22) Götze & Reus 2/2

1K 38 8
                                    

POV Mario Götze:

Wieder einmal saß ich hier alleine! Das kam in letzter Zeit immer häufiger vor, aber gerade heute schmerzte es ganz besonders! Marco hatte noch nie einen unserer Jahrestage vergessen. Ganz im Gegenteil, dass passierte eher mir! Doch heute an unserem 6. Jahrestag war Marco schon verschwunden, als ich aufwachte. Lediglich eine kurze Notiz hing an der Kaffeemaschine.

Darauf stand, dass er noch etwas ganz dringendes zu erledigen hätte. Niedergeschlagen machte ich mir einen Tee und verzog mich auf unsere Couch. Ich konnte es nicht verhindern, dass bei mir die Tränen begannen zu laufen. Ich liebte diesen Mann so unendlich, doch in den letzten Wochen war ich immer häufiger alleine. Das konnte ja eigentlich nur eins bedeuten.

Ich versank also wieder einmal in meine Selbstzweifel. Ich meine, schaut euch Marco doch nur einmal an! Er ist einfach unglaublich perfekt! Seine Haare, sein Gesicht, sein Lachen! Alles einfach nur perfekt! Und ich? Durch meine Erkrankung, bei der ich Cortison brauchte, war ich unheimlich auseinander gegangen. Marco hatte zwar immer gesagt, dass er mich trotzdem einfach nur wunderschön fand.

Doch auch in letzter Zeit, nachdem ich meine Karriere an den Nagel gehängt hatte, fiel es mir sehr schwer, mein Gewicht zu halten. Abnehmen klappte schon einmal so gar nicht! Es gab bestimmt jemand anderen, der ihn viel glücklicher machen konnte. Normalerweise war Marco in diesen Phasen immer bei mir, um mich wieder aus diesem Tief heraus zu holen. Doch in den letzten Wochen bekam er es gar nicht mit, dass ich erneut in eine solche Phase hineinglitt.

Ich wusste gar nicht, wie lange ich hier so zusammengekauert saß. Doch plötzlich schellte es an der Tür. Eigentlich wollte ich gar nicht öffnen, doch Derjenige, der dort vor der Tür stand, war ziemlich hartnäckig und klingelte schließlich sogar Sturm. Also erhob ich mich doch von der Couch und schlurfte zur Tür. Ganz langsam öffnete ich sie.

"Gott Mario! Sunny! Wie siehst du denn aus?" - brach es aus Schmelle heraus, als er mich sah und schob mich direkt wieder ins Wohnzimmer. "Marco hat... er... er..." - "Mario! Gar nichts hat Marco! Ich soll dich abholen und zu ihm bringen, aber so wie du aussiehst, geht das mal gar nicht." - "Aber er... ich dachte... er hat mich so oft alleine gelassen."

"Sunny! Schau mich an! Marco hat in den letzten Wochen eine Überraschung für dich geplant. Für heute. Das war ein wenig aufwendiger als gedacht, denn es sollte etwas ganz besonderes werden." - "Wirklich? Ohhh Gott... ich..." - "Gott Sunny! Jetzt hör doch bitte auf zu weinen. Das wird großartig werden. Na los, geh unter die Dusche. Ich sage Marco Bescheid, dass es etwas später wird und lege dir etwas zum Anziehen raus."

Ich war echt sowas von blöd! Sofort rannte ich die Treppe hinauf, schnappte mir eine frische Boxershorts und verschwand unter die Dusche. Als ich ins Schlafzimmer ging, um mich anzuziehen, hatte Marcel mir einen Anzug heraus gesucht. Nun wurde ich dann doch leicht nervös. Was hatte mein Schatz nur mit mir vor?

"So eine Scheisse Mann!" - diese dämliche Krawatte wollte sich einfach nicht binden lassen. "Hey, was ist denn los?" - steckte Marcel seinen Kopf durch die Tür und sah sofort das Problem. Er begann breit zu grinsen. "Na komm, ich mach das schon. Bist du jetzt etwa nervös?" - sagte er schmunzelnd und begann meine Krawatte zu binden.

Ich konnte nur nicken und lief knallrot an. Meine Hände zitterten und waren nass geschwitzt. "So! Sehr schick Herr Götze! Na komm, dann lassen wir deinen Schatz mal nicht länger warten!" - strahlte Marcel mich an und nahm mich an die Hand. Schweigend folgte ich ihm und stieg in seinen Wagen. Desto länger die Fahrt dauerte, desto nervöser wurde ich.

Ich war dermaßen nervös, dass ich nicht einmal wusste, wo es hinging, obwohl ich Dortmund eigentlich wie meine Westentasche kannte. Doch heute kamen mir alle Straßen unbekannt vor. Dann hielt Marcel an und ich sah ihn nur fragend an. Wieder lachte er auf und stieg aus. Er öffnete mir die Tür. Doch als ich aussteigen wollte, kam ich nicht hoch.

Oneshots Fußball boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt