Enemies to Lovers

Kapitel 29

-LEVIN

Sie sieht mich wie ein unschuldiges Rehkitz an und beinahe will ich meinen Plan aufgeben, doch was für eine Art Mann wäre ich, wenn ich ihr alles durchgehen lasse? Ängstlich ist sie auf dem Bett zusammengekauert. Sie kennt mich nicht und das beweist sich grade. Ich nehme den Gürtel in die Hand. ,,Zieh dich aus." sage ich sanft. Shiva schüttelt ihren Kopf. ,,Das war keine Frage, Kleines." ,,Levin, bitte..." fleht sie flüsternd. ,,Was hast du mit mir vor?" Dieses ungezogene Weib hat mir ja noch nicht mal in der Sushi-Bar zugehört. Wie soll ich da nachsichtig sein können? ,,Du hast mir ja nicht mal zugehört!" schreie ich nun und gehe in großen Schritten auf die Blondine zu. ,,Nein!" schreit auch sie, vor Panik. ,,Ich bestrafe dich und du ziehst dich jetzt aus und dann kommst du freiwillig zu mir, klar?!" Abwägend schaut sie auf den Gürtel, der sich in meiner rechten Hand befindet.

Elegant steigt Shiva aus ihrem Kleid und sieht mich an. ,,Auch die Unterwäsche?" Ja klar, sonst wäre sie ja nicht nackt. Ich nicke ihr dominierend zu. Endlich hört sie mal auf mich. Langsam streift Shiva sich ihren schwarzen Spitzen-BH ab und bückt sich um ihren Slip auszuziehen. Meine Kleine steht wie angewurzelt Splitter Faser nackt vor mir. Ich habe die Chance jede Stelle ihren Körper zu bekunden. Sie hat zwar viele blaue Flecken, aber das ist nicht unbedingt ein Abturn. ,,Komm her." sage ich nun zärtlicher zu ihr. Obwohl ich in ihren Augen einen ausgeprägten Widerwillen sehe, kommt sie mir bis zur Bettkante entgegen. Ich setzte mich zu ihr und sehe ihr tief in ihre blauen Augen. Für 29 Jahre verhalte ich mich sehr... impulsiv. Das muss ein Ende haben... Ich schmeiße den Gürtel auf den Fußboden. Ich sehe, wie erleichtert Shiva ist. ,,Für jedes Mal, was du mir nicht gehorchst, wirst du einmal kommen." schwöre ich ihr so wahr mein Name Della Roverer ist. Ihre Augen leuchten auf.

Bereitwillig legt Shiva sich zurück und sieht mir zu, wie ich mich entblöße. ,,Heute ficke ich dich einfach so lange, wie ich will, also zähl gar nicht erst." warne ich. Nervös nickt sie. ,,Du hattest aber schon Sex, oder?" frage ich lachend. Shiva antwortet mir nicht. Ich lege mich auf sie um sie anzusehen können. ,,Ehrlichgesagt... nein... Also doch, aber..." sie bricht ab. ,,Was aber?" Was tut ihr weh, dass sie es nicht in Worte fassen kann? ,,Egal." Hatte sie jetzt schon ihr erstes Mal oder hatte sie es noch nicht? Muss ich acht geben oder kann ich auf meiner Art mit ihr schlafen? ,,Es war gegen meinen Willen..." Meine hübsche hat den Blickkontakt schon vor einer ganzen Weile abgebrochen und ich kann es ihr gar nicht verübeln. Sie wurde also vergewaltigt... Von wem? ,,Wer?" bringe ich nur noch heraus. ,,Kennst du nicht." lächelt sie vortäuschend. Ich bin noch lange nicht dumm genug um darauf reinzufallen. ,,Sag es." verlange ich von ihr. ,,Tim... er war betrunken..." Ein trauriges Lächeln umspielt ihre rosa Lippen. Ich bin sprachlos. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Shiva schwach ist, aber in diesem Moment wird mir leider bewusst, dass ich mit meinen Vermutungen komplett falsch lag. Sie ist sehr viel stärker als ich dachte.

Ob sie ihren Exfreund Tim meint?

,,Meinst du deinen Ex?" frage ich sie. ,,Ja, aber woher-" Ich lege meinen Finger auf ihre Lippen um sie zum Schweigen zu bringen. Sie sieht erleichtert, aber auch so besorgt aus. Hat sie diese Angst, was Tim mit ihr gemacht hat, auch vor mir?

Hat sie diese Art von Angst vor mir?

Shiva sieht mir eine ganze Weile in die Augen, ehe ihr Kopf meinen Kopf näher kommt. Sie küsst mich mit so vielen Emotionen, wie ich noch nie zuvor einen Kuss von irgendjemand bekommen habe. Noch nie. Nicht, dass ich je viele geküsst hätte, weil ich kaum jemanden geliebt habe. Ich hatte schon sehr oft Sex, klar, aber küssen gehört meiner Ansicht nach nicht zwingend zum Sex dazu. Außer man liebt sich. Dann wohl.

,,Ich habe mich verliebt." haucht sie mir zwischen den Küssen zu. Sie liebt mich? Wie zum Fuck kann sie sich bitte in mich verliebt haben? Ich habe sie so schlecht wie auch nur irgendwie möglich behandelt und sie liebt mich? Mich? Sie hätte sich Wort wörtlich jeden aussuchen können und Shiva entscheidet sich für mich? Warum nur? Ich tu ihr doch alles andere als gut. Ich verdiene sie nicht und sie verdient mehr. Viel mehr. Sie verdient jemanden, der für sie da ist, in guten als auch in schlechten Zeiten. Jemanden, der sie nie alleine lässt und sie bei jedem ihrer Probleme unterstütz.

Ich liebe sie auch, ja, aber wie um alles in der Welt hat sie sich in mich verliebt. Wie?

,,Und ich liebe dich." erwidere ich ihr ehrlich. Ich liebe sie wirklich und ich bin der einzige, der ihr von nun an die Welt zeigen werde. Jetzt, wo es ausgesprochen ist, und sogar ich ihr meine Gefühle offenbart habe, ist es doch quasi meine Pflicht ihr Freude im Leben zu bereiten. Sie wird sich freuen, wir sammeln gemeinsame Erinnerungen und naja, vielleicht binden wir uns irgendwann.

Das mein Kopf jetzt schon anfängt alles genau durchzuplanen, macht mich verrückt, denn am liebsten will ich sie jetzt schwängern, noch heute heiraten und morgen Vater werden. Sie wäre bei weitem die hotteste Mutter. Ob sie überhaupt Mutter werden will? Ob sie je heiraten will? Ob sie reisen mag? Vielleicht denke ich auch einfach nur zu viel nach. Oder ich mache mir zu viele Gedanken um eine Frau und sie verlässt mich... wieder... Dieses mal muss ich es langsam angehen lassen und dazu muss ich wisse, wie Shiva zu dem ganzen steht. Ich wäre ja sogar bereit ihren Namen anzunehmen, wenn sie meinen Namen nicht mag. Sogar das...

,,Was würdest du von einem Film halten?" lenke ich das Thema in eine etwas andere Richtung. Sie nickt, wobei das Licht in ihrer Kette reflektiert wird und mir in die Augen leuchtet. ,,Was magst du an Snacks?" Shiva dreht eine Strähne ihres Haares um den Finger und sagt mir, ihr sei es egal, sie esse so gut wie alles. ,,Nachos oder Popcorn?" Shiva setzt sich hin, gibt mir einen Kuss und entscheidet sich anschließend für Nachos mit irgendeinen Dipp. Was sie sich wünscht, soll sie auch bekommen, grade wenn es sich um so etwas ,unwichtiges' handelt.

Im Flur rufe ich nach Gill und teile ihm freundlich mit, dass er Nachos mit Dipps in schnellstmöglicher Zeit auftreiben soll. ,,Bin in zehn Minuten wieder da, Boss,"

Nackt gehe ich auf die Suche nach Lola. Ich finde sie im Wohnzimmer vor, wie sich mit sich selbst spielt. Sie jagt ihr Schwänzchen. ,,Lola!" flüstere ich ihr zu und als sie reagiert lobe ich sie. Sie ist grade vier Monate alt und hört schon erstklassig auf ihren Rufnamen. Das einzige was sie noch großartig lernen muss sind die Kommandos und Tricks. Shiva ist tausend prozentig darauf aus ihr Kunststücke beizubringen. Ich finde es nicht schlimm, im Gegenteil sogar. Erzogene Hunde sind mir sehr wichtig und das sieht meine Kleine oben bestimmt genauso wie ich.