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𝐒𝐄𝐀𝐓𝐓𝐋𝐄, 𝟐𝟎𝟎𝟓
Als Alex und ich die Observationsgalerie des OP-Saals betraten, war der Raum bereits gefüllt mit der angespannten Energie von Assistenzärzten, die darauf warteten, Zeugen eines Moments zu werden, in dem medizinische Geschichte geschrieben werden sollte.
Der Barkeeper Joe lag auf dem OP-Tisch, und mein Vater, Derek, war tief in der Konzentration, umgeben von der sterilen Brillanz des Operationssaals.
Alex, der scheinbar dachte, wir könnten uns einfach durch die Menge quetschen, zog mich hinter sich her.
„Sorry", murmelte er immer wieder, während er sich und mich an den anderen vorbei manövrierte, die schon da waren und das Geschehen unter uns beobachteten.
Ich fühlte mich wie in einem Kinosaal für Chirurgen.
Wir ergatterten schließlich Plätze in der vordersten Reihe. Alex ließ sich neben einer Blondine nieder, die gerade ihre Haare zu einem Dutt band, und ich setzte mich neben ihn.
"Ah ja. Ich bin der Gefühlskalte, aber du genießt deinen Snack", sagte Alex zu der blonden Frau, seine Stimme triefend von Sarkasmus.
"Das ist ein Arbeitsessen", rechtfertigte sie, während sie ihren Dutt festzurrte, ohne ihren Blick von dem Geschehen unter uns abzuwenden.
Alex brach sich ein Stück von ihrem Müsliriegel ab. "Snacken und Joe beim Sterben zusehen."
"Er stirbt doch nicht echt, sie holen ihn wieder zurück", erwiderte sie, während sie weiterhin ihren Riegel aß.
"Joe stirbt richtig echt, und zwar nach allen Regeln der Kunst. Er wird mausetot sein", beharrte Alex, welcher das makabre Szenario irgendwie zu genießen schien.
"Es ist nur ein Müsliriegel, Alex", sagte sie und rollte mit den Augen.
Ein anderer Assistenzarzt, der die ganze Zeit über auf den OP-Saal gestarrt hatte, schien das Gespräch mit halbem Ohr mitverfolgt zu haben.
Plötzlich klappte er seine Mappe zu, stand entschlossen auf und sagte: „Das ist es. Tot."
Dann stürmte er aus der Observationsgalerie, ohne zurückzublicken.
"Ist der immer so?", fragte ich, halb amüsiert, halb verwirrt über das Drama, das sich gerade vor meine Augen abgespielt hatte.
"Erst seit Alex ihm Syphilis verpasst hatte", kam die trockene Antwort von der Blondine.
Ich zog eine Augenbraue hoch und blickte Alex grinsend an. "Oh... wow... wer hätte das gedacht, hm? Wo die Liebe hinfällt..."
Alex, dessen Gesicht sich in Sekundenschnelle von amüsiert zu irritiert wandelte, war offensichtlich nicht begeistert von der Wendung des Gesprächs.
"Hey, es war nicht so, wie du denkst. George und ich haben beide was mit derselben Krankenschwester gehabt, okay?"
Die Situation war absurd komisch, und ich konnte nicht anders, als meine Unterhaltung noch weiter zu treiben.
"Ah, ein klassischer Fall von 'Was in Seattle passiert, bleibt in Seattle', oder?"
Sein Gesichtsausdruck wurde noch düsterer, was fast unmöglich schien. "Ich warne dich ein letztes Mal, Shepherd Junior, sonst..."
"...sonst was? Verpasst du mir auch Syphilis?"
Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme und gab ihm ein breites, herausforderndes Grinsen.
Während Alex noch nach einem Konter suchte, drehte sich die blonde Assistenzärztin zu mir und lächelte leicht. "Ignorier ihn einfach. Ich bin übrigens Izzie", stellte sie sich vor und bot mir ein Stück ihres Müsliriegels an.
Für einen Moment flimmerten die Zahlen wieder vor meinen Augen auf – Kalorien, die unerbittlichen kleinen Biester, die sie waren – aber ich schüttelte leicht den Kopf und lächelte, als die Gedanken verflogen.
„Danke, Izzie, aber nein danke."
„Und du bist...?", fragte Izzie, während sie den Riegel wieder wegsteckte.
Ich ließ die Spannung einen Moment aufbauen, bevor ich mit einem theatralischen Seufzer antwortete.
„Genetischer Nachkomme von... warte, wie nennt ihr ihn noch gleich...?", begann ich und hielt einen Moment inne, als würde ich nachdenken.
Dann verzog ich das Gesicht zu einer Grimasse, als mir der interne Spitzname meines Vaters einfiel, den ich vorhin im Flur aufgeschnappt hatte. "...Mc... Dreamy?"
Ihr Lächeln erstarb ein wenig, ihre Augen verengten sich fast unmerklich. Der Name 'McDreamy' hatte offensichtlich eine tiefere Bedeutung für sie, und nicht unbedingt eine positive.
Ihre Haltung veränderte sich, sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. "Oh, du bist also seine Tochter. Das erklärt einiges."
Ihre Stimme war kühl, fast eisig.
"Er hat nie was von einer Ehefrau oder einer Tochter erwähnt."
"Tja, das überrascht mich jetzt nicht wirklich", antwortete ich mit einer Spur Bitterkeit, die ich nicht ganz verbergen konnte.
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