Kapitel 12

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-SHIVA

Die Sonne weckt mich auf. Als ich die Augen öffne nehme ich einen grellen Sonnenuntergang wahr. Levin sitzt immer noch neben mir. ,,Guck mal!" ,,Was interessiert mich das?" Arschloch. Was ist passiert, dass er nun wieder so abweisend ist? Habe ich etwas falsch gemacht?

Wir landen.

,,Geht es dir-" ,,Lass mich in Ruhe man!" schnauze ich ihn an. Seine Periode kann er an jemand anderen auslassen. Als erste steige ich aus. ,,Shiva!" ,,Lass mich in Ruhe, kapiert? Ich bin keine Puppe!" Ich gehe. Es ist mir egal wohin ich gehe. Alles ist besser als in seiner Nähe zu verweilen. ,,Hier steht mein Auto." höre ich ihn mit Bebener Stimmer. Ich zeige ihm den Mittelfinger als ich einsteige. Diesmal steige ich hinten ein und mache es mir auf die Rückbank des SUVs bequem.

Immer wieder halten wir Kontakt im Rückspiegel.

,,Wir sind da." höre ich ihn sagen. Ich tue so als hätte ich ihn nicht gehört. Vielleicht lässt er mich ja dann im Auto liegen. Ich will da gar nicht rein. Ich habe Angst vor dem, was mich erwarten könnte. Er kann zwar lieb sein, aber auch das aller größte Arschloch. Was, wenn er mir wehtut? Ich glaube, dass mein Körper nicht noch mehr Narben erträgt. Ich habe Angst zu brechen. ,,Aussteigen." versucht er es ein zweites Mal. Als eine Fahrertür aufgeht, habe ich Mühe meine Augen geschlossen zu halten. ,,Du schläfst niemals so fest." spottet er. Levin zieht mir an den Füßen. Intuitiv trete ich nach ihm und tue so, als würde ich grade erst wach werden. ,,Das tat weh!" beschwert er sich. ,,Das juckt mich doch nicht." sage ich so kalt wie auch nur irgendwie möglich. ,,Aussteigen!" befielt er mir. Mit den Augen rollend steige ich aus.

Ich sehe ein riesiges Anwesen. Solche Villen kenne ich nur aus dem Fernseher. Für einen Moment scheine ich mich nicht bewegen zu können. Doch Levin lässt mich nicht die Villa betrachten, er reißt mich sofort mit sich. Ich kann seinen Schritt kaum mithalten. ,,Mensch, renn doch nicht so!" schreie ich ihn an. ,,Pass auf, wie du mit mir redest!" droht er. ,,Du kannst mich mal!" ,,Was?" fragt er nach. ,,Du brauchst gar nicht nachzufragen, du dämlicher Wichser!" schreie ich ihn an. ,,Weißt du was? Das reicht. Ich habe mir dein Benehmen lang genug angetan!" Was hat das zu bedeuten? Er klingt wütend und wütende Männer neigen zu Gewalt. Mit weichen Knien versuche ich mein Tempo anzupassen, was nun noch schwerer ist, da das er noch schneller geht. Er rennt fast!

,,Hier bleibst du!" schreit Levin mich an als er mich mit einer einzigen Handbewegung zum Fallen bringt. Auf meinen Knien abstützend sehe ich auf zu ihm. ,,Ich habe versucht gutmütig zu sein...-" ,,Du hast mich entführt, du geisteskrankes Arschloch!" schreie ich ihn an. ,,Shiva-" ,,Du kannst mich mal!" schreie ich wieder.

,,Zieh das Oberteil aus." Lachend lehne ich ab. ,,Sehe ich so aus, als hättest du eine andere Wahl?" Ich antworte ihm nicht. ,,Jetzt." sagt dieses Entführer-Arschloch zu mir mit ordentlichen Nachdruck. Klar habe ich Angst vor möglichen Konsequenzen, aber mein eigener Wille ist mir um Welten wichtiger als das was irgend so ein Typ von mir will. ,,Shiva." presst er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. ,,Levin!" fauche ich ebenso zurück. ,,Du tust jetzt das was ich will." ,,Träum weiter." Mit einen riesigen Schritt kommt er mir entgegen. Der Abstand verfliegt im Handumdrehen. Nervös springe ich auf und weiche ihm zurück. ,,Komm doch her." ,,Nein..." stammle ich. Nach wenigen Schritten spüre ich die kalte Wand an meinen Rücken. ,,Nein!" flüstere ich. ,,Entweder ziehst du dein Oberteil aus oder ich werde dir nachhelfen." seine braunen Augen verdunkeln sich so stark, dass ich denken könnte, er habe schwarze Augen. Es macht ihn Spaß! Diese Erkenntnis lässt mich die Augen weiten. Levin nickt. Unfreiwillig streife ich mir mein Oberteil ab.

Dieses Monster sieht also nun meinen vernarbten Körper. Das was er sehen kann, ist schlimmer als alles andere, was er sich je als ,Strafe' für mich ausdenken könnte. Ich fühle mich schutzlos. ,,Du scheinst schon so einige aufgeregt zu haben." Er spuckt mir entgegen. Levin greift nach seinem Gürtel. ,,Fuck, Nein!" schreie ich. ,,Lauter." bittet er mich. ,,Du bist doch krank!" ,,Und das was ich jetzt mit dir mache ist noch viel kranker."

Mir scheint es, dass ich keine Luft bekomme, als das Leder in meine Haut schneidet. Schon nach wenigen Schlägen schmerzt mein Körper. Die Schmerzen sind so stark, dass ich Angst habe, zu weinen. Es ist lächerlich, das weiß ich selber. ,,Tut es dir leid?" Der kann mich mal! Lieber sterbe ich, als zugeben zu müssen, dass ich mich irrte. Schon alleine, was ich mich nicht geirrt habe. Levin ist ein geisteskrankes Arschloch. Eine elendige Mistgeburt ist er! Ich gebe mich nicht selber auf. Niemals! Es sind nicht meine ersten Prügel. Das ist gut für mich, so habe ich Erfahrung und werde ihm sein Spielchen nicht leicht machen. Er will spielen? Gerne! Aber wenn ich einmal anfange mitzuspielen, wird er verlieren. das garantiere ich mir selber bei meinen Nachnamen.

Das Blut tropft. Mein gesamter Körper blutet. Selbst die Stellen, an denen ich Kleidung trage. ,,Gibst du endlich auf, Shiva?" Ich bin nicht in der Lage zu antworten. Ich liege einfach auf den kalten, unverputzten Kellerboden.

Ich sehe auf. Alles dreht sich mir. ,,Shiva..." er beugt sich runter zu mir um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen. Ich zucke panisch weg. Er greift nach. Ich habe keinen Ausweg, also kneife ich mir mit voller Kraft die Augen zu. ,,Sieh mich an." Trotz seinen Befehlston komme ich seine Aufforderung nicht nach. ,,Shiva!" schreit er mir ins Gesicht. Ich reagiere nicht. Wieder. Ich bekomme eine Kopfnuss, die dafür sorgt, dass ich mich in der Dunkelheit verliere.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt