☾Arian Arifaj☽
Mein Onkel läuft raus. Er hat ein ernstes Gesicht, ich hoffe das ist nur ein Poker-Face. Wir stürmen alle auf ihn und fragen ihn wie es Ariya geht. Er atmet tief ein und fängt an zu reden.
»Sie hat den Lebensrisiko überstanden. Jedoch liegt sie grade in einem Koma-«
»Was?!« rufen wir alle gleichzeitig. Ariyas Mutter fängt wieder schluchzend an zu weinen. Wie sie ist grade in einem Koma?
»Amca dalgami geciyon? Was für ein Koma?« frage ich brüllend.
»Arian, beruhige dich bitte.« bietet mein Vater mich mit einer ernsten Stimme.
»Es steht leider nicht fest wie lange sie in einem Koma liegen wird. Es kann sein das es zwei Stunden, zwei Monate, aber auch zwei Jahre dauern kann. Ich kann auch nicht versichern ob sie, sich danach noch an ihre Erinnerungen erinnern wird, also kurz gesagt besteht noch eine Chance für einen Erinnerungsverlust, da der Aufprall sehr stark war.« führt er fort.Zwei Jahre? Nein, ich kann nicht zwei Jahre ohne ihre Stimme, ohne ihre funkelnden grünen Augen leben, auch nicht zwei Stunden. Allah, warum hörst du mich nicht? Warum hilfst du mir nicht?
Ich verlasse das Krankenhaus auf der Stelle.Ich fahre los, zu dem Ort andem ich mich wieder finde, dem Ring. Beim Boxen konnte ich schon seit dem ich vierzehn bin meine Aggression raus lassen. Ich gehe sofort in den Ring und kämpfe einige Runden.
Ich geh dann auch aus dem Gebäude, im Autospiegel sehe ich das ich an meiner Lippe und Augenbraue Platzwunden habe und starken Nasenbluten. Meine Hände haben auch einige Wunden erlitten, aber das ist mir jetzt echt egal. Ich will und muss zu Ariya, ich muss sie sehen.
Als ich ans Krankenhaus ankomme ist es bereits schon 02:00 Uhr morgens. Ich fragte nach ihr und mir wurde mitgeteilt wo sie ist. Direkt gehe ich auch zu ihr. Unsere Familien waren schon längst weg, ist ja auch spät.
Ich betrete das Zimmer und der Anblick ihres bewusstlosen Körpers, bringen mir wieder Tränen hinauf. Auf dem Stuhl neben ihrem Bett setzte ich mich hin und schaue sie an, mit Hoffnung das sie ihre Augen jeden Moment auf machen wird. Ich nehme ihre normalerweise warmen Hände, die jetzt kälter als ein Eisblock sind in die Hand. Ich drücke sie fest in meine, vielleicht spürt sie es.
»Ariya hörst du mich? Es tut mir leid Zemer. Schon wieder habe ich es nicht geschafft auf dich aufzupassen...« entschuldige ich mich leise.Meine ganze Woche lief so ab, in den ersten Tagen bin ich auch nicht zur Schule gegangen. Doch ich musste die zweite Woche wieder hin, da sonnst mein Abschluss in Risiko stand und meine Eltern mich gezwungen haben.
Heute ist es schon ein Monat vorbei, das sie im Koma liegt. Das wäre alles nicht passiert, wäre ich ihr hinterher gerannt oder hätte ich sie gar nicht dazu gebracht das Haus zu verlassen. Vielleicht würden wir jetzt sogar friedlich zusammen schlafen.
Ich hab solange nicht in ihre Augen gesehen und in mir dieses unbeschreiblich komische Gefühl gehabt. Ich hatte vieles mit Frauen, wirklich vieles, aber noch nie dieses Gefühl gehabt, das ich bei Ariya habe.
Ich lege meine Arme auf dem Bett von ihr, neben ihren Brustkorb, dann meinen Kopf auf meine Arme. Ich schließe meine Augen und öffne meine Gedanken.
Allah, ich hatte meine letzte Hoffnung in dir gesehen. Warum hast du mir nicht geholfen? Warum hilfst du mir immer noch nicht? Ich dachte du würdest uns immer helfen? Bist du etwa sauer auf mich, weil ich nie Gebet oder auf irgendeine Art näher zu meiner Religion gekommen bin?
Warum hat sie so sehr Angst mit mir zu schlafen? Warum hat sie so sehr Angst mit mir Kinder zu haben? Warum hat sie so sehr Angst mir zu vertrauen? Warum nur Ariya? Wie kann ich dich dazu bringen, diese Angst zu verlieren? Wie kann ich dazu bringen mich zu lieben? Es tut mir leid Zemer, das ich die Gefühle die ich für dich Empfinde, die Liebe die ich für dich habe immer in Wut ausdrücke. Ich vermisse dich, ich vermisse deine Stimme, ich vermisse einfach deine Präsens. Ich vermisse deine ganz tausenden Fragen. Ich werde verrückt es fühlt sich so an als würde ich mit der Luft reden.
Ich fühle ein sehr leichtes Gewicht und Kälte auf meinem Rücken und Blicke hoch.
Da sehe ich sie wieder.
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Nasip
RomantiekDie 19-jährige Ariya hat vieles durchgemacht und ja das erkennt man nicht, weil sie es hinter ihren Honig süßen Lächeln versteckt. Wie man so schön sagt „Alles hat sein Grund, einfach nur Sabr haben.". Sie arbeitet als Assistentin der Geschäftsführu...