3) Hummels & Höwedes

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POV Mats Hummels:

Bene und ich waren schon immer beste Freunde. Obwohl es zwischen einem Schalker und einem Borussen doch eher untypisch war. Er war immer für mich da und ich für ihn. Wir konnten auch stundenlang miteinander telefonieren. Er wusste einfach alles von mir.

Doch nach dem WM-Titel wurde alles anders. Das Gefühl veränderte sich. Schon kurz nach dem Abpfiff des Finals, das wir mit 1:0 gewannen, fiel es mir zum ersten Mal auf. Als Bene mich umarmte, begann meine gesamte Haut zu kribbeln und mir lief ein wohlig-warmer Schauer den Rücken herunter.

Bei jeder Begegnung wurde es schlimmer. Ich musste sofort strahlen, wenn ich nur seinen Namen oder seine Stimme hörte. Wenn wir uns trafen, begann mein Herz zu rasen und in meinem Bauch überschlugen sich die Schmetterlinge. Ich hatte mich in meinen besten Freund verliebt!

Deshalb war ich auch gewechselt. Ich hatte gehofft, wenn ich ihn nicht mehr sooft sah, dass es dann besser werden würde. Doch es hat nicht funktioniert, ganz im Gegenteil. Es wurde noch schlimmer. Dazu war Bayern nicht Dortmund.

Ich hatte mich nie wirklich wohl gefühlt. Dann wurden auch noch die Telefonate mit Bene plötzlich immer weniger und oberflächlicher. Das tat weh. Ich weinte mich immer öfter in den Schlaf. Also entschied ich mich für einer Rückkehr nach Dortmund.

Es war alles schon in trockenen Tüchern, da erfuhr ich aus den Medien, dass Bene nach Moskau gehen würde. Warum? Was war da zwischen uns passiert? Hatte er etwa bemerkt, dass ich mich in ihn verliebt hatte? Ich brach zusammen und konnte drei Tage gar nichts machen. Nicht einmal essen.

Ich saß zu Hause und heulte den ganzen Tag. Als dann Schmelle, Pisczu und Marco für den Umzug kamen, war noch nichts vorbereitet und ich lag noch im Bett. Unrasiert, mit tiefen Augenringen und im Schlafanzug öffnete ich die Tür.

"Gott Mats! Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?!" - brach es aus Schmelle heraus und ich fiel ihm heulend in die Arme. Mit Hilfe von Pisczu brachte er mich ins Wohnzimmer und ließ mich weinen, während Marco und Lukasz begannen, alles in die bereit stehenden Umzugskartons zu verstauen.

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, erzählte ich den Dreien alles. Immer wieder musste ich aufschluchzen. Zum Schluss begann ich wieder hemmungslos zu weinen und sie ließen es zu. Sie packten einfach weiter meine Sachen zusammen. Diese Nacht schliefen wir dann alle zusammen in meinem Wohnzimmer.

So war das eigentlich nicht geplant gewesen. Wir wollten abends schon meine Sachen in meiner neuen Wohnung gebracht haben. So planten wir das dann für den folgenden Abend. Es tat mir gut mit den Dreien darüber gesprochen zu haben. So schafften wir schließlich am nächsten Tag den Umzug.

"Geh zu Bene und sag es ihm. So macht es dich kaputt Mats." - sagte Marcel, als er sich abends von mir verabschiedete und Lukasz und Marco stimmten ihm zu. "Das kann ich nicht. Er wird meine Gefühle niemals erwidern." - "Das weißt du nicht. Aber so kannst du nicht weiter machen, Mats."

Er hatte ja recht. Aber ich wusste nicht, ob ich es wirklich schaffen konnte. Die folgenden Tage zerbrach ich mir den Kopf, wie ich es am besten anstellen sollte. Ich stellte mir jede nur erdenkliche Reaktion von Bene vor. Doch ich schaffte es bis zum Trainingsstart nicht, zu Benedikt zu gehen, geschweige denn ihn anzurufen.

So begann der Fußballalltag und ich schob ein Gespräch mit Bene immer weiter vor mir her. Das führte auch dazu, dass ich mich immer weiter zurück zog. Außer zum Training und den Spielen verließ ich mein Haus nicht mehr. Nachdem wir dann das erste Spiel verloren hatten, auch durch viele deutliche Fehler von mir, versuchte ich dann doch Bene zu erreichen.

Doch er ging nicht ans Telefon. So schrieb ich ihm einfach eine Nachricht: "Bene, bitte! Was zur Hölle habe ich getan, dass unsere Freundschaft so zu Bruch gegangen ist? Ich brauche dich doch!" Danach schaltete ich mein Handy aus und brach erneut zusammen.

Oneshots Fußball boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt