Kapitel 20 | Sekretärin

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Ich betrat das große Gebäude und schaute mich staunend um.

Die Eingangshalle war groß und luxuriös. Alles war in einem hellen Beigeton gehalten und in einer Ecke stand eine weiße Sofaecke mit goldenem Rand.

Kaum zu glauben, wie schön es hier aussah.

Mein Blick ging zum Empfang, auf den ich zusteuerte und nun die Empfangsdame geduldig ansah, die noch immer ihren Blick auf den Bildschirm gerichtet hatte.

Ich räusperte mich um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, worauf sie aufsah und mich dann freundlich anlächelte.

,,Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?" fragte sie.

,,Ich möchte bitte zu Mr. Ramirez." meinte ich, worauf sie überrascht eine Augenbraue hob.

,,Haben Sie einen Termin?" fragte sie weiter.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Dann kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen."

Ich biss mir unsicher auf die Lippe.

,,Ich bin seine Ehefrau." sagte ich dann schließlich und kurz zuckten ihr Mundwinkel nach oben.

Sie sagte aber nichts.

Daraufhin seufzte ich und holte das Dokument aus meiner Handtasche, das genau das bewies.

Sie überflog diesen kurz, bevor sie wieder überrascht die Augenbrauen hob und sich dann räusperte.

,,Das...das tut mir außerordentlich leid, Mrs Ramirez. Es ist nur, sie sind nicht die erste, die sowas behauptet hatte, deswegen."

Ich schüttelte nur den Kopf.

,,Ist schon gut. Das versteh ich. Und eigentlich hätte ich Damian vorher bescheid geben wollen, jedoch war die Entscheidung herzukommen eine Kurzschluss Reaktion."

Die Dame nickte und gab mir eine Schlüsselkarte.

,,Sie finden sein Büro in der 6. Etage." meinte sie und nachdem ich mich bedankt habe lief ich auf die Fahrstühle zu.

Mit der Schlüsselkarte öffnete ich den Fahrstuhl und fuhr dann direkt in die sechste Etage.

Als sich die Tür zum Fahrstuhl öffnete trat ich raus und wurde gleich von einem leeren Tisch voller Papiere empfangen.

Ich stellte mich vor dem Tisch und sah auf das kleine Namensschild, dass ganz vorne stand.

Bianca Tamalis

Etwa seine Sekretärin? Und wenn ja, warum war ihr Tisch so unordentlich? Müsste Sie nicht allew in Ornung halten, wenn Sie wirklich seine Sekretärin war?

Und die eigentliche Frage war vorallem: wo war sie jetzt?

Ich ging an ihrem Schreibtisch vorbei, geradeaus zu der Tür, die am Ende des Flures lag.

Gerade als ich anklopfen wollte, merkte ich, dass die Tür ein Spalt offen stand und lugte einfach rein.

Ich sah nicht viel, aber da an der Wandseite, die ich im Blick hatte ein Spiegel stand, konnte ich sehen wer alles im Raum war. Naja, würde mir dieser Rücken, nicht den Blick versperren.

Da fällt mir auf, dass ist kein gewöhnlicher Rücken? Das war ein weiblicher Rücken, der sich zu etwas vorgelehnt hatte.

Und ich sah einen dunkelbraunen Haarschopf.

Was...

Ich öffnete langsam die Tür und trat einen Schritt rein.

Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich die Situation, die sich mir zeigte.

Die Frau hatte einen Arm ausgestreckt und zeigte auf eines der Papiere und erklärte gerade, dass diese die Aufträge des letzten Monats wären. Allerdings haftete ihr Blick nicht an den Papieren, sondern an dem jungen Mann der neben ihr auf dem Sessel saß.

Dieser hatte seinen Blick auf seinen Laptop gerichtet und schien der Frau keine Beachtung zu schenken.

Zumindest nicht körperlich. Denn immer wenn sie etwas erklärte, nickte er nur und tippte konzentriert etwas auf seinen Laptop.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich den Ausdruck auf dem Gesicht der Sekretärin sah, der mir verriet, dass sie gerne mehr Aufmerksamkeit von meiem Ehemann wollte.

Und ich war mir sicher, dass es seine Sekretärin war, denn sie trug einen kurzen Rock und eine weiße Bluse, darüber ein schwazes Jakett.

Okay, dass musste eigentlich nichts heißen, aber dennoch war ich mir sicher, dass sie hier arbeitete.

Da mich noch keiner der beiden bemerkt hatte, zog ich meinen Kopf wieder ein und klopfte einfach an die Tür, bevor ich diese direkt danach ausdrückte.

Damian sah von seinem Laptop auf und fing sofort an zu lächeln, als er mich sah.

,,Hey Angel. Was machst du denn hier?" fragte er direkt glücklich mich zu sehen.

Ich erwiederte sein Lächeln und ging auf ihn zu. Er stand auf.

Ich umrundete seinen Schreibtisch, beugte mich dann zu ihm runter und legte meine Lippen auf seinen.

Beide Hände hatte ich auf seine Wange gelegt und vertiefte den Kuss, sodass er länger wurde.

Als wir uns dann lösten, schauten wir uns wieder lächelnd in die Augen.

In dem Moment räusperte sich die Frau neben uns und sammelte gleichzeitig ihre Papiere ein.

,,Mr Ramirez. Ich werde dann die Unterlagen, die Sie noch benötigen fertig machen und vorbei bringen." sagte sie und wollte sich schon auf dem Weg raus machen, als sie dann doch noch stehen blieb und mich ansah.

,,Ich bitte Sie, dass Sie beim nächsten  Mal, wenn Sie hier her kommen, draußen zu warten, bis man Sie empfängt. Mr Ramirez wird nicht immer Zeit haben, um sich um seine Besucher zu kümmern." sagte sie in einem abfälligen Ton und sah mich dann von oben nach prüfend an.

Ich merkte, wie Damian sich neben mir verspannte und etwas darauf erwiedern wollte.

Jedoch hielt ich ihn noch rechtzeitig fest und lehnte mich dann nach vorne und stützte mich auf den Schreibtisch.

Ich sah die Sekretärin mit einem süßen Lächeln an.

,,Ms Tamalis, ich schätze es sehr, wie wichtig Sie ihre Arbeit nehmen. Aber um meine Anwesenheit sollten Sie sich ab sofort nicht scheren. Ich kann und werde so oft unangekündigt in Damians Büro stürmen, wie ich möchte."

Sie schaute mich empört an und öffnete den Mund. Doch bevor sie sprechen konnte, redete ich weiter.

,,Ich bin nicht irgendeine Frau, die sich an Damian heran machen will. Ich bin viel mehr als das. Und eigentlich bin ich sogar auf dem Niveau, dass Sie sogar von mir Anweisungen entgegen nehmen sollten. Und meine erste Anweisung ihnen gegenüber, wäre Ihren Schreibtisch ordentlich zu räumen."

Sie hob überrascht die Augenbrauen hoch und aus dem Augenwinkel sah ich wie Damian grinsend den Kopf schüttelte.

,,Und wer genau sind Sie? Eine neue Geschäftspartnerin des Unternehmens?"

,,Es überrascht mich, wie locker Sie mit mir reden."

Jetzt fing Sie an zu lächeln.

,,Naja, Damian und ich stehen uns halt sehr nahe, sodass es kein Problem für ihn ist, wenn ich solche Informationen erfahre."

Ich hob meine Augenbrauen hoch und sah kurz zu Damian, der die ganze Situation gespannt beobachtete.

Dann drehte ich mich wieder Bianca zu.

,,Für Sie immer noch Mr Ramirez." sagte ich in einem scharfen Ton.

,,Oh und dann ist das ja der perfekte Zeitpunkt mich ja ebenfalls vorzustellen." Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

Sie schaute mich desinteressiert an.

,,Mein Name ist Angel Ramirez. Und ich bin die Ehefrau von Damian Jax Ramirez. Sohn von Alejandro Foeno Ramirez. Der Gründer dieser Firma und gleichzeitig Ihr an der Spitze stehender Vorgesetzter."

,,Ach und die beste Sache an allem. Ich werde hier arbeiten."

Forced Passion IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt