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Nicolas stieß überrascht die Luft aus den Lungen, zögerte einen Moment und kam dann jedoch der Aufforderung nach, indem er seinen Oberkörper bebend auf den ihren niederließ. »Was tust du?« Sein Mund lag an ihrem Ohr und der Hauch seiner Worte schickte ihr einen Schauer bis in die Zehenspitzen. Sein Tonfall hatte sich innerhalb von einer Sekunde verändert. Nichts war mehr von seiner Wut zu erahnen, vielmehr klang er ... verzweifelt. Nur die Anspannung war geblieben.

»Ich helfe dir, dich zu entspannen.« Melissa lächelte ihn in der Dunkelheit herausfordernd an und drehte ihren Kopf. Wie selbstverständlich fanden ihre Lippen die seinen. Sie schmeckten so köstlich süß. Ungefragt glitt ihre Zunge in seinen warmen Mund und entlockte ihm ein atemloses Stöhnen.

Den ganzen Tag sehnte sie sich bereits nach seiner Nähe, danach ihre Haut an seiner zu spüren, sich in seine Arme fallen zu lassen. Wie hatte sie seine Aufmerksamkeit auf dem Fest genossen, seine Zuneigung regelrecht aufgesogen. Fieberhaft hatte sie auf ihre Rückkehr in ihre Hütte gewartet, darauf, dass er sie aufsuchen würde, dass sie ihn für sich alleine haben könnte.

Als sie Nicolas nach Adams Zusammenbruch erlebt hatte, wusste sie, dass alles Hoffen vergebens gewesen war. Er erschien ihr, als hätte er seine Persönlichkeit getauscht. Sie log, als sie ihre Angst abstritt – sein Verhalten hatte sie verängstigt. Aber nicht, weil sie auch nur in Erwägung zog, dass er ihr etwas antun könnte. Es war sein gequälter Blick, der sie innerlich zittern ließ. Sie ertrug es nicht, ihn leiden zu sehen, nicht zu wissen, wie sie ihm helfen konnte.

»Melissa!«, keuchte er in ihren Mund, während seine Hand ihren Hals Hochstrich und auf ihrer Wange zum liegen kam. »Hör auf damit.« Doch als wolle er sich über seine eigene Aufforderung hinwegsetzen, wanderte seine Hand in ihre Haare und drückte sie fester gegen seine Lippen. »Du ... erreichst das ... genaue Gegenteil ...«

Es waren nur zwei Stunden gewesen seit dem Vorfall, zwei Stunden, indem sie keinen richtigen Zugang mehr zu Nicolas gefunden hatte. Keine nennenswerte Zeitspanne. Doch sie hielt es kaum aus, ihn in diesem Zustand zu sehen, wie er in seinen Sorgen ertrank.

Noch enger zog sie ihn an sich, ihre Zungen spielten wie in einem feuchten Tanz miteinander. Als sie eine wachsende Härte gegen ihren Schritt drücken fühlte, lachte sie heißer auf. »Das merke ich ...«

Leicht löste er seinen Mund von dem ihren. »Ich ... meine es ernst. Wenn du jetzt ... weitermachst, kann ich nicht versprechen, dass ich ... noch weiß, was ich tue.«

»Dann versprich es nicht.« Keuchend hob Melissa ihm ihr Becken entgegen und der Widerstand, der sich ihr bot, wuchs weiter an. Er stöhnte laut.

Sie wollte, dass er sich vergaß, seine Kontrolle aufgab. Sie streckte den Kopf nach hinten, sodass ihr Hals freilag und seine Lippen über diesen streichen konnten. Sie wollte Nicolas für sich. Nur für sich alleine. Jetzt und hier.

Fast erwartete sie, dass sich seine Zähen in ihr Fleisch senken würden, aber stattdessen löste sich sein Mund von ihrer Haut und seine Hände öffneten die Knöpfe ihres Mantels, einem nach dem anderen. Dann schälte er ihre Arme aus dem Kleidungsstück und tat das Gleiche bei sich selbst. Einen Spalt hob er den Deckel ihrer kleinen Welt und klemmte den Mantel in die Öffnung, sodass etwas Dämmerlicht hereindrang.

Dunkel schimmernde Augen fixierten Melissa und sie erblickte ihre eigene Sehnsucht in Nicolas' Blick. Mit einer Hand stützte er sich neben ihren Kopf ab, während warme Finger über die Außenseite ihrer Oberschenkel hoch zu ihrer Hüfte strichen und sich unter ihr Kleid schoben, über ihren Bauch, und prickelnde Kreise um ihren Nabel zogen. Sie keuchte auf, doch sofort wurde dieser Laut von seinen Lippen an den ihren geschluckt. So weich und trotzdem fordernd und fest pressten diese sich auf ihren Mund, machten den Weg frei für seine warme Zunge, die kompromisslos Einlass zwischen ihre Lippen forderte. Sein heißer Atem ging stoßweise und seine Hand fand ihren Weg hoch zu ihrer Brust. Sie zog tief die Luft ein, als er diese umfasste und sanft massierte, nur getrennt vom dünnen Stoff ihres BHs. Etwas, dass er nicht dulden wollte. Empört zerriss er mit seinen Fingern den schmalen Stoffteil zwischen ihren Brüsten und fuhr mit seinen warmen Handflächen über die freigelegten Rundungen. Ein Schauer jagte durch ihren Körper und konzentrierte sich in ihrer Mitte. So lange hatte sie sich nach ihm gesehnt und jetzt war er hier bei ihr und sie spürte seine Begierde. Gleichzeitig war jede seiner Bewegungen vorsichtig, tastend, stetig wertlegend auf ihre Zustimmung. Dabei konnte er sein eigenes Verlangen kaum verbergen.

♥︎Bad Salvation♥︎ - The Girl With The VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt