Kapitel 61

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-LEVIN

,,Dachtest du wirklich, du Schlampe könntest mir entkommen?!" brüllt eine Männerstimme. Es ist ganz klar Antonio. Liz und ich sehen uns an. ,,Er muss sie gefunden haben..." gebe ich wütend von mir. Ich stelle mich aufrecht hin, ziehe mir meine Glock aus dem Gürtel und marschiere in die Richtung der Schreie. Ich sehe Lola, wie sie auf mich zuläuft. Sie schleicht voran. Ich wage es gar nicht nachzudenken und schleiche ihr hinterher. ,,Ich habe dir vertraut!" höre ich jemanden fluchen. Lola bleibt stehen. Ich tue ihr gleich. ,,Und ich habe darauf vertraut, dass ich von dir wegkomme!" Ich höre meiner Kleinen an, wie ihre Stimme bricht. Es scheint, als würde sie in genau diesem Moment jegliche Hoffnung aufgeben. Ich stehe mit dem Rücken zur Hauswand. Mein Gesicht berührt die kalten Steine. Doch dann sehe ich eine Gestalt.

Jeder Sinn in mir brüllt danach, auf ihn zu zu rennen und ihm sein erbärmliches Leben zu nehmen.

,,Bringt sie in den Wagen." Ich will grade losrennen, da ertönt ein Schuss. Intuitiv bleibe ich stehen. ,,Waffe runter!" brüllt Antonio. ,,Levin muss hier sein..." höre ich Kolone im Flüsterton sagen.

Aus dem scheinbaren Nichts höre ich Äste hinter mir brechen. Mit gehobener Waffe drehe ich mih um. Ich wollte grade abdrücken, da habe ich erkannt, dass es mein Schwesterherz ist. ,,So wie damals?" fragt sie mich verrucht. Ich nicke, denn mir scheint keine Wahl zu bleiben. Liz schleicht sich auf die andere Seite des Hauses. Als sie mir ein Zeichen gibt, befehle ich Lola, dort sitzen zu bleiben, ehe ich auf meinen Bruder zu renne.

Ich packe ihn in den Nacken und werfe ihn zu Boden. Ich sehe Antonio an. ,,Hast du deine Bitch so sehr vermisst, dass du um die halbe Welt gereist bist?" er zieht lachend die Augenbraue hoch. Kolone und der andere sehen mich, ebenfalls mit gehobenen Waffen, an. ,,Wobei..." setzt mein verfluchter Bruder an. ,,Für diese Pussy würde ich auch alles in Kauf nehmen."

Ich bin verdammt kurz davor, meine Beherrschung zu verlieren.

Die beiden anderen lachen ebenfalls. Antonio bewegt seine Hand und lässt sie zu seinem Schritt runtergleiten. ,,So eng..." murmelt er. Wieder lachen die anderen. Im Augenwinkel sehe ich, wie sich etwas -oder jemand- regt. Ich achte aber nicht darauf. Meine Schwester wird wohl alles andere im Griff haben. ,,Nimm die Glock runter." sagt Kolone zu mir. Kannst mich mal." spucke ich ihm entgegen. Ich sehe, wie Shiva hinter den beiden vorsichtig aufsteht. Ich beachte sie kein Stück. Die Gorillas würden sonst wahrscheinlich anders reagieren...

Shiva greift nach Kolones Waffe und drückt noch ab, während sie auf ihn selber gerichtet ist. Der andere schaut sie überrascht an. ,,Mach keine Faxen, Puppe." Sie sieht meinen Bruder an. Ihr Blick ist... kühl. Sie sorgt dafür, dass ich eine Gänsehaut bekomme. ,,Was?" fragt sie leise. ,,Blas mir lieber was." er deutet auf sein Intimbereich. Ich kann mich nicht zurückhalten und trete ihm mit Wucht gegen den Kopf. ,,Jetzt zu dir." Er sieht sie an. Bevor auch nur irgendjemand etwas sagen kann, betätigt sie den Abzug. Damit hätte nun niemand gerechnet.

Wieder widmet sie sich meinem Bruder. ,,Für alles." sagt sie fluchend, während sie auf seinen Intimbereich zielt und abdrückt.

Sie lässt die Waffe fallen. Zum ersten Mal sieht sie zu mir auf. Ihr Blick ist so gequält. Mein Herz bekommt Stiche. ,,Gern geschehen." sagt sie nur, bevor sie sich weiter von mir distanziert. ,,Shiva..." ,,Ich will alleine sein." bittet sie mich.

Ich denke, ich sollte sie in Ruhe lassen. Liz sieht mich an. ,,Willst du ihr nicht nach?" fragt sie mich. ,,Ich muss lernen, ihre Grenzen zu respektieren." Wir sehen einander schweigend an. ,,Versuch du es mal." bitte ich sie. ,,Bitte." ,,Klar, Bruderherz."

Liz läuft ihr im langsamen Schritten nach. Sie beide laufen in den Wald hinein. Lola folgt ihnen.

Alek ruft an.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt