Kapitel 78

560 23 0
                                    

-SHIVA

Jemand streichelt meine Hand, doch ich kann meine Augen nicht öffnen. Ich bin zu müde... Seit Wochen schlafe ich kaum. Da nehme ich jede Gelegenheit bei Levin zu sein... Egal wie schlecht ich auch schlafe, in seiner Nähe schlafe ich am besten.

Ich beginne jetzt erst richtig wach zu werden. ,,Wie geht es dir?" fragt mich eine raue Männerstimme. ,,Gut." brumme ich. Warte! Ich reiße meine Augen auf und sehe zu dem Mann, den ich liebe. Er schaut mich an. Eine riesige Last fällt von meinen Schultern. Ich sehe ihn an und er mich. Er hat seine Augen geöffnet und sieht mich an! ,,Du bist wach." begreife ich nach Minuten. ,,Ja, Kleines." ,,Ich muss einen Arzt holen!" ,,Die waren schon da. Ich sagte, sie sollen leise sein..." Er setzt ab und hustet. ,,Ich wollte nicht, dass sie dich wecken." Tränen der Erleichterung rinnen mir über die Wangen.

Danke, Gott.

Levin hebt seine Hand, um eine der Tränen weg zu wischen. Dabei ist er so zärtlich. Ich habe ihn so unendlich vermisst, ich habe DAS vermisst... Diesen Körperkontakt.

,,Wie lange lag ich im Koma?" fragt er mich nach einer langen Pause. Ich hatte mich wieder gefangen. ,,Drei Monate." ,,Und da hast du dir keinen Mann gesucht? Keinen, an den du dich anlehnen kannst?" ,,Ich hatte diesen Mann. Und er ist wieder wach." Wir lächeln uns an. ,,Wie sieht es mit meinen Männern aus?"

,,Sie haben das doppelte seitdem trainiert und Liz hat den Laden geschmissen." ,,Das doppelte?" Ich nicke ihm zu. ,,Ja." ,,Wow... das ist wirklich erstaunlich..." ,,Ich denke, sie können genauso wenig ohne dich, wie ich... wobei, ich brauche dich mehr."

Langsam stehe ich auf und komme ihm näher. Er liegt noch geschwächt am Bett. Ich komme ihn nah und er beugt seinen Kopf in meine Richtung. Wir küssen uns. Ich weiß, ich bin die, die ihre Lippen auf seine Lippen legt, aber als seine Lippen mich berühren... da durchfährt mich ein angenehmer Schauer. ,,Komm. Näher." sagt er rau zwischen den Küssen. ,,Ich kann nicht noch näher." wispere ich. ,,Dann setzt dich auf mich, meine Königin." Ich kichere. ,,Das können wir nicht. Wenn jemand reinkommt, denken die tausendprozentig, dass wir es miteinander treiben." ,,Und was wäre daran schlimm?" Fassungslos sehe ich ihn an. Das kann doch nicht sein ernst sein. ,,Ich war drei Monate im Koma... kann man dann nicht etwas Spaß haben und... naja... ein wunderschönes Baby machen?" Ich kann nicht anders als rot anzulaufen. ,,Wir können nicht..." ,,Dann sag den Männern vor der Tür, sie sollen niemanden reinlassen und die Rolladen an den Fenstern hochziehen." Sein warmer Atem fällt auf mein Ohr, weil ich ihm mittlerweile nicht mehr in die Augen sehe, sondern bedenklich auf den Flur. Er grenzt nun mal an...

,,Oder bist du nicht in Stimmung, Süße?" Levins Hand streichelt meinen Rücken mit einer Zärtlichkeit, die man sonst nur in Büchern findet. Seine Hand wandert in kreisenden Bewegungen vom Nacken hinunter zu meinem Hohlkreuz. ,,Das ist es nicht." ,,Wollte schon sagen." sagt er. ,,Ich kann deine Gänsehaut nämlich fühlen." Ich kann mir nur denken, wie sehr er in diesem Moment wohl grinst.

Ich sehe ihn in seine braunen Augen, die mich voller Vorfreude betrachten. ,,Aber irgendwie will ich nicht." ,,Dann will ich zumindest kuscheln. Und wenn du dazu nein sagts, lasse ich dich an dieses Bett fesseln, bis du es willst." Er grinst und sieht so aus, als würde er Scherze machen, allerdings traue ich ihm genau das auch zu, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich mich dafür entschlossen habe, mich neben ihn zu legen, sondern weil ich den Hautkontakt vermisst habe. Irgendwie bin ich einfach nicht in der Stimmung für Sex. Vielleicht, weil ich ihm nicht gesagt habe, dass einer seiner Männer ihn verraten hat, denn sonst wäre der Vater von Levin niemals so leicht reingekommen. Vielleicht habe ich deswegen einfach ein schlechtes Gewissen...

Levin wird es erfahren, sobald er fit genug ist.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt