Ein lockeres streicheln auf der Schulter weckt mich, ich liege mit dem Gesicht zu Pierre und schlage die Augen auf. Er lächelt mich munter an und tanzt mit den Fingern tiefer.
"Bonjour ma chére", flüstert er und ich schmelze dahin. "Hast du Hunger?", mein Magen gibt ein zustimmendes Knurren von sich und er lehnt sich dichter, um mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Wie ist das Frühstück hier, genauso unterirdisch wie der Wein?!"
"Ich denke, es genügt deinen Ansprüchen nicht. Für mich und mein mageres Gehalt reicht es, ich bin aber auch nicht besonders anspruchsvoll", ich strecke mich ein wenig und stelle erstaunt fest, dass ich ein leichtes Muskelziehen verspüre, obwohl ich gar keinen Sport betrieben habe. Seit wann bekommt von ausgiebigem Sex, Muskelkater?! Okay, es war schon heftig letzte Nacht, aber das ist noch nie passiert, verdammter Mist, was macht Pierre mit mir?!
"Zieh dich an, wir frühstücken im Restaurant", er springt aus dem Bett, sammelt seine Klamotten vom Boden auf und verschwindet im Bad. Mein Handy fängt an, auf dem Nachtschrank munter vor sich hin zu vibrieren, ich strecke eine Hand aus, es ist Caro.
"Guten Morgen", ich schiebe mich an der Bettrückwand nach oben.
"Hast du mal auf die Uhr gesehen?! Es ist fast Mittag, ich warte seit zwei Stunden auf dich, wo steckst du?!", begrüßt sie mich und ich halte das Telefon vom Ohr und stelle mit Erschrecken fest, das es gleich zwölf Uhr ist, eigentlich waren wir um zehn verabredet. "Du bist mir eine, gestern versetzt du mich beim Mittagessen und jetzt vergisst du unser Meeting. Was ist denn los mit dir, dass passiert dir sonst nie?!", Pierre kommt mit nassen Haaren aus dem Bad, ein paar einzelne Strähnen hängen ihm locker in die Stirn und er sieht verdammt sexy aus. Ich räuspere mich und schaue weg.
"Ich ruf dich später zurück, ich glaub, es hat geklingelt", würge ich meine beste Freundin schnell ab, damit Pierre bloß keinen Verdacht schöpft. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, ich wische ein paar imaginäre Fusseln von der Bettdecke und er kniet sich zu mir auf den Rand der Matratze.
"Du hast leicht rote Wangen, was verbirgst du vor mir?! Einen Ehemann, oder hast du etwas angestellt und bist deswegen in einem Hotel untergetaucht?!", ich antworte nicht, sondern ziehe ihn am Ausschnitt seines Hoodies zu mir und küsse ihn leidenschaftlich. Er erwidert den Kuss mit der gleichen Intensität und drückt mich tiefer in das weiche Bett, trotz der Decke spüre ich die wachsende Beule in seiner Jeans sehr deutlich. Bis sich mein knurrender Magen erneut meldet.
"Du musst dringend etwas essen, dieser Störenfried gibt keine Ruhe", grinst er an meinem Mund und löst sich von mir. Ich suche ebenfalls meine Sachen zusammen und dusche schnell. Die Haare binde ich zu einem unordentlichen Zopf, ein paar lose Strähnen rahmen das Gesicht locker ein. Pierre steht am Fenster und schaut in den wolkenlosen blauen Himmel.
"Gehen wir?", frage ich leise hinter ihm und stecke das Handy in die Tasche meiner Hose. Natürlich, ganz selbstverständlich, greift er nach der linken Hand von mir, so verlassen wir das Hotel und schlendern ganz in Ruhe zum Restaurant.
In der Küche herrscht das alltäglich kontrollierte Chaos, was mir in den letzten zwei Wochen irgendwie ans Herz gewachsen ist. Ich mache mich auf den Weg zur Umkleide, Pierre schaut nach, ob die Küchencrew und das übrige Personal komplett ist und lehnt im Türrahmen, als ich die Tür vom Spint schließe.
"Ich habe dir etwas zu essen versprochen, bekommst du gleich. Erst will ich noch einen Kuss, denn ich kann dich in den nächsten Stunden nicht küssen", er wirft einen Blick in alle Richtungen und zieht mich dicht an sich heran, verschließt unsere Lippen, das süße Pochen zwischen den Beinen nimmt zu und ich schiebe mutig, unauffällig eine Hand in seinen Schritt. Pierre keucht leise und lässt seine Hand in meiner Hose verschwinden, drückt mich zurück in die Umkleide und von innen gegen die Tür. Aber wir werden vom Versuch, sie von außen zu öffnen unterbrochen. Wir springen auseinander und ich schließe die letzten zwei Knöpfe der Kochjacke, räuspere mich kurz und Dennis sieht uns misstrauisch an.
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Dangerous taste
Romance„Lauf Gabriella, vor deiner Vergangenheit kannst du nicht fliehen, ich finde dich, immer!" Hauptkommissarin Gabriella Farina wird undercover auf den exzentrischen Sterne-Koch Pierre Durand angesetzt, der in der Schickeria von München ganz spezielle...