Kapitel 10 | Schön dich wieder zu sehen

441 25 4
                                    

Ich hörte wie die Tür nach einem weiteren lauten Klopfen geöffnet wurde.

Laute Schritte waren zu hören.

,,WO IST MEINE TOCHTER!" Ich zuckte bei dem lauten Geschrei zusammen.

Mr. Genoli war wirklich sehr wütend.

,,Sie ist nicht hier." meinte Cara ruhig, aber ich wusste genau, dass sie alles andere als Ruhig war.

,,Du lügst! Wo ist sie? Wo hat dein Arschloch von Sohn sie versteckt?!"

,,Wie ich dir bereits gesagt habe Paulo. Diana ist nicht hier. Und das gleiche gilt auch für meinen Sohn Damian. Und bevor du nochmal fragst, nein ich weiß nicht wo er ist, wann er wiederkommt oder wo du ihn finden kannst." 

,,Dann wirst du das eben für mich herausfinden!" Seine Stimme klang bedrohlich und es verpasste mir eine Gänsehaut.

Dann hörte man eine leise Stimme.

,,Hallo, Mr Ramirez? Bitte kommen Sie schnell. Es-" Und dann erklang ein Knall.

,,HABE ICH DIR GESAGT DU SOLLSR IHR EINE KUGEL DURCH DEN KOPF JAGEN?" schrie Mr Genoli und daraufhin hörte man einen weiteren Knall.

Mein Herz raste vor Angst. Es wurden gerade höchstwahrscheinlich zwei Menschen umgebracht.

Und das vor den Augen von Cara. Ich will mir nicht vorstellen, wie sie sich gerade fühlt.

,,Hörst du mal auf Leute in meiner Umgebung und in meinem Haus zu töten?" schrie sie ihn an.

,,Sag mir verdammt nochmal wo meine Tocher ist, sonst bist du die Nächste, die eine Kugel durch den Kopf gejagt bekommt."

Nein! Das darf nicht passieren. Nicht Damians Mum. Nicht die Frau, die mich herzlich bei sich aufgenommen hatte.

Ich öffnete die Tür und ging raus. Ich stellte mich an der Wand, die mich zwischen dem Wohnzimmer und dem Flügel trennte und schaute vorsichtig in die Richtung wo Cara und Paulo standen.

,,Du wirst mir nichts tun, Paulo und das weißt du. Ich an deiner Stelle würde von hier verschwinden, bevor mein Mann hier auftaucht und solange warten, bis Damian sich mit dir in Verbindung setzt und dir sagts, was zu tun ist, damit du Diana wieder zurück bekommst." Paulo sah sie voller Zorn an und umklammerte die Pistole in seiner Hand so fest, dass man seine Knöchel schon in weiß hervorstechen sah.

,,Ist dir eigentlich bekannt, was Diana alles getan hat, dass Damian so handelt?" Paulo sah sie nachdenklich an und sein Griff lockerte sich.

,,Was hat sie getan?" Cara schüttelte den Kopf und verschränkte ihre Arme vor der Brust. ,,Etwas, was dir bestimmt nie erzählt wurde." ,,Cara spann mich nicht weiter auf die Folter und sag mir endlich was passiert ist."

,,Deine ach so tolle Tochter hat sich zwischen die Ehe meines Sohnes gestellt und versucht sie zu manipulieren."

,,Was? Was soll das heißen?"

,,Was ist hier los?!" Foeno Ramirez kam zusammen mit Erik und anderen Männern ins Haus gestürmt und sah natürlich nicht zufrieden mit der hier steigenden Situation aus. Er schaute erst zu dem Dienstmädchen, welche Blutüberströmt auf dem Boden lag und auch ich ließ mein Blick dahin gleiten, da ich das bis jetzt bewusst gemieden habe. Ihren Anblick werde ich niemals wieder aus dem Gedächtnis kriegen.

,,Paulo, was soll das hier werden, wenn es fertig ist?" fragte ihn Foeno.

,,Das will ich dich fragen Foeno. Wo um Himmels Willen hat Damian meine Tochter verschleppt?"

,,Das wirst du noch früh genug rausfinden. Aber keine Sorge. Deiner Tochter passiert nichts schlimmes. Ihr wird nur eine kleine Lektion erteilt. Und jetzt schlage ich vor, dass du und deine Männer wieder geht und auf Nachrichten über Diana wartet."

Mr. Genoli sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und schien zu überlegen.

Als ich dachte, dass er wieder anfangen wird einen Aufstand zu machen nickte er seinen Männern zu und verließ mit schweren Schritten das Haus.

,,Schatz geht's dir gut?" fragte Ramirez seine Frau und nahm sie in den Arm.

,,Mir geht es gut Liebling." Bei diesem Anblick wurde mir warm ums Herz. Ich hatte nicht gewusst, dass Foeno der gefährliche Mafiaboss so eine fürsorgliche Seite hatte.

Es war ungewohnt ihn so zu sehen, aber es es war schön.

Sie lösten sich von einander und dann sah Cara plötzlich in meine Richtung.

,,Du kannst jetzt rauskommen." sagte sie und natürlich waren diese Worte an mich gerichtet.

Also trat ich aus meinem Versteck und lächelte die hier stehenden Personen unschuldig an.

,,Angel?" Erik sah mich überrascht an und kam auf mich zu.

Keine Sekunde später befand ich mich in seinen Armen.

,,Was machst du hier?" fragte er, als er sich wieder von mir löste.

Ich setzte an etwas zu sagen, doch dann sah ich aus dem Augenwinkel, wie mein Schwiegervater auf mich zu kam und drehte mich zu ihm um.

Erst sah er mich mit einer ernsten Miene an und ich dachte schon er würde mich einfach rausschmeißen, weil ich einfach ohne Bescheid zu geben hier aufgetaucht bin.

Doch dann schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen und wieder befand ich mich in einer Umarmung.

Zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich die Wärme von ihm ausgehend. Er hatte mich noch nie umarmt. Noch hatte er mir seine Zuneigung gezeigt.

Aber das hier war anders. Es zeigte mir, wie viel Damians Vater an mir liegt.

Und wie es aussah, war ich ihm sehr wichtig.

,,Schön dich wieder zu sehen mein Kind."

Er löste sich wieder von mir und sah mich neugierig an.

,,Also was verschafft dich wieder hier her? Du willst wissen, was mit Damian los ist, habe ich recht?"

Ich nickte sofort.

,,Wo ist er?"

,,Das weiß ich nicht genau. Aber ich habe mit ihm gesprochen. Er kommt morgen früh zurück."

,,Morgen erst?" Ich war enttäuscht. Ich dachte ich würde ihn heute noch sehen können.

,,Ich schlage vor, dass du und Cara heute den Tag hier zusammen verbringt und du hier schläfst. Du weißt ja, wo dein Zimmer ist. Schließlich ist das ja dein Zuhause."

Foeno lächelte mich warmherzig an und ich stimmte seinem Vorschlag sofort zu.

Schnell holte ich mein Handy raus und schrieb Jake, dass alles gut sei und ich erst morgen zurück kommen würde.

Dann spürte ich Caras Arm um mein Handgelenk, die mich mit sich durch das große Haus zog und mir einen wunderschönen Mutter-Tochter Tag versprach.

Forced Passion IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt