Kapitel 14 | Zwillingsschwester

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Dianas Blick änderte sich. Ihre Augen hatte sie ein wenig zusammengekniffenen und der Griff um das Messer wurde fester.

,,Doch nicht nur ich dachte so. Meine Zwillingsschwester war natürlich ebenso hin und weg von Damian. Und seit dem ging für mich alles den Bach runter. Damian hatte sich für Delia entschieden. Für die Hübschere von uns beiden. Für das Mädchen, dass von allen geliebt wurde und bei unserem Vater immer an erster Stelle stand. Zwei Jahre. Zwei Jahre musste ich mit ansehen, wie Damian und Delia immer und überall zusammen waren. Auf Galen, während den Interviews die für unsere Unternehmen geführt worden sind, selbst für die illegalen Geschäften waren sie nicht auseinander zu reißen. Warum auch? Meine Schwester war eine genausogute Drogen und Waffenhändlerin, wie Damian und sein Vater."

Ich weitete meine Augen.

Damian verkaufte Waffen?

Diana atmete tief durch und sprach weiter.

,,Ich hatte es satt sie zusammen zu sehen und selber so zu tun, als wäre ich glücklich über ihre Beziehung. Und als mir dann Delia verkündete, dass sie überlegten sich zu verloben, da konnte ich nichts anderes als sie endgültig aus dem Weg zu räumen zu wollen. Und das tat ich."

Sie lachte kurz auf.

,,Weißt du, es war ziemlich leicht. Ich habe mich bei den Terminen meiner Schwester umgesehen. Die Leute, mit denen sie Geschäfte machen sollten eine hohe Summe bezahlt, damit er während des Geschäfts einen Aufstand macht und ihr dann eine Kugel durch den Kopf jagt. Und damit war dann auch die Sache erledigt."

Ihr Blick wurde weicher und sie drehte wieder das Messer in den Händen.

,,Die kommenden drei Monate danach waren dann einfach ein Traum. Welche Männer konnte man besser um den Finger wickeln, als die die an Herzschmerz leiden und sich deswegen volllaufen lassen? Ich brauchte also nur immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und Damian und ich haben miteinander geschlafen."

Sie grinste und schien an die Zeit zurück zu denken. Aber mit einem Schlag verfinsterte sich ihr Blick wieder.

,,Doch dann kam Ramirez ins Spiel und machte mir alles kaputt. Er gab Damian mehr Aufträge, damit er sich anders ablenkt und ab da war nur noch Luft für ihn. Aber das konnte ich nicht auf mich sitzen lassen und ich hatte mich immer mehr um Damian begeben, bis er endlich nachließ und sich ab und zu mit mir auf Sex einfließ. Aber das hielt natürlich nicht für lange. Ein halbes Jahr später nahm die Ramirez für Damian als Frau. Ich war auf eurer Hochzeit weißt du? Ich wollte Damian überreden trotz, dass ihr verheiratet seid mit mir die Nächte zu verbringen, aber er schmiss mich einfach raus."

Ihr Blick richtete sich plötzlich direkt auf mich und sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.

,,Du! Warum hast du dich nicht einfach scheiden lassen? Du warst doch niemals mit dieser Hochzeit einverstanden. Aber wie solltest du dich auch scheiden lassen wollen? Immerhin hast du einen gutaussehenden heißen Mann neben dir im Bett liegen, der es dir wann immer du willst richtig besorgt. Aber warum musste sich dieses Arschloch in so eine Schlampe wie dich verlieben? Ich habe meine Schwester doch nur wegen ihm in den Tod geschickt. Ich wollte ihn doch nur für mich haben. Selbst nach deiner Entscheidung ihn für deinen besten Freund und meinen vielen Drohungen, dass ich dich eigenhändig umbringen werde haben ihn kalt gelassen und er hat dich nach wie vor täglich besucht. Und was passiert dann? Er verarscht mich in dem er mit mir auf ein Date in ein Hotel geht um mich dann mit Schlafmittel abzufüllen und mich dann in einen abgelegenen Wald zu schleppen, wo eine alte Lagerhalle steckt und ich dort erstmal ein paar Tage lang von Polizisten verhört wurde. Damian schiebt mir die Schuld an einer Entführung und Versuchten Mord an seine geliebte Ehefrau zu. Dumm nur, dass diese Männer genauso Schwanzgesteuert sind, wie alle anderen und ich nachdem Damian wieder weg war mit einem Dreier und ein paar Drinks in denen ich ihnen auch Schlafmittel reingetan habe rausgeschlichen bin. Weißt du? Das ist nicht mal 24 Stunden her. Ich habe mir von einem der Typen das Handy genommen und meinen Vater angerufen, sobald ich aus dem Wald raus war. Dabei habe ich mich wie du siehst so zugerichtet. Ich dachte mein Vater würde mich abholen und damit er denkt, dass Damian die ganze Schuld trägt, aber als er ran ging fing er an mich an zu schreien und mich zu beleidigen. Da wusste ich sofort, dass ich nur noch auf mich alleine gestellt war. Ich bin durch einen mir treuen Freund der eigentlich für meinen Vater arbeitete in die Stadt und wie der Zufall es wollte, sah ich deinen kleinen Freund an dem Straßenrand vor einem kleinen Café telefonieren und hatte herausgefunden, dass du wieder zu Damian gegangen bist. Also habe ich beschlossen dich zu entführen und dich ein wenig zu foltern, bevor ich dich umbringe."

Als sie das letzte sagte, lief mir ein Schauer über den Rücken.

,,Fragen?" Sie legte ihren Kopf schief und sah mich mit einem Schmunzeln an.

Diese Frau war doch verrückt.

,,Ist dir Damian wirklich so wichtig, dass du all diese Taten nicht bereust?" fragte ich und versuchte mich ein wenig aufzurichten, was jedoch ein Fehler war, denn der Schmerz, der in meinem Oberschenkel steckte breitete sich aus.

,,Damian ist die wichtigste Person in meinem Leben. Ich würde alles für ihn tun."

,,Aber ist es dir nicht wichtig, dass er glücklich ist? Auch wenn du nicht die Person sein solltest, die an seiner Seite sein wird?"

Diana funkelte mich wütend an.

,,Ich bin die einzige, die Damian glücklich machen kann. Nur ich. Und selbst wenn das nicht so wäre, dann würde ich ihn dennoch niemanden überlassen. Damian gehört einzig und allein nur mir."

,,Du bist doch geistig krank." entkam es ungewollt meiner Lippen.

Scheiße!

Diana stand langsam auf und kniete sich wieder vor mich.

,,Das mag vielleicht sein. Aber das hält mich nicht von meinem Ziel ab. Denn wenn Damian Jax Ramirez nicht mir gehören kann, dann schon gar nicht einem kleinen schwarzen Schaf wie dich."

Mit den Worten rammte sie mir das Messer in ihrer Hand in mein Bauch.

Wieder schrie ich schmerzhaft auf und sah aus zusammen Augen zu, wie sie den Raum verließ und die Tür absperrte.

Und dann wurde alles schwarz.

Forced Passion IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt