Kapitel 7

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-SHIVA

Ich schließe eilig die Haustür auf. Ich habe laut Uhr noch 32 Minuten, ehe die Schuldeneintreiber hier eintreffen. ,,Sie müssen dort noch unterschreiben." ,,Sicherlich." Ich erkenne die Stimme meines Vaters. Unverzüglich stehe ich im Wohnzimmer. Es steht nur ein Mann im Anzug vor mir. Es ist Della Rovere. Wieso ist er alleine hier? ,,Dad!" Beide Männer schauen mich an. Erst jetzt fällt mir auf, dass mein Vater einen Kugelschreiber in der Hand hält und einen Schriftsatz unterschreibt. Papa guckt schnell wieder auf das Blatt, unterschreibt und gibt dem Schwarzhaar den Zettel. ,,Was hast du unterschreiben?" frage ich meinen Vater. Von ihm bekomme ich keine Antwort. Ich gehe auf den großen Mann zu, der mir den Brief reicht. Mir fällt ein kleiner Stern auf seinem Handgelenk auf. ,,Lies." ,,Nein!" ruft mein Vater. ,,Sie gehört mir, schon vergessen, Delareu?" Was reden die da? ,,Ich gehöre niemanden!" behaare ich standhaft. Mit vollgeschwitzten, ekelhaften Händen nehme ich den Brief an und weiche zwei Schritte zurück um ihn in Ruhe zu lesen. ,,Bitte, Della Rovere!" bittet mein Vater und kommt auf mich zu. Der Mann hält mein Vater zurück. ,,Lies!" wird mir angewiesen. ,,Es war der Will deines Vaters, das musst du wissen."

Ich falte das Stück Papier auf.

Um mich von den Schulden in Höhe von 2 Millionen Euro zu befreien, überreiche ich, Stefan Delareu, Ihnen meine Tochter Shiva Delareu an Levin Della Rovere.

Ich betrachte das formlose Schriftstück.

Ich zerknülle den Zettel. ,,Hört auf, ich finde diesen Witz absolut nicht lustig!" ,,Du kannst mit dem Zettel machen was du willst, es bleibt dennoch bei einer mündlichen Vereinbarung zwischen deinem Vater und mir." Mir fällt sprachlos die Kinnlage herunter. ,,Nach allem was ich für dich getan habe, verkaufst du mich?! Ich habe die letzten tage versucht Geld aufzutreiben. Wo warst du überhaupt?!" schreie ich ihn an. Vollkommen am Boden zerstört sehe ich meinen Vater an. ,,Sieh es positiv. Endlich einer der dich will." Von der Wut in Beschlag genommen drehe ich mich um und gehe auf mein Zimmer. Erst dort fange ich an zu weinen. Das ist doch nicht wirklich sein Ernst, oder? Womit habe ich das verdient? Was habe ich falsch gemacht? Ich habe doch geholfen, Er war derjenige, der mich alleine gelassen hat! Mein eigener Vater hinter geht mich!

Nach ein paar Minuten höre ich Schritte, die sich mein Zimmer nähern. Die Tür geht auf. ,,Können wir los?" ,,Fick dich! Du kannst alleine los!" Ich stehe von meinem Bett auf. Langsam gehe ich auf ihn zu. Er steht einfach nur unbeeindruckt dort. ,,Ich bleibe hier!" ,,Bei deinem Vater, der dich nicht will?" Ich lache ironisch. Solange bis ich wieder anfange zu weinen. ,,Ich gehe doch mit keinen Fremden mit!" ,,Du hast keine Wahl, Süße." Ich schaue weg. ,,Die Sachen hast du ja schon gepackt. Also fang an sie ins Auto zu tragen!" Ich will an ihn vorbeigehen, da packt er mich. Ich schreie auf. Panisch starre ich ihm in die Augen. ,,Du machst das was ich sage!" schreit er mich an. Das schreien macht mir unendlich große Angst. Mein Weinen wird schlimmer. Innerlich hoffe ich grade, dass er mich loslässt, sich entschuldigt und endlich sagt, dass der Zettel ein Scherz ist. Man kann Menschen doch nicht einfach so überschreiben. ,,Jetzt mach das, was ich dir sage!" schreit er. Mit diesem Gebrüll lässt er von mir ab. Zitternd vor Furcht weiche ich zurück. Er schaut mich nach wie vor ausdruckslos an. Wie kann ein Mann nur so kühl sein?

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt