𝑟𝑎𝑑𝑖𝑜 𝑠𝑖𝑙𝑒𝑛𝑐𝑒 | ²⁰⁰⁴

162 12 3
                                    

𝐌𝐀𝐍𝐇𝐀𝐓𝐓𝐀𝐍, 𝟐𝟎𝟎𝟒

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

𝐌𝐀𝐍𝐇𝐀𝐓𝐓𝐀𝐍, 𝟐𝟎𝟎𝟒

Im Schein des kleinen Bildschirms meines Handys tippte ich zitternd seine Nummer ein.
Jeder Versuch ihn zu erreichen fühlte sich an, als würde ich ein Stück meiner Seele riskieren.

Der vertraute, rhythmische Ton des Rufzeichens schnitt durch die beklemmende Stille des Raumes. Ich presste das Telefon gegen mein Ohr und schloss die Augen, mein Herzschlag synchronisierte sich fast mit den Tönen des Anrufs.

Ich lauschte, hoffend und betend, dass er diesmal rangehen würde. Doch nach einigen Sekunden wurde ich abrupt zur Mailbox weitergeleitet.

"Dad, ich bin es, Missy. Ich mache mir wirklich Sorgen. Bitte melde dich."

Ich versuchte, nicht zu weinen. Nicht jetzt.
Aber meine Stimme verriet mich, jedes Mal.
Ich atmete tief durch und sprach weiter.

"Ich weiß, dass du wütend bist. Aber bitte,
Dad, sprich mit mir."

Ein weiterer Tag ging vorüber, immer noch keine Antwort. Es wurde zu einem Ritual, ihn anzurufen, in der Hoffnung, dass er antworten würde.

"Dad, ich verstehe, dass du Zeit brauchst, aber ich bin hier. Ich warte. Und ich vermisse dich."

Ich wartete einen Tag.
Zwei Tage. Drei Tage.

Jedes Mal, wenn ich anrief, war es dasselbe.

Jedes Mal, wenn ich auf die Mailbox sprach, hoffte ich, es würde dieses Mal anders sein.


In der nächsten Nachricht, brach meine Stimme.

"Dad, warum antwortest du nicht? War ich so schlimm? Bitte, ich flehe dich an, gib mir eine Chance, es wieder gut zu machen!"

Ich schluchzte trocken auf, versuchte ein wimmern zu unterdrücken.

Die Tage wurden zu Wochen, und ich versuchte ständig, ihn zu erreichen. Aber immer das gleiche: Ein paar Klingeltöne und dann seine Mailbox.

Aber ich hörte nicht auf.

Es war Weihnachten, das Fest der Familie, der Liebe und der Vergebung. Ein Fest, an dem wir immer zusammen waren.

Aber dieses Jahr war sein Platz am Tisch leer.

"Dad, es ist Weihnachten. Ich habe dein Geschenk hier. Ich hoffe, du rufst zurück.
Ich liebe dich."


Manchmal blieb ich einfach nur stumm an der Leitung, den Hörer fest an mein Ohr gepresst, als könnte ich durch die Stille hindurch seine Stimme hören.

Als könnte ich ihn irgendwie spüren.

Manchmal, in den späten Stunden der Nacht, wenn die Einsamkeit am stärksten war, rief ich an und sagte nichts, ließ ihn einfach meine Atmung hören, mein Schluchzen.

Ein stummes Flehen nach einer Verbindung.





Ein stummes Flehen nach einer Verbindung

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
𝐒𝐭𝐚𝐫𝐠𝐢𝐫𝐥  |  ᵍʳᵉʸˢ ᵃⁿᵃᵗᵒᵐʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt