62) Brandt & Reus (1/2)

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Hallo Ihr Lieben, ich bin mit einer neuen Story zurück.

Wattpad hat mir in den letzten Monaten einige Probleme bereitet. Ich hatte meine E-Mail-Adresse geändert und sollte diese bestätigen. Allerdings kam die Email nie bei mir an. Also musste ich einen ganz anderen Weg finden. Doch jetzt bin ich wieder zurück.

Ich muss Euch warnen, diese Geschichte beinhaltet häusliche Gewalt. Wer es nicht lesen kann, sollte diese Geschichte überspringen.

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POV Julian Brandt:

Dieses Mal traf seine Faust mein Gesicht und ließ mich Sterne sehen. Ich glitt an der Wand herunter und ergab mich meinem Schicksal. "Wehr dich!"- schrie Sven mich an, doch ich kam seiner Aufforderung nicht nach. Ich wusste, dass er so früher oder später die Wut verlieren und von mir ablassen würde.

Ich wusste nicht, wie es soweit kommen konnte. Wir liebten uns doch! Aber dann verlor Sven seinen Job. Zunächst suchte er eine neue Anstellung, doch es flatterten nur Absagen ins Haus. Dann begann er zu trinken und irgendwann schlug er mich zum ersten Mal. Doch auch das ist bereits einige Monate her und es wurde immer schlimmer.

"Du musst ihn verlassen Jule." - kam es über das Telefon von Kai. "Er meint es doch gar nicht so." - stammelte ich. " ER MEINT ES NICHT SO?!" - rief Kai. "Jule! Irgendwann bringt er dich noch um." - ich wollte seinen Worten nicht glauben, aber Kai konnte sich nicht mehr stoppen. Ich hatte ja selber schon daran gedacht, meine Sachen zu packen.

Doch jedes Mal hatte ich zu lange gezögert und schließlich stand Sven wieder vor mir und entschuldigte sich bittersüß. Doch heute hatte er mich das erste Mal ins Gesicht geschlagen. Fieberhaft überlegte ich mir, was ich morgen beim Training den Jungs erzählen sollte. Denn dieses Veilchen ließ sich nicht verstecken.

"Gott Juli! Was ist passiert." - kam mir Marco bereits auf dem Parkplatz entgegen. "Bin ausgerutscht und auf den Couchtisch gefallen." - antwortete ich emotionslos und erkannte deutlich die Zweifel in Marco's Blick. Doch er harkte nicht weiter nach. Das Training war die reinste Katastrophe. Alles tat mir weh und ich konnte kaum eine Aufgabe zufriedenstellend erfüllen.

Dementsprechend mies war meine Laune, als ich die Umkleide betrat. Sorgfältig verstaute ich meine Klamotten in meiner Trainingstasche und wollte nur schnell nach Hause. "Willst du nicht duschen?" - kam die Frage von Marco, der mich erneut sehr skeptisch ansah. "Mache ich zu Hause. Möchte wirklich nur noch ins Bett."

Dabei kroch mir schon bei meiner Antwort die Angst hoch. Marco glaubte mir kein Wort. "Juli, bitte. Wir beide wissen, dass das so nicht stimmt verdammt. Rede bitte mit mir." - flehte er mich an. Ich schüttelte den Kopf, drehte mich um und verließ die Kabine. Mit zitternden Händen öffnete ich unsere Haustür. Sofort kam mir der Geruch von Bier und Schnaps entgegen.

Leise schloss ich die Tür wieder und brachte meine Trainingssachen in die Waschmaschine und begann zu duschen. Vorsichtig begutachtete ich meine Hämatome, bevor ich mir frische Sachen überzog und mich in die Küche begab. Leise begann ich das Essen vorzubereiten, doch anscheinend nicht leise genug.

"Wo warst du solange?" - kam es aus Sven heraus gepresst. "Ich habe nur eben noch meine Sachen in die Waschmaschine gesteckt und bin dann noch unter die Dusche. Ich war direkt nach dem Training losgefahren. Hatte mich nicht einmal umgezogen." - versuchte ich in einem neutralen Ton zu antworten, doch meine Stimme bebte ein wenig.

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