Dangerous taste

Teil 21

Der Flieger landet pünktlich in München und am Flughafen trennen sich unsere Wege, weil jeder in ein anderes Taxi steigt. Im Hotel sortiere ich die ganzen Klamotten für den Waschsalon, müde sitze ich vor den Waschmaschinen und beobachte wie die Trommel die Wäsche hin und her wirft. Verfrachte die nassen Sachen in den Trockner und warte nochmal zwei Stunden, bevor ich sie ordentlich gefaltet in die Taschen zurück packe. Seit ich ausgezogen bin, ist das der einzige Punkt, der mich stört, vielleicht beauftrage ich endlich einen Makler, dass der sich um eine neue Wohnung für mich kümmert, und so lange genieße ich einfach den Hotelservice.

Ich biege auf den Parkplatz und sehe im Augenwinkel Caro aus ihrem Auto steigen. Sie erkennt mich sofort und wartet bis ich gerade in der Lücke neben ihr stehe.

"Das trifft sich ja hervorragend, ich habe den ganzen Kofferraum voller frischer Wäsche", ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und drücke ihr eine Tasche in die Hand, die anderen trage ich selbst.

"Wie waren die letzten Tage?"

"Warum?"

"Gabriella, ich weiß, dass du mit Durand eine Affäre hast, der Kerl steckt gewaltig in der Scheiße und verschwindet zwei Tage mal ebenso von der Bildfläche und zum gleichen Zeitpunkt, bist du krank", sagt sie leicht angefressen auf dem Weg zum Lift.

"Er hat mir erzählt, dass sein Restaurant im Moment etwas in Schieflage geraten ist", wir steigen auf meiner Etage aus und lassen die Taschen vor dem Schrank fallen. Ich öffne ein Fenster und drehe mich zu Caro.

"Wir wissen das er die Drogen verteilt, mehr aber nicht, das reicht höchstens für eine Bewährungsstrafe. Aber ich will die Hintermänner und Drahtzieher, für was betreiben wir denn sonst so einen Aufwand, dann hätte ich mir dieses Praktikum auch schenken können", sage ich mit verschränkten Armen und blicke in das finstere Gesicht meiner besten Freundin und Lieblingskollegin.

"Das ist alles richtig, hast du wenigstens rausgefunden, wann er die nächste Lieferung erwartet? Damit wir dem ganzen Debakel endlich ein Ende setzen können", sie steckt die Hände in die Hosentaschen und kommt zu mir.

"Nein, aber es hörte sich, laut seinen Aussagen, nach ein paar Tagen an. Lass uns eine Kleinigkeit essen, ich verhungere gleich, außer einem Croissant habe ich noch nichts im Magen", ich kippe das Fenster an, um die Wäsche kann ich mich auch später noch kümmern. Wir fahren mit dem Aufzug runter ins Restaurant, bestellen zwei Cheeseburger und Pommes, ich tunke sie gerade in die Mayonnaise und Caro trinkt einen Schluck Cola, dabei sieht sich mich prüfend an.

"Was?", frage ich neugierig und esse weiter.

"Dich hat es ganz schön erwischt, das gefällt mir nicht, warum gerade er? Du bist erst mit Vince auf die Fresse gefallen und stürzt dich Hals über Kopf ins nächste Drama."

"Er ist der erste Mann, der mich spüren lässt, dass ich ihm genüge, das ihm meine Kurven nichts ausmachen. Verdammt, wieso steckt er in der Drogensache mit drin?", ich wische mit dem Finger den restlichen Käse vom Teller, der runter getropft war.

"Ich habe mir den arabischen Clan genauer angesehen und festgestellt, dass Spuren nach Italien führen, aber dort im Sand verlaufen", ich lasse die letzten Pommes fallen und schlucke hart.

"Italien?", frage ich lauter, als beabsichtig.

"Ja, was ist denn daran so ungewöhnlich, dass du ein paar Oktaven höher sprichst?"

"Scheiße. Liu hat für mich den Zettel aus dem abgetrennten Schädel genauer untersucht und ich war mir sicher, dass ich die Initialen schon mal gesehen habe, aber nicht weiß wo. Ein guter Freund auf Sizilien hat mir einen Namen genannt, den ich gegoogelt habe, er steht in Zusammenhang mit einem riesigen Drogenkartell. Wenn die wirklich dahinter stecken, brauchen wir das SEK für den Zugriff im délice. Der Leiter steckt meiner Meinung nach, tiefer in der Scheiße, als wir bis jetzt angenommen haben, ich werde gleich einen unverbindlichen Abstecher dorthin unternehmen und schauen, was ich rausfinden kann. Wir sehen uns morgen pünktlich um acht im Büro."