11) Hitz & Bürki

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POV Marwin Hitz:

Der Wechsel 2018 zum BVB war das Beste, was mir passieren konnte. Ich fühlte mich sofort wohl, da die Mannschaft mich sehr gut aufgenommen hatte. Zwar war ich immer die Nummer 2 hinter dem jüngeren Roman Bürki, aber er war auch einfach grandios in seinem Job. Aber auch als Kollege und Freund war er fantastisch!

Er sagte mir stets, dass ich eine sehr wichtige Position inne hatte und dass ich immer topfit sein müsste, da er sich immer mal verletzen könnte. Er forderte mich ganz ordentlich im Training, aber dadurch wurde ich auch immer besser. Auch in der Nationalmannschaft war ich hinter ihm die Nummer 2. Ich verbrachte sehr viel Zeit mit ihm.

Wir hatten immer sehr viel Spass zusammen und blödelten auch gerne einmal herum. Wie gesagt, ich fühlte mich sehr wohl. Die Mannschaft war wie eine zweite Familie für mich und Roman mein engster Vertrauter. Doch jetzt war alles anders! Ich hatte mich verliebt und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Denn es war nicht irgendwer, in den ich mich verliebt hatte. Nein, es war Roman!

Zuerst versuchte ich, es mir nicht anmerken zu lassen und weiterhin ganz normal mit ihm umzugehen. Doch meine Gefühle und mein Körper spielten immer mehr verrückt, wenn ich in seiner Nähe war. Ich war mir sicher, dass er niemals das Gleiche für mich empfinden würde. Doch Dortmund war jetzt mein Zuhause! Das würde ich verlieren, wenn ich ihm meine Gefühle gestehen würde.

Langsam distanzierte ich mich von ihm, versuchte aber, dass es nicht zu auffällig war. Immer häufiger saß ich nun weinend alleine zu Hause. Die Reaktionen meines Körpers wurden immer schlimmer. Dadurch fiel mir das Training in seiner Nähe auch immer schwerer. Ich vergaß immer häufiger zu essen und an Schlaf war auch nur noch sehr selten zu denken.

Es tat so unglaublich weh, ihn zu sehen und nicht küssen zu dürfen! Alles in mir schrie nach Roman! Inzwischen begann ich auch die Mannschaftsabende zu schwänzen. Es war ja auch einfach nur ein geselliges Beisammensein mit ein paar Flaschen Bier. Aber wenn ich alkoholisiert war, lag mir mein Herz quasi auf der Zunge. Bier wirkte auf mich wie "Laberwasser"!

Ich durfte es auf gar keinen Fall riskieren, meine Gefühle zu verraten! Das wäre der Anfang vom Ende! Mir war durchaus bewusst, dass es irgendwann auffallen würde, dass etwas mit mir nicht stimmte. Doch ich hoffte, dass ich noch etwas mehr Zeit hätte. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

"Hey Marwin!" - hörte ich Roman hinter mir rufen, nachdem ich den achten Mannschaftsabend geschwänzt hatte. "Warte mal! Können wir reden?" - schon war er bei mir und drehte mich an meiner Schulter zu sich um. Meine gesamte Haut begann zu kribbeln und in meinem Bauch begannen die Schmetterlinge zu fliegen.

Ich durfte jetzt bloß nicht rot werden! Ich kämpfte mit mir selber, denn ich konnte diesem Gespräch jetzt nicht mehr ausweichen. "Was gibt's denn?" - fragte ich ihn also. "Das frage ich dich Marwin. Du bist verkrampft, hälst dich von allem fern und ganz besonders von mir. Habe ich irgendetwas falsch gemacht?" - er sah mich traurig an und ich schüttelte sofort mit dem Kopf.

"Nein Roman. Ich habe nur gerade eine sehr schlechte Phase. Da muss ich alleine durch." - "Nein Marwin! Wir sind alle für dich da! ICH BIN für dich da! Rede bitte mit mir. Wir finden gemeinsam eine Lösung, damit du da wieder raus kommst." - "Roman... bitte... es tut mir leid. Ich kann da nicht drüber reden. Es liegt nicht an dir." - sagte ich rasch und drehte mich um.

Jetzt musste ich hier ganz schnell weg, denn ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich schnappte mir nur schnell meine Tasche aus der Kabine und kassierte dafür sehr viele fragende Blicke. Doch ich rannte mit meiner Tasche unter dem Arm einfach zum Auto und fuhr los. Ich schaffte es gerade so heile nach Hause.

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