Kapitel 8

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„Ich könnte deine Erinnerungen an mich löschen?", schlug er nach einer Weile vor. Geschockt trat ich einen Schritt von ihm weg, um ihm in die Augen zu sehen. „Das meinst du doch nicht ernst? Die Liebe vergisst nie. Ich vergesse dich nie!" In seinen Augen spiegelte sich die pure Verzweiflung. „Aber es wäre das Beste für uns beide, das weißt du.", sagte er schließlich und hob seinen Zauberstab, bereit meine Erinnerungen an ihn zu rauben. Ohne zu zögern zog ich meinen Zauberstab hervor und meinte nur müde: „Expelliarmus". Severus Stab flog weg und er sah mich bedauernd an. „Das kannst du mir nicht antun. DU bist das Beste für mich. Versteh das doch. Ich kann dich nicht schon wieder verlieren, wenn ich dich gerade erst gewonnen habe. Aber ich kann mich dir sowieso nicht widersetzten." Ich war den Tränen nahe, aber ich würde mich gegen seinen Willen nicht wehren. Wenn er es so wollte, dann sollte es so sein. Mit einem winzigen Kopfschütteln bückte ich mich nach seinem Zauberstab, den ich kurz zuvor zu Boden geschmissen hatte. Er nahm ihn entgegen und starrte ihn an. Sehr leise vernahm ich ein „Orchideus". Verwundert runzelte ich die Stirn. Das war ganz und gar kein Vergessenszauber. Aus der Spitze des Stabes entspross ein kleiner Orchideenstrauch und er pflückte eine der Blumen behutsam ab. Den Rest des Strauches ließ er wieder verschwinden. Unsicher blickte ich ihn an. Was hatte er vor? Vorsichtig steckte er die Blume in mein dunkles Haar, danach legte er die Hand an meine Wange. „Esila, ich würde dich nie absichtlich verletzten wollen, deshalb werde ich es nicht tun. Außerdem kann ich schlecht einen Vergessenszauber an mir selbst anwenden. Ich könnte es nicht ertragen, dass du dich nicht an mich erinnern kannst. Das war eine Schnapsidee, ein Impuls aus Verzweiflung. Ich bleibe solange bei dir, bis du mich wegschickst. Das verspreche ich dir." Eine Träne glitt aus meinem Augenwinkel in seine Hand. Langsam stellte ich mich auf Zehenspitzen und küsste ihn. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und als wir uns atemlos voneinander lösten, murmelte ich: „Dann bleibst du für immer bei mir." Daraufhin grinste er schräg, nahm mich bei dir Hand und wir liefen in Richtung seiner Räume.

„Wenn Dumbledore noch da ist, musst du leider Gottes in die Schlafsäle gehen. Wenn nicht, kannst du gerne bei mir bleiben.", sagte er schließlich, als wir kurz vor seinem Büro waren. Ich grinste und hoffte Dumbledore war bereits gegangen. Und tatsächlich, meine Gebete wurden erhört. Das einzige, was von dem Direktor übrig geblieben war, war ein kleiner Zettel auf dem Schreibtisch, der eine Nachricht für Severus beinhaltete. Er sollte morgen zu ihm ins Büro kommen, doch darum machten wir uns jetzt keine Sorgen. Wir gingen in Severus Zimmer. Ich zog mir wie die vorherige Nacht ein Shirt von Severus an und er nur eine Boxershorts. Müde, weil der Tag auslaugend war, kuschelten wir uns nebeneinander in sein riesiges Bett. Seine Brust war so verlockend, dass ich meinen Kopf darauf legte und mit dem Zeigefinger fuhr ich die Konturen seiner Muskeln nach. Seufzend legte er den Arm um mich und streichelte mir über das Haar. Mein Atem wurde immer langsam, doch bevor ich gänzlich einschlafen konnte flüsterte ich: „Ich liebe dich, Severus", und er antwortete: „Ich liebe dich, Esila." Dann schlief ich ein. Wohlig und warm an seiner starken Schulter.

Einen wunderschönen Tag noch.
Gruß Joana


Verbotene Liebe (Severus Snape FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt