Teil 11

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Ich springe in meinen roten Flitzer, düse zum Hotel und parke kerzengerade, rückwärts ein, im Laufschritt steuer ich die Bar an. Scanne die Personen ab, bis ich ihn erkenne. Er trägt einen dunkelblauen Hoodie, schwarze Jeans, Haare ordentlich gekämmt, die zwei Männer die sich neben ihm unterhalten, tragen Anzüge und Pierre hebt sich deutlich von ihnen ab.

Unauffällig lege ich eine Hand auf dem polierten Tresen ab und bestelle einen Aperol-Spritz, lächelnd dreht er sich zu mir und haucht einen Kuss rechts und links auf meine Wange.

"Was ist denn so dringend, dass ich extra mein Mittagessen abgesagt habe?!", der Barkeeper stellt das Glas ab und ich rühre mit dem Strohhalm um. Die Eiswürfel klirren an den Rand und ich trinke einen großen Schluck. Er sieht mich aufmerksam mit seinen dunkelblauen Augen an und schwenkt den Rotwein im Licht.

"Der Wein ist unterirdisch, in welcher Absteige bist du hier gelandet?!", ich stelle mich gerade hin und hole leise tief Luft.

"Ich bin eine kleine Praktikantin, die von ihren Ersparnissen lebt, und kein abgehobener Zwei-Sterne-Koch. Mein Ex hat mich beschissen und ich bin aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen, urteile nicht voreilig, wenn du die Hintergründe nicht kennst", sein Kiefer gibt ein mahlendes Geräusch von sich und er legt sanft eine Hand über meine.

"Du bist exquisit, nicht klein, und dein Ex ist ein verdammter Idiot", die Überzeugung in seiner Stimme, beschert mir weiche Knie, solche Komplimente habe ich noch nie von einem Mann gehört. Na gut, mir fehlt auf diesem Gebiet die Erfahrung, Vince war bisher die einzige feste Beziehung und die ist bekannterweise gescheitert. Mit Pierre ist alles aufregend, unverbindlich und ich habe etwas Angst, wohin das Ganze mit uns führt. So wie er mich gerade ansieht, in den nächsten Minuten in mein Zimmer.

"Wir setzen fort, was in der Küche angefangen hat und durch das blöde Telefon unterbrochen wurde", flüstert er mir ins Ohr, trinkt seinen Wein aus und deutet dem Barkeeper an, es zu befüllen. Er schnappt sich den Aperol und sein Glas und nickt in Richtung der Aufzüge. Ich drücke den Knopf für die oberen Etagen, die Türen gleiten geräuschlos auf und die Stille zwischen uns fühlt sich erdrückend an. Ich gehe voraus, stecke die Schlüsselkarte in den Schlitz, stelle mich in den Rahmen, Pierre betritt mit langsamen Schritten das Zimmer und ich hänge das Schild, Bitte nicht stören, auf und die Tür fällt mit einem ohrenbetäubenden Knall, aufgrund der Ruhe zu. Er stellt die Gläser auf den rechten Nachtschrank und wirft einen Blick aus dem Panoramafenster. Die Nachmittagssonne lässt die Innenstadt in warmen Farben erstrahlen, etwas unbehaglich und mit Abstand zu ihm, sehe ich ebenfalls aus dem Fenster. Die Spannung zwischen uns ist kaum auszuhalten, aber ich traue mich einfach nicht, den entscheidenden Schritt als Erste zu wagen.

In meinem Hinterkopf schreit mein schlechtes Gewissen: "Er ist der Hauptverdächtige, du stehst in einem Hotelzimmer neben ihm und kannst an nichts anderes denken, außer wie du ihn am besten ins Bett kriegst?!"

"Gabriella", mein Name aus seinem Mund klingt wie Musik. "Ich habe keine Ahnung, was das zwischen uns ist, aber du hast geschafft, dass ich nach vielen Jahren, wieder fühle. Du erfüllst mich mit Lebensfreude, Liebe und Zukunftswünschen", seine Finger finden meine, er verschränkt sie und ich schaue ihn von der Seite an. Er zieht mich magisch an.

"Scheiß drauf", flüstere ich und küsse ihn, zuerst vorsichtig und schließlich mit voller Leidenschaft. Pierre dirigiert mich rückwärts in Richtung Bett und als ich die Kante in den Kniekehlen spüre, ziehe ich ihn mit. Leicht außer Atem landen wir auf der weichen Matratze und ich merke seine pochende Erektion an der richtigen Stelle. Der Reißverschluss der Jeans verstärkt das Empfinden noch mehr und ich versuche, ein Stöhnen zu unterdrücken.

Pierre unterbricht den Kuss, streift den Hoodie über den Kopf, wirft ihn auf den Boden und eine Hand verschwindet unter meinem Oberteil, was er mir geschickt auszieht. Warum zur Hölle, trage ich eigentlich wieder einen alten Baumwollschlüpfer und einen BH, der seine besten Tage hinter sich hat?! Ohne sich weiter um meine Unterwäsche zu kümmern, fliegt ein Teil nach dem anderen vor oder neben das Bett. Seine weiche, feuchte Zunge erkundet meinen Busen, die steifen Nippel, mein Bauch und wandert eine Etage tiefer.

Dangerous taste Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt