Kapitel 43

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-SHIVA

Total nervös sehe ich El an, der mich aufbauend ansieht. ,,Du schaffst das." sagt er mir kurz bevor wir aus dem Taxi steigen und auf das Restaurant zugehen. ,,Ich muss." Zustimmend nickt er nur.

Etwas mehr Emotionen hätte ich schon erwartet!

El und ich gehen in den hinteren Bereich des Restaurants, wo ein extra Meetingraum ist, wo man dennoch Essen bestellen kann. Je näher wir dem Raum kommen, je nervöser werde ich. Werden sie extrem streng sein? Werden sie mich in die Mangel nehmen? Was, wenn sie eine Frage stellen, die ich nicht beantworten kann? Wird El mir dann aus der Patsche helfen oder muss ich dann selber improvisieren?

Ein Angestellter öffnet die Tür und ich sehe drei Personen an einen rieseigen runden Tisch sitzen. Die Männer haben die Fensterseite in Beschlag genommen, so dass El und ich uns mit dem Rücken zur Tür setzten müssen. ,,Guten Tag, sehr geehrte Herren. Mein Name ist Shiva Delareu und das ist Herr El. Herr El ist-" Einer der Männer bringt mich mit einer bloßen Handbewegung zum schweigen. ,,Ich weiß, mit wem ich mich treffe." Der blondhaarige Mann, der mich unterbrach, geht sich mit der Hand durch sein Haar und sieht mich dabei abschätzend an. Irgendwas an ihn kommt mir komisch vor, aber ich weiß einfach nicht was... Vielleicht ist es auch einfach nur die Respektlosigkeit? ,,Gewiss." sagt der von ihm links sitzende zu meinem Boss, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Der Mann neben ihm hat braune Haare. Er hat ein großes Tattoo am Hals. Es fasziniert mich, aber ich halte Stand, es nicht zu tun, und professionell zu sein. ,,Können wir endlich beginnen?" fragt der recht sitzende Mann. Wie kommt es dazu, dass mich keiner der drei Männer anschaut? Sie reden mit El und ich scheine hier vollkommen überflüssig zu sein. ,,Sicher." antworte ich, in der Hoffnung, einer der Männer würde mich anschauen. Nur der blondhaarige sieht mich ab und an an.

,,An was für eine Summe hatten Sie da gedacht?" El gibt mir ein Signal, dass ich ihnen antworten soll. ,,Nach den Berechnungen benötigen wir eine Summe in Höhe von 3 Millionen Euro." sage ich viel selbstbewusster, als ich mich in Wirklichkeit fühle. ,,Wie setzt sich die Summe zusammen?" fragt wieder der blondhaarige, der sich inzwischen als Alejandro Lowen vorgestellt hat. Endlich stellt dieser Alejandro mir mal eine Frage, die ich ausführlich beantworten kann. Ich liebe es, wenn ich mich mit etwas auskenne.

,,Selbstverständlich. Wir haben ein Einkommen von Rund 280 Millionen Euro. Natürlich reines Geld, was Herr El auf seinem Konto anspart." erkläre ich kurz zusammengefasst. ,,Und-" ,,Wenn Sie mich bitte ausreden lassen würden Herr Sant." werfe ich dem rechts sitzenden Mann zu. Dieser sieht mich mit zusammengepressten Augen an. Ihm scheint es absolut nicht zu passen, dass ich anwesend bin. Herr Sant gibt mir das Gefühl, überflüssig zu sein. ,,Gewiss." ,,Da wir- als einer der erfolgreichsten Logistikunternehmen- weiter expandieren wollen, brauchen wir eine Summe von 200 Millionen Euro, da-" ,,Das ist eine ordentliche Summe!" sagt der blondhaarige genervt meckernd zu meinem Chef. Wieder werde ich nicht beachtet. Ich werde ja noch nicht mal respektiert. Hier ist es schlimmer als in einem verfluchten Kindergarten!

,,Würden Sie sich bitte an Frau Delareu wenden." fordert El ihn auf. Ich sehe den blondhaarigen deutlich an, dass er gerne noch etwas darauf erwidert hätte. Allerdings sagt er kein Wort mehr darauf. ,,Die Summe setzt sich zum einen aus den Kauf von weiteren Grundstücken, neuen Mitarbeiter und Systemupdates zusammen."

Dir drei Männer sehen El nachdenklich an. Nur El. Es scheint es so, als sei ich bloß Dekoration. Noch nie wurde ich die hat ignoriert wie von diesen Männern.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt