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Ariya Arifaj

Heute ist es mein letztes mal in meinem Zimmer als die Tochter dieses Hauses. Bei meinem nächsten Besuch werde ich ein Gast sein. Dieses Zimmer wird nicht mehr das Zimmer sein worin ich meine Gebete verrichte, worin ich den Mond die ganze Nacht lange beobachten, worin ich schlafen und aufstehen werde, nie wieder.

21.10.2024

Heute ist meine Hochzeit. Ich kann drauf irgendwie nicht klar kommen. Ich wollte heiraten, aber nicht Arian, nicht jetzt. Es ist alles so unrealistisch. Kann das alles ein verdammter Albtraum sein.

Alle wurden schon gestylt und sind angezogen. Sie sehen so hübsch aus.
»Ihr seid alle so hübsch! Ihr werdet ja schöner als ich.« sage ich als ich Elisa und Luana in eine Gruppenumarmung ziehe.
»Keine Sorge, du bist und bleibst immer die schönste.« neckt mich meine Mutter. Weshalb wir alle lachen.
»Ich biete die Braut her.« ruft die Friseurin. Ich geh zu ihr und setzte mich hin.
»Also ich hab in der Umkleide drei Kleider gesehen, welches wirst du den zu erst tragen?« fragt sie mich während sie meine Haare macht. Ich hab ihr das Model schon vorher gezeigt gehabt. Es ist was schlichtes, passend zu alle Kleider.
»Also das rote ist für den Hennaabend, erst später. Das große und glitzernde ist das was ich zu erst tragen werde. Das andere ist dann erst für nach dem Hennaabend.« antworte ich auf ihre Frage. Weshalb sie bewundert nickt.

☼♥☼

Wir befinden uns wieder in unserem Wohnzimmer und mein Vater läuft mit diesem roten Band auf mich zu. Natürlich hat es Arian geschafft ihn zu überzeugen. Arian ist ebenfalls anwesend und steht grade neben mir. Ich weiß schon das er grade innerlich der glücklichste Mann auf der Erde ist, weil jeder sehen wird das ich meine Jungfräulichkeit an ihn verlieren werde. Schon die Vorstellung davon macht mir Angst und gibt mir Ekel Gefühle. Wird er diese Spielzeuge, die ich in seinen Schlafzimmer gefunden habe, auf mich benutzen? Ich hoffe mal nicht.

Mein Vater guckt mich mit einem Lächeln an und übergibt dem Band Kiyan. Kiyan nimmt den Band und läuft auf mich zu. Ich dachte mein Vater wird ihn mir umbinden, aber zu wissen das es Kiyan macht, macht mich glücklich. Er fängt an das Band zweimal zubinden und öffnet ihn wieder, doch bei drittenmal schafft er es erfolgreich zubinden und ich sehe auch wie die Tränen sich in seinen Augen bilden. Das ist ebenfalls eine Sitte, also man muss das Band insgesamt dreimal Binden. Es hat verschiedene Bedeutung. Manche sagen das wird gemacht, weil der Vater oder der Bruder das Mädchen nicht gehen lassen möchte, oder damit die Braut Glück und Treue in ihrer Ehe hat. Ich wurde darüber auch nicht wirklich aufgeklärt.

Wirklich wenn ich sage ich hab gegen meine Tränen gekämpft dann glaubt es mir. Ich wollte nicht weinen, aber als er zu mir hoch geschaut hat und mich in eine Umarmung gezogen hat, konnte ich nicht anders.
»Eigentlich bin ich sauer auf dich, weil du mich vor diesem Ker nicht retten wirst, aber ich hab dich lieb.« flüstere ich.
»Ich hab dich auch lieb, du hast das größte Recht sauer auf mich zu sein. Das du heiratest verändert für mich rein garnichts okey? Ich werde dich immer noch beschützen und für dich da sein wenn du mich brauchst. Auch wenn du jetzt als Erwachsene zählst und deine eigene Familie gründen wirst, bleibst du für immer meine, unsere kleine Prinzessin.« sagt er, weshalb ich noch mehr weine.

Nach dem ganzen Weinen, hab ich auch mein Vaterhaus verlassen. Vor der Tür fliegen albanische, türkische und kurdische Flaggen rum und jeder ist am Tanzen. Arian schließt sich mit Kiyan zu den Tanzenden Mengen an. Es sieht so witzig, aber jedoch toll aus.

NasipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt