Ich wusste nicht, wie lange wir dort so saßen, er die Augen an mich geheftet und ich auf die Wand hinter ihm. Als ich mich etwas gefangen hatte, sah ich ihm in die Augen. „Ich weiß nicht. Es ist komisch. Ich mag Sie...Aber Sie sind mein Lehrer, weshalb es echt schräg ist. Ich glaube, ich muss zu Psychologen oder so... Ich bin verrückt... Ich bin in meinen Lehrer verliebt... Ich bin verrückt.", murmelte ich vor mich hin. Ich hatte es zum ersten Mal ausgesprochen, aber es war wahr. Ich liebte Severus Snape, meinen Lehrer für Zaubertränke. Na toll. Und jetzt hatte ich es ihm gesagt, obwohl ich mir nicht sicher war ob er es verstanden hatte. Doch ein Blick in sein Gesicht verriet alles. Er hatte alles verstanden. Jedes kleine Wort, jede winzige Silbe. Er beugte sich vor, stellte sie Ellbogen auf den Tisch und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, aber er sagte kein Wort. Nicht ein einziges kleines Wort. Verzweifelte als vorher sprang ich von meinem Stuhl auf und stürmte aus der Tür. Kleine Tränen rollten über meine Wangen. Was hatte ich mir dabei bloß gedacht? Es war bescheuert.
Am Eingang zu den Gemeinschaftsräumen hielt ich kurz inne, rannte dann aber weiter. Ich hatte keine Lust von allen angestarrt und schließlich von Betti ausgequetscht zu werden. Also lief ich weiter, die dunklen Gänge entlang, die Treppe hinauf und schlussendlich nach draußen an die frische Luft. Doch ich hielt nicht an. Durch den Torbogen hinaus auf die große Rasenfläche mit dem Weg, der zu Hagrids Haus führte. Erschöpft von dem Sprint ließ ich mich in das feuchte Gras sinken. So flach wie nur möglich presste mich in das grüne Nass. Ich wollte nicht so schnell gefunden werden. Nicht jetzt, nicht heute. Das einzige was ich wollte war Severus. Wenn ich ihn nicht haben konnte, wollte ich keinen, wollte alleine sein bis ans Ende meiner Tage.
Lange lag ich einfach nur da und beobachtete die Sonne, die langsam am Horizont verschwand, die Vögel, die ihre letzten Lieder sangen und Hagird, der in seinem Garten arbeitete ohne mich zu bemerken. Ich mochte Hagrid. Er war irgendwie anders als die anderen Lehrer. Offener, nicht so streng. Ich beobachtete, wie der Wildhüter in seine Hütte ging und kurze Zeit darauf alle Lichter löschte. Stunden später wurde ich von einem unruhigen Schlaf übermannt.
Lange konnte ich nicht geschlafen haben, als ich spürte wie mich jemand hoch hob und zurück hinein brachte. Meine Lider waren zu schwer um sie zu öffnen, also ließ ich sie geschlossen. Derjenige lief schnell solange wir draußen waren, ja er rannte fast, doch sobald wir ein Dach über dem Kopf hatten wurde er langsam. Erst jetzt merkte ich, dass es regnete und auch nur, weil die kalten Stiche, die mich schon die ganze Zeit begleitet hatten abbrachen. Mir war kalt. Eiskalt. Ich zitterte am ganzen Körper, nur die Person, die mich trug, gab eine wohltuende Wärme von sich. In dem Moment war mir egal um wen es sich handelte, ich drückte mich einfach an die Person, um so viel Wärme wie möglich zu bekommen.Sobald ich wieder etwas warm war, schlief ich ein.
Mein Schlaf verlief traumlos. Glaubte ich. Oder ich erinnerte mich nur nicht daran, als ich die Augen aufschlug. Erst realisierte ich die unbekannte Umgebung gar nicht, doch kurze Zeit später schreckte ich zusammen. Ich lag auf einem fremden Bett mit einer dicken Decke. Die Wände waren aus kahlem Stein, aber es hingen viele Bilder daran. Viele von wichtigen Personen, aber auch einige, die privat zu sein schienen. Von einem Mädchen, einige aus dieser Schule.Mir gegenüber stand ein hölzerner Schrank und gleich daneben erkannte ich eine Tür. Vorsichtig schwang ich die Beine aus dem Bett und stellte verwundert fest, dass ich ein viel zu großes T-shirt und darunter nur ein Höschen trug. Ich drehte mich noch mal zu dem Bett um. Ein Doppelbett in dem aber scheinbar nur ich geschlafen hatte. Erleichtert atmete ich aus. Als ich gerade auf dem Weg zur Tür war, um heraus zu finden wo ich mich befand, fragte jemand hinter mir: „Wie geht es dir?" Ich erschreckte fürchterlich und stieß einen spitzen Schrei aus. Panisch wirbelte ich herum. Mir wurde schwarz vor Augen, ich hatte mich wohl etwas ZU schnell umgedreht. Ich taumelte etwas, doch bevor ich fallen konnte spürte ich zwei warme Hände an meiner Taille. Sie zogen mich mit sich und setzten mich auf das Bett zurück.Als ich wieder klar sehen konnte, erkannte ich wer vor mir kniete. Zu geschockt um auch nur den kleinsten Ton von mir zu geben, starrte ich ihn an. „Wie geht es dir?", fragte er ein weiteres Mal. Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf. Vor mir kniete ein Oberkörper freier Severus Snape, der mich aus besorgten Augen ansah. Seine Haut spannte sich über seine muskulöse Brust, die nur einen einzigen Makel hatte. Eine große Narbe. Seine Augen huschten immer wieder über mein Gesicht. „Ich... Du...Äh, mir geht es so weit ganz gut, glaube ich.", knirschte ich leise. Ohne es zu wollen traten mir Tränen in die Augen. Als Severus sie sah, mahlte er mit seinen Zähnen und schloss mich schließlich in seine starken Arme. Ich heulte mich an seiner Schulter aus, murmelte unverständliche Dinge vor mich hin und schniefte geräuschvoll. Er gab immer wieder beruhigende Laute von sich und als ich mich tatsächlich beruhigte hatte, drückte er mich vorsichtig von sich weg um mir in die Augen zu sehen: „Ach Esila... Was sollen wir bloß machen? Es ist verboten, egal wie sehr du es willst... und egal wie sehr ich es will." Wie sehr er es will? Soll das etwa heißen...? Wir sahen uns eine Weile in die Augen, in seinen erkannte ich Trauer, aber auch etwas Hoffnung und Leidenschaft.
So Kapitel Numero cuatro. Ich hoffe es gefällt euch und ihr seid gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte.
Habt noch einen schönen Tag
Bis dahin, gehabt euch wohl
~Schokokekschen <3
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Verbotene Liebe (Severus Snape FF)
FanfictionDie Liebe zu einem Lehrer ist nicht akzeptabel, sollte man meinen, doch die junge Schülerin Esila kann ihre Gefühle nicht abstellen, verstecken oder gar überspielen. " Seine tief schwarzen Augen verleiteten mich immer wieder mich darin zu verlieren...