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Ariya Miraz

*Tüt, tüt, tüt*

Der schrille Ton des Alarms durchdringt die Stille der frühen Morgenstunden und weckt mich abrupt aus meinem Schlaf. Es ist der erste Schultag – ein Weckruf für den Beginn eines neuen Kapitels.

Ich bin sehr aufgeregt, eine große Verehrerin der Schule war ich nie, aber hier geht es um meine Zukunft deshalb möchte ich daraus das beste machen.

Wie jeden Morgen mach ich wudu und bete. Danach kleide ich mich. Für heute hab ich mal was süßes rausgesucht gehabt. Ein Babypinken, eng anliegend, langarm Top. Darunter einen weißen, etwas aber wirklich nur etwas kurzen Rock. Dazu könnten nur meine weiß pinken Jordans passen und natürlich darf mein Goldschmuck nicht fehlen. Meine Haare hab ich zu einem high ponytail gebunden und meine Korean bangs gestylte. 

Ich liebe mein Outfit. Schon seit dem ich klein bin liebe ich pink, Röcke, Kleider und halt diese typischen Mädchensachen. Uh und Spielzeuge hab ich auch geliebt, hat sich eigentlich bis jetzt nicht geändert, hihi.

Ich geh schnell noch Frühstücken, Mamma ist aber garnicht am Esstisch, vielleicht hat sie schon fertig gegessen. Schnell esse ich mein Essen und begebe mich zu meiner Mamma, die schon im Auto sitzt.

»Si vede che sei la mia figlia.« komplimentiert sie mich.
»Grazie.« bedanke ich mich und gucke sie mit einem stolzen Blick an.

Immer wenn es was gutes ist bin ich wie sie, meint Mamma und wenn es was schlechtes bin ich wie mein Babo.

Ich starte das Auto und fahre los. Diesmal ist Mamma der DJ. Sie macht Çavresamin auf, einer meiner Lieblingslieder. Das Lied der jede Kurde und Kurdin kennen muss. Ich und sie singen zum Lied. Meine Mamma hat wirklich eine Wunderschöne Stimme, ich hab vieles von meiner Mamma geerbt und dazu zählt auch meine Stimme. Wir haben eine sanfte und ruhige Stimme, beim singen hört es sich sehr melodisch an.

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Ich hab meine Mutter beim Café abgesetzt und bin jetzt auch vor meiner Uni. Sie ist wirklich riesig, die Uni ist auch einer der größten Universitäten in Italien, weil hier die allgemeinen Studiengänge gibt, Geistes- und Sozialwissenschaften; Naturwissenschaften; Ingenieurewissenschafften; Wirtschaftswissenschaften; Gesundheitswissenschaften; Kunst und Design; Sprach- und Kulturwissenschaften; Rechtswissenschaften und Lehr- und Erziehungswissenschaften. 

Naja sieh hier zu orientieren wird bestimmt nicht einfach sein, zumindest am Anfang. Von außen ist sie sehr modern aufgebaut und weiß gestrichen, ich mag es.

»ASKIIMM« höre ich ihre Stimme durch die Menge. Elisa, mein Schatz, sie ist wirklich Goldwert, meine beste Freundin schon seit dem ich im Kindergarten bin, unsere Familien kennen sich auch seit dem und wir sind sehr zusammen gewachsen. Eigentlich haben wir uns nie getrennt außer in den Sommerferien, ansonsten waren wir wirklich seit dem Kindergarten immer zusammen, ich bin auch nur 2 Monate älter als sie, also sind wir auch mit dem Alter nicht entfernt. Sie wird Jura studieren, deshalb ist sie auch auf der Uni. Heute ist von uns beiden der erste Schultag, mal sehen was uns erwartet.

Ich drehe mich um und sofort strahlt ihr engelsgleiches Lächeln mich an, sie hat langes braunes Haar und wunderschöne blaue Augen. Elisa hat eine wirklich angenehme Aura, auch wenn man sie nicht kennt fühlt man sich einfach wohl bei ihr.

Sie umarmt mich sehr fest und streichelt durch meine Haare, sie riecht richtig süß.

»Ari, seni çok özledim ya.« [Ari, ich hab dich voll vermisst.]

»Ich dich auch Cane.«
»Bist du bereit?« fragt sie
»Ich bin bereit geboren.« antworte ich selbstbewusst, dass stimmt aber nicht, ich bin sehr nervös.

Elisa spricht mit mir oft türkisch und ich spreche kurdisch mit ihr, damit wir beide uns in den gegenseitigen Sprachen entwickeln. Sie ist halb Türkin, halb Italienerin. Genau wie bei mir ist ihre Mamma Italienerin und halt dann ihr Vater der im Gegensatz zu meinen Türke ist. Viele sind immer in diesem Türken-Kurden Konflikt, wirklich bis heute noch und das ist wirklich traurig. Wir sind Geschwister, wir sind eine Ummah, sowas ist nicht richtig. Inshallah finden wir gegenseitig unsere Ruhe, Her Biji.

Sie hackt sich bei mir ein und wir laufen zur Bank, wo wir uns hinsetzen. Es ist erst 8:00 Uhr und der Unterricht beginnt um 8:30 Uhr also haben wir noch viel Zeit.

Wir unterhalten uns über die Sommerferien und drum und dran. Um 8:20 verabschieden wir uns beide und laufen in unsere Gebäude. Wir sind in getrennten Gebäuden und Klassen, weil wir auch verschiedene Studiengänge haben.

Ich begebe mich zu meinem Abteil, der Architektur. Grade laufe ich durch den Flur, das den Medizin- und Architekturabteil verbindet. Als ich mich umblicke und die Ausstattung bewundere, rennt mir ein Typ vorbei und knallt an meine Linke Schulter, weswegen ich gegen die Wand stoße.

Ich blicke auf und schon wieder seine grauen Augen, Çaw ê rengîn, sie verfolgen mich.

»Was machst du hier?« frage ich ihn verwirrt.
»Studieren? Die Frage ist was du hier machst?«
»Ich studiere genau so.« während ich ihn antworte streckt er mir seine Hand aus, die ich ablehne und mich selber aufrichte. Während dessen betrachtet er mich mit einem strengen Blick und zusammen gezogenen Augenbrauen. Ich gucke ihn mit einem Fragenden Blick an.

»Du nimmst mich nicht ernst oder?« ertönt seine strenge Stimme im Flur.
»Arian, ich hab keine Zeit dafür. Ich will nicht an meinem ersten Tag zu spät kommen.« sage ich und drehe mich um. Ich wollte weiter laufen, als er mich an meinem Unterarm packt und mich zu sieh dreht, so das ich wieder in seine Augen blicke. Er hat wieder diese komische Miene auf. Was hat der jetzt wieder, ist er auf irgendwelche Drogen, Astahfurallah.
»Wir reden später, verstanden.« er wartet nicht mal auf eine Antwort und geht einfach, Arroganter Kerl.

Egal ich muss mich beeilen. Ich begebe mich in mein Klassenzimmer und als ich herein spaziere, merke ich das die Lehrerin oder halt Lehrer noch nicht da ist. Ich betrachte das Klassenzimmer, es ist genau wie die Außenarchitektur, sehr modern, gestaltet mit einer großen Whiteboard, den weiß schwarzen Lehrerpult und den weißen Vierertischen. Das einzige was Farbe in den Raum bringt sind die schwarzen Fensterrahmen und die hellblauen Schränke an der Seite.

Ich sehe mich um, damit ich ein Platz finde wo ich mich hinsetzen kann. Der einzige Platz der frei war, ist in der Mitte die zweite Reihe. Da sitzt ganz links ein Mädchen mit wunderschönen, langen, welligen, schwarzen Haaren und leuchtend grüne Augen, neben ihr ist leer und sieht auch so aus als würde es nicht besetzt sein. Ich laufe zu ihr und während dessen bemerke ich das neben den leeren Platz zwei Jungs sitzen, der in der Mitte ist mit seinem Rücken zu mir gedreht also konnte ich ihn nicht analysieren, aber sein Sitznachbar schon, er hat hellbraune Augen und seine Haare sind blond und lockig, süß. Blonde waren nie mein Typ, aber das sie hübsch oder eben süß sind verändert es nicht.

»Hey ich bin Ariya, ist der Platz neben dir frei?« frage ich sie.
Sie hebt ihren Kopf von ihren Notizbuch und antwortet »Hey, ja setz dich ruhig hin.«
»Dankeschön « bedanke ich mich und setz mich hin.

Sie schenkt mir noch ein süßes Lächeln und skizzierte weiter auf ihr Notizbuch. Wieso braucht der oder die Lehrer/rin so lange? Ah egal, ich hab dann Zeit mich zu organisieren. Während ich meine Blöcke und Mäppchen raushole, kann ich aus dem Augenwinkel sehen, dass mein Sitznachbar sich nach vorne dreht und mich anstarrt.
»Ariya, richtig?«

NasipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt