomme wieder diese Nervosität und Angst, wenn ich daran denke, das ich ihn in paar Tagen heiraten werde und seinen Nachnamen tragen werde.

Ariya Arifaj

Hört sich halb so schlimm an, oder?

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Dieses Kapitel war recht kurz, dafür werde ich dann, aber vielleicht sogar heute nich das nächste veröffentlichen.

Ich versuche viel aktiver zu sein.