𝑚𝑦 𝑙𝑖𝑡𝑡𝑙𝑒 𝑠𝑡𝑎𝑟𝑔𝑖𝑟𝑙 | ¹⁹⁹⁶

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𝐌𝐀𝐍𝐇𝐀𝐓𝐓𝐀𝐍, 𝟏𝟗𝟗𝟔

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𝐌𝐀𝐍𝐇𝐀𝐓𝐓𝐀𝐍, 𝟏𝟗𝟗𝟔

In jener Nacht, bevor mein Leben auf dem Eis begann, war der Himmel übersät mit Sternen, als wären sie da, um mir zu zeigen, dass selbst in der Dunkelheit Licht existiert.

Morgen würde mein erster großer Eiskunstlaufwettkampf sein, und die Gefühle in meinem kleinen siebenjährigen Körper spielten verrückt.

Das Knarren des Holzbodens auf dem Flur riss mich aus meinen Gedanken. Ich hörte Schritte, erkannte sofort, dass es Dad war.

Schnell huschte ich zurück ins Bett, schaltete das Licht der Lampe auf meinem Nachttisch aus und zog mir die Decke über den Kopf.

Vielleicht würde er einfach vorbeigehen, dachte ich. Doch das leise Knarren der sich öffnenden Tür verriet mir, dass es zu spät war und er mich bemerkt hatte.

"Missy, bist du etwa immer noch wach?", fragte mein Vater, leise und besorgt, während ein Streifen Licht ins Zimmer fiel.

Seine Stimme klang gedämpft durch die Decke über meinem Kopf. "Nein...?", antwortete ich zögerlich, in der Hoffnung, er würde es glauben.

Ich hörte Schritte die sich näherten und sein leises Lachen. "Du bist eine schreckliche Lügnerin, Schatz."

Dad setzte sich an den Rand meines Bettes und schaltete das Nachttischlämpchen wieder ein.
Langsam ließ ich die Decke sinken und sah ihn ertappt an.

"Was ist los, Süsse?", fragte er besorgt und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Bist du aufgeregt wegen morgen?

Und dann brach es aus mir heraus, ein wildes Durcheinander aus Worten, Ängsten, Zweifeln.

"Ich kann nicht schlafen, Daddy, ich bin so nervös, was ist, wenn ich ausrutsche oder hinfalle? Was ist, wenn ich die ganze Kür vergesse? Was, wenn ich nicht mal den ersten Sprung schaffe?"

Meine Worte überschlugen sich, jede Silbe getränkt mit purer Panik.

"Hey, hey, hör auf Missy...", versuchte er mich
zu beruhigen, doch meine Angst war wie eine Lawine, die nicht mehr aufzuhalten war.

"Was, wenn ich da stehe und nichts mehr weiß, und alle starren mich an, und ich stehe einfach da wie ein... wie ein... wie ein dummes Mädchen, und dann lachen alle, und ich blamiere mich, und du wirst so enttäuscht sein, und Mommy auch, und alle werden sagen, dass ich es nie hätte versuchen sollen, und Tante Nancy wird es mir jedes Thanksgiving und an jedem Weihnachten vorenthalten, wie ich versagt habe, und ich werde fallen, Dad, ich weiß, dass ich morgen hinfallen werde, und dann..."

Dad, sah mich besorgt an, als könnte er dadurch einen Weg finden, um mir zu helfen.

"Missy, atme", unterbrach er mich, versuchte, meine unkontrollierbaren Gedanken zu verstehen.

"Du setzt dich unter so einen Druck. Du bist talentiert, du bist vorbereitet, und du liebst das Eis, erinnerst du dich? An die Freude, die es dir bringt?"

Ich schüttelte den Kopf, Tränen glänzten in meinen Augen. "Aber was ist mit den anderen? Was, wenn sie besser sind? Was, wenn ich nicht mithalten kann? Was, wenn..."

"Es geht nicht darum, besser zu sein als die anderen", sagte er bestimmt. "Es geht darum, dein Bestes zu geben, deinem Herzen zu folgen. Du bist bereits gut genug."

Ich blickte auf unsere Hände, seine so groß und sicher, meine so klein und zittrig.

"Ich...ich will euch einfach nicht enttäuschen."

Er nahm mich in den Arm, drückte mich fest an seine Brust, als könnte er mich dadurch vor jedem Unheil auf dieser Welt beschützen.

"Egal was morgen passiert, Missy. Ich bin unglaublich stolz auf dich. Und Mommy auch.
Du könntest uns niemals enttäuschen."

Eine Weile verharrten wir so, nur Dad und ich. Es hatte etwas tröstliches, aufmunterndes.

"Wirst du da sein?", fragte ich leise, meine Stimme beinahe erstickt in den Tränen.

"Natürlich. Ich würde es für nichts in der Welt verpassen."

In diesem Moment fühlte ich mich ein wenig leichter, als ob ein Teil der Last von meinen Schultern genommen worden wäre.

"Versprichst du das?"

"Ich verspreche es", sagte er und strich mir über den Kopf. So, wie er es immer tat, wenn er mich trösten wollte.

"Jetzt versuche zu schlafen, okay?
Großer Tag morgen."

Seine Worte beruhigten mein aufgewühltes Herz. Ich spürte, wie meine Augenlider schwer wurden, als er begann, mich in den Schlaf zu wiegen.

"Gute Nacht Daddy", murmelte ich, meine Stimme leise und etwas verwaschen.

Er legte meinen schlaffen Körper behutsam zurück in die Kissen, zog die Decke hoch zu meinen Schultern und küsste meine Stirn.

"Gute Nacht, mein kleiner Stern."


In dieser Nacht träumte ich von Eisflächen, die unter meinen Schlittschuhen glitzerten, und von meinem Vater, der immer an der Bande stehen und mich auffangen würde, egal wie oft ich fiel.


In dieser Nacht träumte ich von Eisflächen, die unter meinen Schlittschuhen glitzerten, und von meinem Vater, der immer an der Bande stehen und mich auffangen würde, egal wie oft ich fiel

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𝐒𝐭𝐚𝐫𝐠𝐢𝐫𝐥  |  ᵍʳᵉʸˢ ᵃⁿᵃᵗᵒᵐʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt