Kapitel 25 | Rachel

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Damian schloss die Tür auf und wir betraten das Haus.

Lautes Gelächter war zu hören und ein leckerer Geruch nach Gebäck lag in der Luft.

Aber eine Sache passte irgendwie nicht.

Und zwar, wie mein Schwiegervater und großer Mafia Boss gestresst auf uns zu kam mit einem Blick, den ich noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte.

Panik.

,,Ah, mein Sohn. Gut das du da bist. Lass uns zusammen raus. Wir haben noch viel vor heute. Vielleicht auch die ganze Nacht." meinte Alejandro und fing an sich neben uns Jacke und Schuhe anzuziehen.

Ich sah Damian fragend an. Doch dieser ließ meine Hand los, die er bis jetzt noch hielt und tat es seinem Vater gleich.

,,Was ist denn passiert? Ist es was schlimmes?"

Gerade wollte Damian antworten, da ertönte wieder das Gelächter. Diesmal lauter.

Und schon war Ramirez aus der Tür geflitzt.

,,Ich erkläre es dir später." sagte Damian schnell, gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und machte die Haustür hinter sich zu.

Nun war ich alleine im Eingangsbereich.

Und verstehen tat ich gar nichts.

,,Angel. Schön, dass du da bist." ertönte Caras weiche Stimme und umarmte mich.

Wo kam sie denn plötzlich her?

,,Darf ich dir meine große Schwester Rachel vorstellen." sagte sie und deutete mir auf eine wunderschöne Frau mittleren Alters mit dunkelblonden Haaren und strahlend grauen Augen. Sie trug ein bodenlanges pinkes Kleid und einen schwarzen Schal aus Fell um ihren Hals.

,,Dir wurde also die Ehre getragen die letzte Schwiegertochter, dieser Familie zu sein. Sag mir ist das eher ein Fluch oder ein Segen?" Sie sah mich mit ihren großen Augen neugierig an.

Ich schaute kurz verwirrt und wollte zu einer Antwort ansetzen. Da fing sie an zu lachen.

,,War nur ein kleiner Scherz. Guck dich mal an wie verwirrt du jetzt aussiehst." Sie lachte kurz weiter und verstummte dann mit einem Lächeln auf den Lippen.

,,Jetzt mal Spaß bei Seite. Willkommen in der Familie Angel. Ich finde Damian hätte keine bessere Frau an seiner Seite wählen können. Du bist wirklich schön und wenn ich das mal so sagen darf, du bist wirklich mutig. Cara hat mir eure kleinen Abenteuer eine nach der anderen erzählt."

Ich sah zu Cara, die mich anlächelte und dann ihre Hand an meinen Rücken legte.

,,Warum stehen wir denn noch hier herum. Lasst uns ins Wohnzimmer gehen."

Mit diesen Worten wurde ich mit in das Wohnzimmer genommen und setzte mich auf eines der Sofas. Rachel fing an vieles über sich zu erzählen. Dass sie verheiratet war und zwei Söhne hatte. Sie arbeitet in einer Bar und manchmal auch als Hilfskraft in der Altenpflege. Und sie war die jenige, die Ramirez Cara vorgestellt hatte. Eines Tages saß er sturzbetrunken an ihre Theke und redete und redete so lange, dass Rachel ihn fast rausschmeißen wollte. Aber stattdessen rief sie ihre Schwester Cara an und stellte sie ihm vor. Als Trostpflaster, weil anscheinend beide gerade an einer kaputten Beziehung litten.

,,Und jetzt erzähle du mir mal. Wie läuft es mit deinem Ehemann? Wie ist er so?" Rachel sah mich mit großen Augen gespannt an.

,,Ehm...ganz gut eigentlich. Er ist wirklich liebevoll zu mir und halt so wie Damian nun mal ist." Rachel verdrehte die Augen und nippte an ihrem Glas mit Champanger.

,,Das wollte ich doch gar nicht wissen Schöne. Ich will die schmutzige Details. Wie ist es im Bett? Besorgt er es dir auch schön? Und wie oft treibt ihrs in einer Nacht?"

,,Rachel!" kam es empört von Cara, während ich meinen gesamten Mundinhalt, den ich gerade mit Orangensaft gefüllt hatte ausspuckte.

Ich spürte, wie das Blut in mein Gesicht floss und mir unvorstellbar warm wurde. Ich glaube ich war noch nie in meinem Leben wegen einer Frage so rot geworden.

,,Ehm...also." ich sah hilfesuchend zu Cara, die mich zwar entschuldigend ansah, ich aber trotzdem erkannte, dass es ihr auch brennend interessiert.

,,Eigentlich...also...naja...eigentlich hatten wir noch nie...naja..." Und das war die Antwort, die wohl beide nicht erwartet hatten. Denn beide rissen ihre Augen geschockt auf und würde Rachel nicht auch auf eines der Sofas sitzen, währe sie wohl vor Schock umgekippt.

,,Warte! WAS? Ihr beide hattet noch nie Sex? Kein einziges mal? Nicht einmal??" fragte sie und trank erst mal ihr wieder aufgefülltes Glas auf Ex auf.

Ich schüttelte peinlich berührt den Kopf.

,,Also das kam jetzt wirklich unerwartet." meinte sie dann und stand auf. Während sie im Wohnzimmer hin und her lief und nachzudenken schien, war Cara ruhig und schien ebenfalls in Gedanken versunken.

,,Wie lange seit ihr jetzt verheiratet?"

,,Fast ein Jahr." meinte ich.

,,Ach du scheiße! Mein Enkel hat tatsächlich fast ein ganzes Jahr lang auf seine Bedürfnisse verzichtet?!"

Plötzlich fing sie an zu lächeln.

,,Das ist wirklich erstaunlich und es zeigt, dass Damian dich wirklich liebt, wenn er solange darauf warten kann, bis du bereit bist." sagte sie.

,,Aber pass auf. Irgendwann wird er es nicht mehr aushalten können. Und wenn du ihm nicht gibst, was er braucht, wird er es sich wo anders holen. So sehr er dich auch liebt. Irgendwann wird ihm langweilig und dann bist du schneller ersetzt, als man seinen Namen sagen kann."

Cara schienen die Worte wohl genauso zu stören, wie mich, denn sie sah zu ihrer Schwester und funkelte sie böse an.

,,Rachel. Sag sowas nicht. Das wird nicht passieren."

Diese hob aber nur abwehrend die Hände hoch.

,,Ich will ja auch nicht, dass sowas passiert. Aber Damian ist nunmal ein Mann und deswegen muss ich Angel warnen, was passieren kann, wenn sie zu lange auf den richtigen Moment wartet."

Ihr Blick glitt wieder zu mir und ein Ungutes Gefühl glitt durch meinen Körper.

Warte ich zu lange auf den richtigen Moment?

Gibt überhaupt einen richtigen Moment?

Werde ich Damian verlieren?

Forced Passion IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt