Sie passierten den Eingang zur Umkleide und bogen kurz vor dem Poolbereich links ab. Da Nicolas beide Hände benötigte, um Melissa zu tragen, öffnete er die Tür am Ende des Ganges mit dem Ellbogen. Ein kleiner Raum präsentierte sich ihnen, ausgestattet mit einer Sitzbank, einem Spiegel an der Wand und Regalen, in denen flauschige Handtücher bereit lagen. In der Rückwand befand sich eine weitere Tür. Vorsichtig ließ Nicolas sie auf die Bank nieder, nahm ihr den nassen Mantel ab und bückte sich, um ihre Stiefel abzustreifen. Dann entledigte er sich seiner eigenen Wintergarderobe.
»Was hast du vor? Was ist hinter dieser Tür?« Diesen Raum hatte sie bislang nicht erkundet.
Sein Grinsen breitete sich über sein ganzes Gesicht aus. »Dahinter ist die perfekte Gelegenheit, komplett durchzuwärmen. Und alles nur für uns reserviert. Lust auf ein heißes Bad?« Er streckte sich und holte einen kleinen Schlüssel vom obersten Regalbrett, knapp unterhalb der Zimmerdecke. Niemand, der nicht von dessen Existenz wusste, hätte diesen gefunden. Lasziv lehnte er sich gegen die Wand. »Allerdings müsstest du dich dafür erst ausziehen.«
Ungläubig starrte Melissa ihn an. »Du hast das Ganze geplant! Du hast die beiden auf mich gehetzt mit ihren Schneebällen.« Obwohl ihr Tonfall deutliche Entrüstung widerspiegelte, feierte eine kleine Stimme tief in ihrem inneren Nicolas Vorhaben. Aber das konnte sie ihn unmöglich wissen lassen. »Was hast du ihnen dafür gegeben?«
»Nein, ich habe nichts geplant. Amia und Adam sind vollkommen freiwillig über dich hergefallen. Doch als du so schön durchgefroren warst, hatte ich gleich an diesen einladenden Ort denken müssen – der zu dieser Tageszeit selten besetzt ist. Zumal derzeit ohnehin kaum Gäste im Haus sind. Aber ...«, versonnen strich er sich über das Kinn, »du hast herausragende Ideen. Es gibt bestimmt Mittel, mit denen man Amia und Adam bestechen kann, ich werde für die Zukunft darüber nachdenken. Wir können es uns gerne zur Gewohnheit machen, dass ich dich wieder auftaue.« Seine Augen funkelten.
»Ja, klar, ist auch ein wahnsinniges Vergnügen, regelmäßig zu erfrieren«, grummelte sie noch immer bibbernd, stand jedoch auf. »Also gut, weg mit den nassen Sachen, wenn es denn hilft.«
Zufrieden lehnte Nicolas sich kaum einen Meter von ihr entfernt an die Wand und betrachtete sie abwartend – und äußerst interessiert. Melissa zog die Augenbrauen hoch.
»Willst du dich nicht umdrehen?«
»Auf keinen Fall! Du weißt, wie sehr ich deinen Anblick liebe!«
Sie schnaufte auf. »Es ist trotzdem unhöflich, mich so anzustarren.«
»Stimmt.« Er stieß sich von der Wand ab. »Es ist unhöflich, dir nicht behilflich zu sein. Das letzte Mal, als du so durchfroren vor mir gestanden hast, warst du nicht in der Lage, dich eigenständig auszuziehen.« Er ergriff ihre Hände, legte diese zusammen und umschloss sie mit seinen eigenen. Wie zur Hölle brachte er es fertig, selbst nach einer handschuhlosen Schneeballschlacht warme Finger zu haben? Vampire hatten nicht nur unvorstellbare Selbstheilungskräfte, sondern waren offenbar auch immun gegen Erfrierungen. Sanft hauchte er über ihre klammen Finger, bevor er diese behutsam massierte. Ein angenehmer Schauer jagte ihr durch den Körper.
»Diesmal scheint es nicht besser zu sein.« Mit gespieltem Mitleid sah er sie an, doch in seinem letzten Satz klang eine unverhohlene Freude mit. »Keine Sorge, ich werde dich nicht im Stich lassen, sondern sichergehen, dass dein zweiter Wunsch ordnungsgemäß erfüllt wird.«
Sachte entließ er ihre Hände und machte sich an dem Saum ihres Pullovers zu schaffen, den er langsam nach oben und über ihren Kopf zog. Das Unterhemd mit den Spagettiträgern folgte und plötzlich klang sein Atem deutlich angestrengter. Obenrum nur mit einem hauchzarten BH bekleidet stand sie vor ihm.
»Und, erledige ich meine Aufgabe nach deiner Zufriedenheit?«, raunte er in ihr Ohr, während sein Blick ungeniert über ihren Oberkörper wanderte und ihre Haut prickeln ließ.
»Ich weiß nicht ...« Theatralisch schüttelte sie mit dem Kopf und presste die Lippen zusammen.
»Du weißt nicht?«, fragte er und zog die Stirn in Falten.»Das letzte Mal, als du mich vor dem Erfrierungstod retten musstest, bist du vor mir auf die Knie gegangen«, sagte sie so unschuldig, wie es ihr möglich war.
Nicolas ließ ein raues Lachen erklingen. »DAS hat dir also gefallen?«
Provozierend langsam ließ er sich vor ihr nieder, öffnete ihren Hosenknopf und zog ihr dann mit einem Ruck die Jeans von den Hüften, bevor er sich hungrig über die Lippen leckte. Melissa biss sich auf die Unterlippe, doch es gelang ihr nicht, ein Aufkeuchen zu verhindern. Verdammt, mit dem Aufwärmen hatte Nicolas vollen Erfolg. Eine Hitzewelle floss durch ihren Körper. Und noch einmal zurück, als er seine Hände von unter nach oben über ihre nun nackten Beine streichen ließ. Provokant sah er sie an – von diesem Anblick würde sie nie genug bekommen, wie er aus seinen mit dunklen Wimpern umrandeten Augen zu ihr aufschaute, seine unmenschliche Schönheit gepaart mit einem raubtierhaften Blick.
Sie hob erst einen Fuß, um ihm das Abstreifen ihrer Hose zu ermöglichen, dann den anderen. Seine warmen Finger griffen ohne Vorwarnung um ihren Po, zogen sie nah an sich heran, und schließlich legte er seine Wange auf das vordere Dreieck ihres Slip. Tief sog er die Luft ein, während ihr Herz hämmerte. Sie blickte auf ihn hinab, wie er ihre untere Körperhälfte in einer engen Umarmung hielt. Trotz der Kälte wurden ihre Handflächen unerklärlicherweise schwitzig.
»Das hast du das letzte Mal aber nicht gemacht«, keuchte sie.»Nein, dafür habe ich dir das letzte Mal deine Unterwäsche gelassen.«
Melissa schnappte nach Luft, doch das befeuerte Nicolas nur. Er erhob sich und faste ohne Zögern um ihren Oberkörper herum, bis er ihren BH-Verschluss zu fassen bekam und diesen mit geübtem Griff öffnete.
Mit entblößter Brust stand sie nun vor ihm, doch er war noch nicht fertig. Genüsslich schob er seine Daumen an den Seiten ihrer Hüfte in ihren Slip. Sein Gesicht befand sich dabei genau vor ihrem. Unentwegt blickte er ihr in die Augen, als er ihren Slip hinabzog und dabei wieder in die Hocke ging. Sie konnte seinen Atem über ihre Haut kriechen spüren, erst an der Schulter, dann auf ihrer Brust, den Bauch hinab und bis zu ihrer Hüfte.
Das Wäschestück fiel zu Boden.
Wieder befand sich sein Gesicht auf Höhe ihrer Körpermitte, doch diesmal ohne eine trennende Stoffschicht. Er stieß die Luft aus und ein warmer Hauch streifte ihre empfindlichste Stelle. Unwillkürlich zog sich ihre Mitte zusammen. Obwohl er sie nicht berührte und sie noch immer vor Kälte zitterte, stieg Hitze tief in ihr auf und ließ sie innerlich erglühen. Sie wollte nichts sehnlicher als seine Hände auf ihrem Körper spüren. Überall. Jetzt.
Doch Nicolas blickte ihr nur unbeirrt in die Augen – und tat nichts.
»Hast du dir schon einen dritten Wunsch überlegt?«
Keuchend lachte sie auf. Das war also sein Plan? Sie erst zu verführen, um ihr dann ihren Wunsch zu stehlen? So einfach würde sie es ihm nicht machen.
»Nein, da fällt mir leider gar nichts ein.« Angestrengt betrachtete sie die Wand hinter Nicolas, damit ihre Wangen nicht zu deutlich verrieten, was ihr alles nicht einfiel.
»Hmmm«, brummte er dunkel. Sein herausforderndes Lächeln verblasste.
»Solltest du nicht zuerst meinen zweiten Wunsch vollständig erfüllen?«
»Ich hatte den Eindruck, dir wäre schon ein gutes Stück wärmer geworden ... Aber wenn du da anderer Meinung bist ...«
Er löste seinen Blick von dem ihren, erhob sich und griff nach einem der großen Badetücher im Regal seitlich von ihr. Dann entfaltete er dieses und wickelte sie komplett darin ein. »Ist es so besser?«
Fast hätte sie empört aufgeschrien, doch sie konnte sich gerade noch zusammenreißen. Stattdessen schnaubte sie lediglich aus. Er schob sie bereits durch die zweite Tür, bevor sie Gelegenheit zu einem Einspruch erhielt.
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♥︎Bad Salvation♥︎ - The Girl With The Vampire
VampiroSie rettet sein Leben - Er will sie töten ✰✰✰ Ein düsterer Vampir, ein verhängnisvoller Zauber und eine alles verschlingende Liebe ✰✰✰ Stell dir vor, du wirst durch einen mysteriösen Zauber an einen gefährlichen Vampir gebunden, der dich um jeden Pr...