Kapitel 40

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-SHIVA

El sieht mich an. ,,Wer war das?" Ohne mich ein weiteres mal zu wiederholen gehe ich in meine Suite. Ich rechtfertige mich doch nicht bei meinem Boss. Er hat rein gar nichts mit meinem Leben am Hut, verflucht.

Wütend, fröhlich und durcheinander zugleich lasse ich mich auf der Terrasse nieder. Ich war noch nie wirklich im Urlaub. Ich sehe heute zum dritten mal in meinem ganzen Leben das Meer. Das Rauschen der Wellen beruhigen mich. Es fühlt sich so irreal an, hier zu sitzen und den Sonnengang zu beobachten. Jetzt weiß auch ich, warum alle so gerne in den Urlaub fahren.

Ich höre mein Handy vibrieren und suche es in der viel zu großen Suite. Es liegt auf dem Tisch bei dem Sofa. Ohne nachzusehen, hebe ich ab. ,,Delareu?" ,,Hallo, Shiva. Wir müssen uns nochmal zusammensetzten wegen dem Meeting." sagt El. ,,Kommst du dafür nochmal rüber?" Genervt stimme ich zu. Wieso zum Fick muss ich jetzt wieder rübergehen? Ich bin doch noch keine verfluchten 10 Minuten in meinem Rückzugsort. Zimmer kann ich ja schlecht sagen. Diese Suite ist sogar noch größer als die Wohnung bei meinem Vater. Ich hasse und vermisse ihn...

,,Genau. Aber was werden Sie sagen, wenn Sie nach dem aktuellen und vor allem genauen Stand der Finanzen fragen?" fragt mein Boss mich- der mir jetzt übrigens das duzten angeboten hat. Auch wenn ich selbst nicht so recht verstehe, weshalb er mich immer noch siezt. ,,Das Unternehmen gewinnt täglich an neuen Mitarbeiter, stellt neue Produkte her oder verkauft Aktien, daher lässt sich eine genaue Summe nicht so einfach sagen." Ich trinke einen Schluck Wasser und sehe ihn dabei an. ,,Ich möchte mein Wort halten." würde ich bei dieser Frage sagen, um meinen Gegenüber davon zu überzeugen, dass unser Unternehmen mit offenen Karten spielt. Ich nehme noch einen Schluck. ,,Wenn ich jetzt eine Summe sagen würde, würde die sich beinahe augenblicklich ändern." Mein Chef sieht mich musternd an. Habe ich etwas falsches gesagt? ,,Und was, wenn sie sich mit einer ungefähren Zahl zufrieden geben?" fragt mein Chef mich, worauf ich antworten soll. ,,Man kann sagen, dass das Großunternehmen pro Stunde um die 500 Tausend Euro Gewinn macht. Das wären binnen eines Tages 12 Millionen Euro. Das macht 84 Millionen Euro pro Woche. Man kann daher von einem regulären Einkommen von 336 Millionen Euro. Davon gehen selbstverständlich noch Steuern und Gehälter ab." El sieht mich erwartungsvoll an. Für einen kurzen Moment stelle ich mir vor, Levin würde so viel Geld verdienen. Wäre er dann immer noch (beinahe) so bodenständig? Oder würde das Geld ihn ändern? ,,Man kann von Plus-Minus 280 Millionen Euro monatlich rechnen." ,,Ich bin beeindruckt. Du bist gut mit Zahlen." bemerkt El. Unsicher nicke ich. Das Kompliment lässt mir- schon wieder- die Röte ins Gesicht treiben.

,,So machen wir es!"

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt