Oneshots Fußball boyxboy

15) Havertz & Brandt

POV Kai Havertz:

Er war einfach gegangen! Klammheimlich. Über Nacht. Mit all seinen Sachen! Wen ich meine? Julian! Mein Juli! Und damit meine ich nicht seinen Wechsel nach Dortmund. Nein! Er war aus meinem Leben gegangen. Dabei wollte ich doch den Rest meines Lebens mit ihm verbringen! Doch ich hatte es übertrieben. Er wollte mehrfach mit mir reden, doch ich hatte keine Zeit.

Er hatte es auch mehrfach angedeutet, doch ich ging lieber feiern. Und jetzt war er weg! Wir hatten es uns so schön gemacht. Auf halber Strecke zwischen Leverkusen und Dortmund hatten wir uns gemeinsam ein kleines Häuschen eingerichtet. Doch jetzt saß ich hier ganz alleine. Ohne ihn wusste ich nichts mehr mit mir anzufangen.

Juli wollte mit mir reden, doch ich war lieber mit ein paar Kumpels in die Disco gefahren. Als ich die Nacht zurück kam, war mir gar nicht aufgefallen, dass das Bett neben mir leer war. Auch als ich morgens oder eher gesagt mittags wach wurde, fiel mir nicht auf, dass das Bett neben mir unberührt war. Doch als ich in die Küche ging, um mir einen Kaffee zu machen, hing ein Brief an der Kaffeemaschine.

"Lieber Kai! Ich wollte ja mehrfach mit dir reden, doch du bist immer lieber feiern gegangen. Ich kann das so nicht mehr. Du hast für mich gar keine Zeit mehr und ich frage mich mittlerweile wirklich, ob du mich überhaupt noch liebst. Ich brauche Abstand. Ich weiß nicht, ob das mit uns so noch einen Sinn hat. Darüber muss ich mir jetzt erst einmal klar werden. In Liebe Julian." - mir schossen sofort die Tränen in die Augen, als ich es las.

Jetzt war er weg! Ich war sofort ins Schlafzimmer gerannt. Doch all seine Sachen waren weg! Erst jetzt realisierte ich, dass ich ganz alleine war und brach zusammen. Was hatte ich nur getan?! Er wollte sooft mal wieder etwas nur mit mir alleine unternehmen. Doch ich wollte feiern! Ich hatte ihn von mir weggeschoben! Dabei brauchte ich ihn doch!

Es dauerte ewig bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich Kevin anrufen konnte. Dennoch verstand er nicht wirklich, was ich ihm erzählen wollte. Deshalb kam er direkt zu mir. Es dauerte bis tief in die Nacht, ehe er sich traute, mich alleine zu lassen. "Kai! Kämpfe um Julian! Zeig ihm endlich, wie wichtig er für dich ist! Sonst gehst du kaputt!" - sagte er mir in der Haustür und ließ mich dann alleine.

Kevin hatte recht! Jetzt musste ich um Julian kämpfen! Doch wie? Ich überlegte eine Weile und setzte mich dann an den Tisch. Ich schrieb ihm einen Brief. Dabei liefen mir die Tränen über die Wangen und tropften auf das Blatt Papier. Gleich am nächsten Morgen brachte ich ihn zur Post und legte mich erst anschließend zum Schlafen hin. Ich wollte auch nicht zum Training gehen.

Ich ging gar nicht mehr aus dem Haus. Hin und wieder kam Kevin vorbei. Meist brachte er dann etwas zu essen mit, was ich mir dann herunter würgte, um ihn zu beruhigen. Eigentlich konnte ich nichts essen. Sobald Kevin dann gegangen war, brachte ich das Essen auch wieder zur Toilette. Jeden Tag schrieb ich Julian mindestens zwei Whatsapp. Doch er las keine davon. Ich konnte nicht mehr schlafen, nichts mehr essen.

Ich weinte fast den gesamten Tag. Nach vier Wochen schrieb ich Julian erneut einen Brief und ließ ihn von Kevin, der inzwischen jeden Tag kam, zur Post bringen. Da ich nicht mehr zum Training ging, bekam ich auch langsam Stress mit dem Verein. Aber das war mir egal. Mir war alles egal! Ohne Julian war mein Leben nichts mehr wert! Ohne ihn bedeutete mir auch der Fußball nichts mehr!

Auch nach acht Wochen kam keine Reaktion von Julian. Ich konnte nicht mehr! Inzwischen hatte ich auch angefangen, mich selber zu verletzen. Die innere Leere ohne Julian war einfach unerträglich! Erneut schrieb ich Julian einen letzten Brief. Auch diesen gab ich Kevin mit. Doch ab da ließ ich auch Kevin nicht mehr zu mir ins Haus. Es machte doch einfach alles keinen Sinn mehr!

Talent für Fußball hin oder her. Ohne Julian war ich nicht in der Lage zu leben! Er hatte alles von mir einfach mitgenommen! Mit meinem Verhalten hatte ich das für mich Wichtigste auf der Welt verloren!