⁰⁰⁹ 𝐞𝐚𝐫𝐥𝐲 𝐛𝐢𝐫𝐝𝐬

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𝐒𝐄𝐀𝐓𝐓𝐋𝐄, 𝟐𝟎𝟎𝟓

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𝐒𝐄𝐀𝐓𝐓𝐋𝐄, 𝟐𝟎𝟎𝟓

Es war 05:30 Uhr morgens, als ich mich der Klang von Absatzschuhen auf Badezimmer-fliesen aus meinen Träumen riss.Träume, in denen ich tatsächlich mal ausschlafen konnte.

Wer zur Hölle steht um diese unchristliche Zeit auf? Chirurgen, anscheinend. Und deren unglücklichen Töchter.

"Melissa, aufstehen. Jetzt!", forderte meine Mutter streng. Sie stand in der Tür, frisch geduscht, umgezogen und geschminkt, das lebende Bild der Effizienz.

Währenddessen fand ich mich in mein Hotelbett wieder, eingekuschelt in die falsche Sicherheit der Daunenkissen.

Ich murrte etwas Unverständliches, ein Geräusch irgendwo zwischen einem Knurren und dem Zischen einer sich zurückziehenden Schlange.

Es waren Sommerferien.
In einer gerechten Welt sollte ich erst um diese Uhrzeit nach Hause kommen, nicht aufstehen.

"Es ist 05:30 Uhr morgens, Mom. Sogar die Sonne hat mehr Respekt vor meinem Schlafbedürfnis als du."

"Missy, ich meine es ernst. Steh jetzt auf, sonst kommen wir zu spät", wiederholte sie, ihre Geduld offensichtlich schwindend.

"Ich will nicht mitkommen", protestierte ich, die Worte gedämpft durch die Decke. "Ich hab keine Lust, den ganzen Tag im Krankenhaus rumzuhängen und mich zu langweilen."


Meine Mutter, unbeeindruckt von meinem Versuch, Mitleid zu erregen, ließ ein trockenes Lachen hören.

"Du musst dich ja nicht langweilen, Missy. Nutze die Zeit und lerne für die Schule. Das neue Schuljahr beginnt bald, und es wäre doch schade, wenn du sitzen bleibst."

Oh, die Ironie.
Da war sie wieder, meine Mutter, immer bereit, mir mit einer Mischung aus Sarkasmus und mütterlicher Fürsorge den Tag zu 'versüßen'.


Die Diskussion ging hin und her, ein müdes Ping-Pong-Spiel aus mütterlicher Autorität und jugendlichem Widerstand.

"Missy, ich meine es ernst. Steh auf, oder ich lasse den Portier den Internetzugang in diesem Zimmer sperren."

"Das würdest du nicht wagen", knurrte ich, aber tief im Inneren wusste ich, dass sie es durchaus tun würde.

"Versuch's doch", entgegnete sie mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen.

Das war Kriegserklärung. Und sie wusste genau, dass sie soeben den nuklearen Code eingegeben hatte.

Ich drückte mir das Kissen ins Gesicht und stieß einen wütenden Schrei aus, bevor ich mich genervt und mit einer Dramatik, die für eine Oscar-Nominierung gereicht hätte, aus dem Bett kämpfte.

Während ich, bewaffnet mit Handtuch und Zahnbürste, dicht an ihr vorbei ging, fixierte ich sie mit einem Blick, der Löcher in Beton hätte brennen können.

Sie lächelte nur, ein Siegergrinsen, das mich noch wütender machte.


"Wunderbar, Missy! Wir sehen uns in zehn Minuten", rief sie mir noch hinterher, ehe ich ins ins Badezimmer trat und die Tür hinter mir zu knallte.

Ein wenig zu fest vielleicht, aber in diesem Moment fühlte es sich an wie der einzige Sieg, den ich erringen konnte.


Ein wenig zu fest vielleicht, aber in diesem Moment fühlte es sich an wie der einzige Sieg, den ich erringen konnte

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𝐒𝐭𝐚𝐫𝐠𝐢𝐫𝐥  |  ᵍʳᵉʸˢ ᵃⁿᵃᵗᵒᵐʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt