Kapitel 18

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-SHIVA

Als ich meine Augen öffne, sehe ich diesen Mann. Mein erster Instinkt ist es abzuhauen, aber ich beherrsche mich. Er schnarcht. Vorsichtig Versuche ich mich hinzustezten, ohne viel zu wackeln oder Geräusche zu machen. Nach einer Weile habe ich mein Ziel erreicht. Ich muss zugeben, der Braunauge ist extrem gut aussehend, besonders wenn er schläft. Aber nur wenn er schläft. Denn dann kann dieses Arschloch mir nichts vorschreiben, mich bedrohen oder gar verletzen. Womit habe ich das verdient? Bin ich so ein schlechter Mensch, dass Gott mich dermaßen büßen lässt? Wieso bin ich nur ausgerechnet hier gelandet? Bei ihm? Hier sind doch keine Zustände, ich muss hier doch irgendwie wegkommen.

Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass das Ungeheuer sich streckt. Er sieht direkt in meine Richtung. ,,Mach mir essen!" schnauzt dieser Macho mich an. In diesem Augenblick taucht ein höllischer Schmerz auf, der mir vorher wohl nicht aufgefallen war. Ich schaue ihn durch meine trägen Augen an. ,,Na also, gehst du wohl, Weib!" schreit er mich schon das zweite Mal an. Von Schmerzen verziehe ich das Gesicht. Wie kann ein Mensch aufstehen und direkt irgendwelche Anforderungen aussprechen? Was ein Arsch! Ich habe Kopfschmerzen und ich merke, wie mir schlecht zu werden beginnt. Ich bekämpfe den Drang, meinen leeren Magen auszukotzten. Levin schaut mich nach wie vor voller Wut an. ,,Na los!" Ich übergebe mich unkontrolliert auf seinem Bett. Mich überkommt Panik vor seiner Reaktionen. ,,Zu nichts zu gebrauchen!" Beim aufstehen drückt er mein Kopf in mein Erbrechen und geht genervt.

Als mein Magen endlich leer zu sein scheint, lege ich mich etwas weiter weg von der Pfütze. Mir ist mehr als schlecht. Mir ist so schlecht, dass ich mich kaum bewegen kann. Der Geruch vom Erbrochenen ist so penetrant, dass ich mich selbst vor mir ekel. Erst trinke ich Alkohol, dann muss ich die Nebenwirkungen ertragen und zu guter Letzt muss ich einen abgewandelten Geruch von Alkohol antun, sowie ein zweites Mal schmecken.

Levin kommt wieder rein und ich traue mich kaum ihn anzusehen. ,,Das machst du schön selber weg!" Seine Augen funkeln mich wütend an. ,,Jetzt." Wie benommen schüttle ich mit dem Kopf. Ich bereue meine unausgesprochene Antwort auf Anhieb.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt