Kapitel 66

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-LEVIN

Wie viel hätte ich gegeben, diesen elendigen Bastard selber umzubringen! Wie konnte er es wagen und sich an meiner Geliebten vergreifen?! Er hast ihr Leben zerstört... und meins mit. Ich kann es mehr als nur verstehen, wenn sie bald Schluss mit mir macht, weil ich sie nicht retten konnte...Ich habe sie alleine in seiner Gewalt gelassen! Ich hätte früher suche sollen, auch wenn meine innere Stimme dagegen spricht, kann ich nicht anders, als mir die Schuld an ihrem Leid zu geben. Als ihr Mann ist es meine Pflicht, sie zu beschützten. Sollte sie den Kontakt mit mir abbrechen, werde ich sie nie wieder unbeaufsichtigt lassen. Sie ist zwar bildhübsch, kann sich aber nicht gut genug verteidigen. Meine Männer werden dann ein Auge auf sie haben. ,,Warum denkst du schon an alles? Es hat sich doch noch nichts entschieden!" Shiva wird nicht mit mir zusammenbleiben wollen.

Shiva legt sich auf die Rückbank, was ich zunächst nicht bemerkt habe. Ich kann sie aus dem Rückspiegel nicht sehen.

Sie musste so viel durchmachen und als wäre das noch nicht genug, hat sie ihre Peiniger selbst umgebracht... Ich fürchte, dass sie damit nicht klarkommen wird, weil sie diese Art Mädchen ist, was sich sowieso für alles die Schuld gibt. Ich hoffe, ich irre mich und sie wird es verkraften. Ich hoffe.

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,,Wir sind da." sage ich ihr, als ich den Motor abschalte. Sie antwortet mir nicht, sondern setzt sich aufrecht hin, ehe sie aussteigt. Sie ruft nicht einmal nach Lola. Sie verschwindet einfach in mein Haus rein. Ich sehe nur noch Lolas weißes Schwänzchen hinter der Hauswand verschwinden, als sie Shiva folgt.

Gil kommt auf mich zu, um mir die Koffer zu reichen. ,,Shivas Kleidung aus New York ist eingetroffen. Sie waren im Zoll." Ich sehe ihn stirnrunzelnd an. ,,Im Zoll? Sechs Wochen lang?" Ich kann mir meinen Spott nicht verkneifen. ,,Ja." sagt er jedoch unterwürfig. ,,Gut. Bring die Sachen ins Haus. Ich werde sie ihr nachher bringen." Mit ihrer eigenen Kleidung wird sie sich bestimmt wohler fühlen.

Was ich aber nicht verstehe, ist, wie kann es sein, dass Shivas Kleidung im Zoll geblieben ist? Zumal meine Männer mir doch versicherten, dass die Kleidung irgendwo seien. Aber na gut, zum Glück ist ihre Kleidung endlich aufgetaucht.

Mit einen großen Koffer von Shiva besteige ich die Treppe. Ich bin auf dem Weg, ihr ihren Koffer zu bringen.

Sachte klopfe ich an. Ich war schon im Inbegriff zu gehen, als ein leises ,,Ja." von der Frau ertönt, die ich liebe. Langsam öffne ich ihre Zimmertür. Sofort fällt mir auf, dass ihr gesamtes Zimmer im dunklen schwarz eingetaucht ist. ,,Was ist?" fragt sie mich mit dem Rücken zugewandt. ,,Deine Sachen aus New York sind endlich eingetroffen." Sie seufzt genervt. Zeitnah zieht sie ihre Nase hoch, was mir signalisiert, dass sie weint. ,,Shiva..." Sie dreht sich zu mir um.

Mit großen Augen, die sie vor Helligkeit zusammenpresst, sieht sie mich eindringlich an. ,,Bitte geh." In ihren Augen liegt ein Flehen. ,,Natürlich." Ich habe grade den Koffer ins Zimmer gerollt und wollte die Tür schließen, als sie wieder etwas sagt. ,,Nimm den verfluchten Koffer mit!" Es folgt eine Pause. ,,Verbrenn' ihn." höre ich sie entschlossen sagen.

Ich weiß beim besten Willen nicht, was ich dazu sagen soll, weshalb ich den Koffer tonlos mitnehme.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt