Kapitel 60

814 19 4
                                    

-SHIVA

Ich sitze mit Lucías Eltern am Tisch und frühstücken. Mein Traum geht mir immer noch nicht ganz aus meinen Kopf. Ich habe nur einfach Angst davor, gefunden zu werden. Ich denke, er würde mich umbringen... qualvoll. ,,Egg?" Ich verneine. Als sie fragten, wie lange ich noch vor hätte, hier zu bleiben, beginne ich zu sagen, dass ich mir noch nicht sicher bin. Ich wollte es grade begründen, da höre ich ein wimmern. Moment! Das wimmern kenne ich! Es beginnt an der Tür zu kratzen.

Ich springe auf und eile zur Tür. Ich öffne sie sofort. Es ist Lola! ,,Lola...." hauche ich. Sie springt mich an und wirft mich sogar um. Am Boden liegend komme ich den Tränen näher. Wenn sie hier ist, ist meine Hilfe hier... Sie ist so groß geworden... und auch dicker. Sie ist sehr groß geworden. Stehend geht sie mir bis zu den Hüften. ,,Komm." Ich hole sie rein und stelle sie jedem vor.

Herzlich verabschiede ich mich von ihnen und verlasse die Hütte mit Lola an meiner Seite.

,,Wo ist Papa?" frage ich sie, woraufhin sie mich an meinen Mantel in eine Richtung zieht. Ich eile. Ich muss hier weg! Ich könnte weinen, so glücklich bin ich. Endlich geschieht mal etwas gutes. Endlich komme ich von hier weg-- Endlich... auf diesen Moment habe ich so lange gewartet!

,,Sieh mal an, wer da ist." ertönt es, wie aus dem Nichts, hinter mir. Ich beginne zu rennen, genauso wie Lola. Doch schon ein Haus weiter fängt mich ein anderer von ihnen ab. ,,Lasst mich gehen..." flehe ich, während ich mich umdrehe und Levins Zwilling ansehe. Lola rennt weiter. Nichts hält sie auf. ,,Komm her, meine Schönheit." Ich verziehe das Gesicht. Ich werde zu Levin gedrängt. ,,Nein..." Niemand achtet auf mich, das einzige was sie interessiert, ist, dass ich zu meinem Peiniger gehe.

Ich stehe vor ihm und schon packt er mich am Haar und drückt mich auf die Knie. Einer von ihnen hält mir eine Waffe an den Hinterkopf. Ich kann weder ahnen noch sehen, wer von ihnen das ist. Er will mich erschießen? Hier und jetzt?

Ich bin meiner Freiheit so nah und doch so fern... Doch statt abzudrücken redet er nur vor sich hin. Ich versuche ihm zuzuhören, doch meine Gedanken sind wo ganz anders. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren. ,,Ich habe dir vertraut." ,,Und ich habe darauf vertraut, dass ich von dir wegkomme." gebe ich schnippisch von mir.

,,Das alles wirst du noch bereuen."

Die Waffe an meinem Hinterkopf entfernt sich, doch nur einen klitzekleinen Augenblick später spüre ich, wie etwas gegen meine Schläfe geschlagen wird. Es ist vermutlich die Waffe. Ein pochender Schmerz durchströmt meinen Kopf. Schlagartig treten schwarze Punkt in meinen geistigen Augen auf. ,,Bitte..." ist das letzte, was ich sagen kann, bevor mich die Schwerkraft zu Boden reißt. Ich darf nicht ohnmächtig werden! Ich gebe alles, ich versuche sogar gleichmäßig zu atmen.

Als Kolone feststellt, dass ich noch bei Bewusstsein bin, holt er aus und verpasst mir noch eine auf de Schläfe. Wieder auf die gleiche Stelle.

Ich versuche so sehr dagegen anzukommen, doch ich schaffe es einfach nicht. Plötzlich verliere ich mich in der Dunkelheit und spüre nur noch, wie alles leiser wird. Es fühlt sich jetzt alles so leer und leicht an. Fast so, als gäbe es keine Schwerkraft mehr.

Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt